Der Streit um die Vertragsverlängerung für ZDF-Chefredakteur Brender erhellt erneut die grundsätzlichen Probleme der öffentlich-rechtlichen Verwaltungsstruktur.
Die FR schildert anschaulich wie in den Gründungstagen der (ARD-) Anstalten die Politik ihren Einfluss zu sichern wusste:
Am hartnäckigsten leistete das Land Württemberg-Baden Widerstand gegen die Demokratisierung des Rundfunks. Zwischen Anfang 1946 und Ende 1949 lehnte die amerikanische Militärregierung vier Entwürfe eines Rundfunkgesetzes wegen demokratiewidriger Staatskontrolle ab. Ein Affront, den der CDU-Landtagsabgeordnete Josef Ersing mit den Worten kommentierte: ” Wenn ihr Amerikaner nicht mehr hier seid, dann werfen wir das ganze Gesetz über den Haufen. Dann machen wir, was wir wollen.” [...] “Die Militärregierung war kaum aufgelöst, als der Landtag Abgeordnete in den Süddeutschen Rundfunk schickte.” Josef Ersing hatte recht behalten.