Die österreichische Regierung hat sich von einem umstrittenen „Islamophobie-Report“ des Salzburger Politologen Farid Hafez distanziert. „Wir lehnen sowohl die Schlussfolgerungen als auch die Methodologie dieses Berichts klar ab“, zitiert das „Oberösterreichische Volksblatt“ eine Stellungnahme des österreichischen Außenministeriums. „Es bedarf hier verbesserter EU-Förderkriterien. Dafür werden wir uns einsetzen.“
Der „European Islamophobia Report“ wurde laut Recherchen der „Welt“ im Rahmen des EU-Programms „Zivilgesellschaftlicher Dialog zwischen der EU und der Türkei“ mit 126.951 Euro bezuschusst. Er sorgte für Kontroversen, weil er liberale Muslime wie Seyran Ates, Ahmad Mansour und Mouhanad Khorchide, sowie Wissenschaftler wie die Islamforscherin Susanne Schröter, als „islamophob“ brandmarkt und in eine Reihe mit Rechtsradikalen stellt. An der Erstellung war auch das SETA-Institut beteiligt, das der türkischen Regierung nahesteht (Achgut.com berichtete).
Laut „Volksblatt“ hat auch der frühere österreichische Botschafter in Tunesien, Gerhard Weinberger, die Subventionierung des Berichts kritisiert. Der Diplomat prüfe auch rechtliche Schritte gegen die Autoren. Weinberger wird in dem Report als „zentrale Figur des islamophoben Netzwerks“ dargestellt, da er Autor des Buches „Mit dem Koran ist kein Staat zu machen“ ist, das sich kritisch mit dem politischen Islam auseinandersetzt.