Thilo Schneider / 08.08.2024 / 10:00 / 49 / Seite ausdrucken

„Ode an die Freude“

Statt zu wüten, ist Kultur und Stärke als Gegenwehr gegen die Überfremdung empfohlen.

In England hat er sich schlussendlich nun aufgemacht, der Mob. Er brennt, plündert und brandschatzt, räumt Apple-Stores leer und fackelt arabische Restaurants ab. Natürlich nur „in Notwehr“ gegen „Gewalt und Überfremdung“, weil ein Schüler mit ruandischem Migrationshinter- oder Vordergrund sieben kleine Mädchen zusammengestochen hat (von denen drei ihren Verletzungen erlegen sind), deren einziges „Vergehen“ es war, zu einem „Taylor-Swift“-Tanzkurs zu gehen.

Selbstverständlich wird die Presse nicht müde, zu betonen, dass der Mörder ja in England geboren wurde und damit – tataa – Engländer ist… Diese Mobs sind das Ergebnis nicht nur einer ungezügelten Immigrationspolitik, sondern auch der Weigerung vor allem von Politik und Medien, die Folgen ihrer Politik und tendenziösen Berichterstattung wenigstens zu benennen – wenn sie schon unwillig ist, diese zu korrigieren.

Und weder in den englischen noch in den deutschen Medien finden die ebenfalls gewaltsamen Mobs der „Neu-oder-schon-länger-Hinzugekommenen“ statt, die vereinzelt sogar Jagd auf „weiße Engländer“ machen. Der Mord an den drei Mädchen war nun der Funke, der das Glimmen zum Lodern gebracht hat.

„Menschen zweiter Klasse“

Das ist keine Rechtfertigung, es ist nur eine Erklärung. Denn nichts rechtfertigt es, mit Asylsuchenden vollgepfropfte Häuser anzuzünden oder die Läden völlig unbeteiligter Leute mit dunkler Hautfarbe zu plündern, die am Anfang und am Ende des Tages auch nur ihre Familien über die Runden bringen wollen. Das ist keine Form des Protests, das sind Pogrome und die pure Zerstörungslust. Man zündet anderen Leuten nicht das Haus unter dem Hintern an. Tut man nicht. In keinem Fall. Denn Gewalt wird immer für Gegengewalt sorgen. Hier sind die fünf Euro fürs Phrasenschwein.

Hinterher ist man ja immer schlauer, obwohl wir hier auf dieser Plattform schon vorher schlauer waren. Wenn ein Staat, eine Regierung, selbst nicht weiß, wer und was er/sie ist – wie will er/sie dann eine erfolgreiche Integrationspolitik betreiben? Wenn sich die Bürger, die den ganzen Bums bezahlen, sich im Wortsinn verraten und verkauft fühlen? Wenn sie sich buchstäblich als „Menschen zweiter Klasse“ im eigenen Land fühlen? Ja, wenn sich sogar Regierungsmitglieder wie die ehemalige „Integrationsbeauftragte“ Aydan Özoguz (SPD) vor die Presse stellen und behaupten kann, „eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht zu identifizieren“, UND damit sogar recht hat?

Weil die Werte, die wir hier alle einst teilten, spätestens seit der Ära Merkel mit Händen und Füßen getreten und sukzessive abgeschafft wurden – bis hin zu dem Schwachsinn, dass es „mehr als zwei Geschlechter“ gibt – , dann muss sich auch niemand wundern, dass diejenigen, die ins Land strömen und tatsächlich eine, wenngleich barbarische, Kultur haben, weder fähig noch willens sind, sich zu integrieren. Und lieber weiter der eigenen Kultur, nur jetzt mit staatlicher Vollversorgung, frönen. Das ist in Deutschland nicht anders als in Frankreich oder Großbritannien. Was wir versäumt haben, ist es, aufzuzeigen, wer wir sind. Wenn wir das herausfinden wollen, müssen wir, ganz einfach, nur Fernasiaten fragen, die mehr von der europäischen Kultur assimiliert und absorbiert haben als wir selbst mit unserer reichhaltigen Geschichte, unserer Kultur und Bildung.

Was meine ich damit?

In Nürnberg trug sich vor der Lorenz-Kirche am 5. August 2014 Folgendes zu: Da steht ein Herr im Frack mit einem Kontrabass. Ein kleines Mädchen spielt vor ihm auf der Blockflöte die ersten Takte von Beethovens 9. Sinfonie, besser bekannt als „Ode an die Freude“. Im Laufe der nächsten Minuten wird sich hier ein komplettes Orchester nebst Chor in Form eines Flashmobs versammeln und diese „Ode an die Freude“ fulminant einem überrascht stehenbleibenden Publikum alter Altersklassen und Nationalitäten präsentieren. Initiiert wurde die ganze Veranstaltung von der Evenord-Bank, die damit laut eigener Aussage beabsichtigte, „Zuversicht in schwierigen Zeiten zu schenken“. 2014! Das mittlerweile über 40 Millionen Mal aufgerufene Video finden Sie beispielsweise hier.

