Montagabend bin ich hier zu Gast:
Pro und Contra: Mohammed-Video schürt Hass auf den Westen: Wie viel Provokation verträgt der Islam?
Ein amateurhaft gemachtes Internetvideo über den Propheten Mohammed lässt fast die gesamte islamische Welt auf die Barrikaden gehen. Aufgebrachte Muslime stürmen in mehreren Ländern Botschaften: Im sudanesischen Khartum setzen Demonstranten die deutsche und britische Botschaft in Brand. Danach wurden sie - teils in Bussen - zur US-Botschaft gebracht. Im jemenitischen Sanaa sind US-Marines gelandet. In Tunis gibt es bereits Verletzte nahe der US-Botschaft. Tausende Palästinenser demonstrieren im Gazastreifen. Der Iran gibt der US-Regierung die Schuld an dem dilettantischen Anti-Islam-Video.
Der mutmaßliche Urheber des Mohammed-Films, ein koptischer Christ, ist in den USA abgeführt worden. Die Schauspieler fühlen sich hintergangen, da speziell die antiislamischen Passagen nachsynchronisiert wurden. Das Video mit dem Titel “Innocence of Muslims” verunglimpft den Propheten Mohammed als Frauenheld, Kinderschänder und Mörder. In Bengasi war am Dienstag US-Botschafter Chris Stevens bei einem Angriff auf das US-Konsulat getötet worden, just am 11. September. US-Sicherheitsexperten vermuten, dass der Angriff am Jahrestag des 9/11-Terror von Al-Qaida-nahen Gruppen bewusst geplant war.
Wie brüchig sind die neuen Demokratien?
Wie viel Provokation verträgt der Islam? Wie sehr werfen die tödlichen Ausschreitungen den Demokratisierungsprozess im arabischen Raum zurück? Kann der Hass zwischen radikalen Moslems und dem kapitalistischen Westen jemals beigelegt werden und ist der “war on terror” schuld an dieser Eskalation in der muslimischen Welt?
Jürgen Peindl disktutiert in “Pro und Contra - Der AustriaNews Talk” darüber unter anderem mit Fritz Edlinger von der Gesellschaft für Österreich-Arabische Beziehungen und dem “Presse”-Journalisten Christian Ultsch.
Gäste am Podium
Fritz Edlinger, Gesellschaft für Österreich-Arabische Beziehungen
Christian Ultsch, Journalist “Die Presse”