Ulli Kulke / 18.08.2022 / 17:30 / Foto: Achgut.com / 12 / Seite ausdrucken

ÖRR-Journalisten klären Reformfrage lieber unter sich

Gestern wurde beim RBB über die Frage diskutiert, ob der Rundfunk noch reformfähig ist. Eingeladen wurden fast nur Rundfunk-Leute. Außenstehende braucht man schließlich nicht, wenn es darum gehen müsste, diesen Selbstbedienungsladen auszumisten und seine ideologische Einseitigkeit abzuschaffen. 

Eine überaus bizarre Talkrunde gestern Abend im RBB: „RBB-Krise: Ist unser Rundfunk noch reformfähig?“ Dass das „unser“ sich nicht auf die Deutschen, die Gebührenzahler, bezog, sondern auf die ÖRR-Beschäftigten bzw. deren Chefetagen, machte schon die Zusammensetzung der Runde klar: Sechs Vertreter der Öffis und ein einziger von außen, Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt, waren eingeladen. Außenstehende braucht man offenbar auch gar nicht, denn Wieprecht hatte gleich zu Anfang mal klargemacht, wer jetzt die Aufklärungsarbeit gemacht habe: die ÖRR-Anstalten BR und RBB natürlich. Keine Rede war da von Poschardts Springer-Kollegen von „Business Insider“, die das Ganze schließlich erst ins Rollen gebracht haben und munter weitermachen.

Geradezu frech hat Wieprecht gegen Ende auch noch die Vertreterin des Deutschlandfunks (zum ÖRR gehörig) als „Außenstehende“ bezeichnet. Auch das zeigt nocheinmal die ganze Vermessenheit rings um jenes „unser“. Dass Moderator Wieprecht dem einzigen tatsächlich Außenstehenden Poschardt auch noch ständig ins Wort fiel, rundete seine deutliche Haltung nur ab.

So konnte der Welt-Chef auch nur sehr kurz, ja abgebrochen das zur Sprache bringen, worauf es bei einer „Reform“ jetzt auch ankäme, nämlich (in meinen Worten) nicht nur den Selbstbedienungsladen endlich auszumisten und die Programme zu verschlanken, sondern eben auch die längst unerträglich einseitige, durchgängig links-grüne Ausrichtung der Informations-und Hintergrundsendungen beim ÖRR zu ändern. Sie hat schließlich mit einer Repräsentanz der ÖRR-Beitragszahler nichts mehr zu tun. Stattdessen sendet man mit dem Impetus einer Besserungsanstalt für die Deutschen.

Ein einziger RBB-Vertreter in der Runde hat eine gute Figur gemacht: René Althammer vom „Team Recherche“, das den Skandal und seine Hintergründe auch aus dem Haus selbst heraus aufklären soll. Er scheint seine Aufgabe ernst zu nehmen.

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 18.08.2022

So funktionierten auch die sog. Reformen diverser “Sparten” des Öffentlichen Dienstes. Am Ende der “erforderlichen” Umstrukturierungen gab es immer mehr Häuptlinge und eher weniger Indianer (und natürlich Controlling-Abteilungen), was natürlich für die Effizienz der Behördentätigkeiten, wie auch der Kassen, nur tödlich sein kann. Und wenn man dann noch weiß, daß bereits ab sog. mittlerem Management ein Parteibuch nicht unbedingt schädlich ist…  Und die politisch tätigen sog. Gewerkschaften auch noch ein “Wörtchen” mitreden…..

b. stein / 18.08.2022

Die beiden Damen in der Runde, Dittert und Schmieding, schossen den Vogel ab. Schmieding “ja aber wir sind doch immer noch wirklich vielfältig” und Dittert voll im ARD Modus, heißt ganz schlimm, dass die BBC eingedampft werden soll, das sei aber kein Wunder denn die Parteien die das in GB fordern sind ja wie bei uns die AfD.  Keinerlei Selbstreflexion, die Spur ist wohl im Kopf so programmiert. Nunja, das machen wohl die langen Jahre im ÖR-System. In der Schule hätte das “6 - setzen” gegeben.

W. Renner / 18.08.2022

Das Einzige was diesen ÖRR Saustall zumindest still legen kann, ist der Blackout.

Ulrich Viebahn / 18.08.2022

Schade, daß es kein Video oder Audio oder Protokoll von der Sitzung gibt. In der Politik wird doch so oft und schnell geleakt. Warum nicht hier? Schwacher Trost, daß sich die Dummen und Unfähigen und Lügenden oft selbst verraten.

Hans Kloss / 18.08.2022

Ist ja klar. Die anderen können unter Umständenauch andere Meinungen haben. Das darf nicht sein.

Thorsten Gutmann / 18.08.2022

Reform…..eform…..form…..orm…..rm…..m… ... ... Der Geist ist willig und schwache Spuren verlaufen sich im Sand .

Gerhard Hotz / 18.08.2022

Solange der Rubel rollt, macht man weiter wie bisher. Der Mensch ist immer noch ein Jäger und Sammler: Er nimmt, was er am Wegrand findet.

Sam Lowry / 18.08.2022

Jetzt muss ich erstmal die Kurve zur angeblichen 8,9 % Inflation bekommen. Ah ja, 8,9 % sagt der ÖRR auf breiter Front. Ich sage, das ist Unsinn in meinem Warenkorb. Sylter Soße von 99 Cent auf 1,39 Euro. Käseaufschnitt von 1,39 auf 1,99. Butter von 1,39 auf 2,59 (im Angebot). Milch um 30 % gestiegen, Fleisch sowieso, Benzin, Gas und Strom kommen noch obendrauf. Ich kaufe keine Elektroautos, Klamotten oder Fernseher in diesem Leben mehr. Auch keine Computer, nichts, was irgendwie mehr als 2 bis 3 Euro kostet. Und auch da halte ich mich mittlerweile zurück. Aber der ÖRR rechnet uns 8,9 % vor. Der ÖRR ist nicht mehr nur “nicht mehr reformfähig”, der ist total irre. Und die Rentner glauben, was aus der Röhre kommt. Viel Spaß an der Tafel, Folks…

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