Sehen Sie es sich an! Und berichten Sie, was Sie dabei gefühlt haben. Ich für meinen Teil hatte eine Gänsehaut und wirklich das Gefühl: „Ja! Das sind wir! Freudig, mutig, zuversichtlich. Das ist unsere Kultur. Unsere deutsche und unsere europäische Kultur.“ Und genau diese Kultur der Freude, der Zuversicht, hat den Westen zum vielbeneideten Leuchtturm der menschlichen Zivilisation gemacht, zu einem Ort, an dem jeder gerne leben möchte und aus dem niemand fliehen muss. Auch und gerade auch vor dem Hintergrund einer Geschichte voller grausamster militärischer, religiöser und ideologischer Konflikte. Und Millionen von Toten.

Ich unterstelle einer Claudia Roth, die als Kulturstaatsministerin auf Steuerzahlerkosten solche Highlights wie die Bayreuther Festspiele für lau besuchen kann und sich dann nicht entblödet, vorzuschlagen, „man möge doch den Spielplan mal für ‚Hänsel und Gretel‘ von Humperdinck öffnen“, dass sie nichts begriffen hat, dass sie die Musik, die Wagner, Beethoven, Bach und Brahms geschrieben haben, zwar hört, aber nicht fühlt, nicht versteht, nicht verstehen WILL. Was sie will, ist, den letzten Resten unserer laut Özoguz „nicht erkennbaren Kultur“ einen weiteren, möglichst finalen Tritt zu versetzen. Weil sie Deutschland schlicht hasst. Wobei sie damit bei ihren Parteifreunden und Teilen der SPD nicht allein im Raum ist.

Kultur und Stärke: Das beeindruckt

DAS ist es, was wir hätten vorzeigen können und sogar vorzeigen müssen, DAS ist es, wer wir sind. Freudig, mutig, zuversichtlich. Nicht verbohrt, nicht ängstlich vor irgendwelchen Wüstengöttern und deren Jungfrauen- und Todeskulten. Japaner, Chinesen, Koreaner – Völker, die laut Forschungen die höchsten Durchschnittsintelligenzquotienten haben, haben das begriffen und eifern uns nach und mittlerweile auch vor.

Das ist es, was die Demonstranten in England hätten singen müssen. Niemand ist davon beeindruckt, wenn Proleten Apple-Stores plündern und Gaststätten anzünden. Das sollte man den barbarischen Anhängern von Todeskulten mit Daueropferattitüde überlassen. Kultur und Stärke: Das beeindruckt. Das wird auch verstanden. Das setzt allerdings auch einen Staat und eine Regierung voraus, die sich selbst-bewusst sind. Und sich gegen Plärrer und Plünderer auch durchsetzen können und wollen. Daran fehlt es leider europaweit. Daher als Mahnung und als Hoffnung zum Ende dieses Artikels die sechste Strophe der „Ode an die Freude“:

Festen Mut in schwerem Leiden,
Hülfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,

Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königstronen, –

Brüder, gält’ es Gut und Blut –
Dem Verdienste seine Kronen,

Untergang der Lügenbrut!

(Weitere freudige Artikel des Autors unter www.politticker.de

 

Von Thilo Schneider ist in der Achgut-Edition erschienen: The Dark Side of the Mittelschicht, Achgut-Edition, 224 Seiten, 22 Euro.

Foto: Timo Raab

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Leserpost

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Karsten Dörre / 08.08.2024

“Alle Menschen werden Brüder”... oh oh oh. Das wird verboten. Zumal es ein Trinklied ist. Und zu Hitlers Geburtstag und in der Nazizeit wurde es auch gespielt. Und noch ein Nationalhymnentipp: Rise O Voices of Rhodesia.

Lao Wei / 08.08.2024

Eine christlich-abendländische Hochkultur wird seit einigen Legislaturen von Machhabenden in perfider Impertinenz geschleift. Wie intellektuelle Minderleister sich an einem Kulturerbe masochistisch vergehen ist beispiellos! Selbst in der größten „Volksdemokratie“ respektiert man fairerweise Bach, Beethoven, Goethe, Schiller - um nur einige wenige der vielen zu nennen - und steht kopfschüttelnd daneben (aus eigener Anschauung), was in einem dekadenten Westen vor sich geht. Im übrigen bin ich der Meinung: ich kann garnicht genug Speichel sammeln. Aber kapitulieren vor all dem Irrsinn; NIEMALS!

Sabine Heinrich / 08.08.2024

Mir sind die Tränen gekommen - ja, ich habe geweint! Auch, weil mir wieder ganz bewusst vor Augen geführt wurde, was wir einmal waren - und wozu wir uns rückentwickelt haben. Natürlich ist mir - wie auch im persönlichen Umfeld - aufgefallen, dass offensichtlich keiner der von uns auf unsere Kosten lebenden muslimischen Einwanderer vor Ort war. - Hier im Alltag hingegen sind sie oft schon in der Überzahl. -Es sollen sich bitte nicht die Moslems angesprochen fühlen, die hier fleißig arbeiten und in vielen Bereichen unseren maroden Staat noch am Laufen halten.

Manfred Hildebrandt / 08.08.2024

Der Islam gehört nicht zu Deutschland. _____ Lieber Herr Schneider, es gibt Wolkenkuckucksheime und es gibt die Realität. Ich wäre auch lieber im Ersteren.

Hannelore Wolf / 08.08.2024

Es geht nicht darum, sich Messermännern mit einer Flöte entgegen zu stellen. Es geht um uns und unsere Kultur und das, was hier zählt. Und das Selbstbewußtsein darüber. Nicht, sich stets in irgendwelche Rassisten- oder sonstige Schuldecken stecken zu lassen, sondern um den Beweis, daß wir als Deutsche und Europäer eine unzerstörbare Kultur besitzen. Eine Kultur, die nicht als Herrschaftsinstrument gebraucht wird sondern die Freude mit Menschlichkeit vereint!

Angela Voß / 08.08.2024

@Rainer Niersberger. “Weder die Täter ‘oben’, noch ihre Helfer ‘unten’ lassen sich von klassischen Musikstücken sonderlich beeindrucken.” | Darum geht es hier doch gar nicht. Ich habe auf jeden Fall bei diesem Auftritt eine große und gesunde Verbundenheit zum Chor und dem applaudierenden Publikum, eben diesen Mitmenschen,  empfunden, welche ich schon vor geraumer Zeit zu vermissen begonnen hatte. Herzlichen Dank an den Flashmob! Es war wirklich eine Ode an die Freude!

Gudrun Meyer / 08.08.2024

Spätestens die letzte Strophe, wahrscheinlich aber schon der Beginn eines solchen Auftritts würde “unsere” politische, mediale und “Kultur"schickeria zu ihrem üblichen “Kampf gegen Rächz” motivieren (der 2014 noch nicht, wie heute, begleitend zu beinahe jedem Thema stattfand). Es gäbe zwar, da haben Sie recht, kaum einen menschlichen größeren Abstand als den zwischen einem solchen, öffentlichen Auftritt und den pogromtypischen Verbrechen der üblichen Gelegenheitskriminellen, die in jeder Stadt und Bevölkerungsgruppe auf eine Gelegenheit warten - aber ein Protest in dieser kultivierten Gestalt und ein zuerst berechtigter Protest, der dann in beiderseitige Pogrome ausläuft, würden ja von der “Tagesschau” und der gleichgeschalteten Mehrheit der Zeitungsredaktionen gleichermaßen als rechte Aufmärsche und rechter Terror dargestellt. - Im übrigen bin ich nicht zu 100% sicher, ob an den Meldungen über “rechtsextreme Mobs in England” überhaupt etwas dran ist. Deutsche, aber auch “internationale” Pressemeldungen und Fernsehaufnahmen nach den inexistenten “Chemnitzer Hetzjagden” sahen doch kaum anders aus.

Maru Wetterstein / 08.08.2024

“Der Rechtsstaat hat eine einzige zivilisatorische Aufgabe: Er soll verhindern, dass wir Selbstjustiz üben.” (Ralf Höcker über das Vertrauen in die Justiz hier auf der Achse) Natürlich ufert es aus, wenn Selbstjustiz verübt wird. Deswegen gibt es ja die zivìlisatorische Übereinkunft der Staatsgewalt, an die das Monopol zur Strafverfolgung delegiert wird. ABER - wenn dieser Staat seine Aufgabe verweigert und bei kriminellen Zuwanderern nicht eingreift, dann bekommt der Bürger automatisch sein Recht auf Selbstjustiz zurück. Wenn das dann ausartet - SELBER SCHULD! So ist das eben: Fällt die Staatsgewalt aus, nimmt jemand anderes das “Recht” in die Hand.

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