Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe.
Was bei Obama in den Augen der Europäer gut war, ist bei Trump noch lange nicht gut. Obama konnte zu ziemlich tun und lassen, was er wollte. Es war in den Augen Europas in Ordnung. Für Trump gilt haargenau des Gegenteil. Obama galt als links. Obama ist schwarz. Obama war cool. Also hat er schon fast alles richtig gemacht. Trump gilt als konservativ oder gar reaktionär, uncool und er ist weiß. Also alles falsch. Wenn Obama einen abgehalfterten, alten Terroristen töten lässt, ist das eine heldenhafte Tat, ein gelungener Racheakt. Lässt Trump einen aktiven, für Israel, die westliche Welt und die iranische Opposition möglicherweise gefährlichen General töten, gilt dieses als terroristischer, als ein zu verurteilender Akt. Sprach man bei Obama in diesem Zusammenhang eigentlich von Wahlkampf?
Danke Herr Bonhorst für diese Gegenüberstellung, die man wohl kaum mit sachlichen Argumenten verneinen kann. Es kommen ja täglich neue Informationen über Soleimani in die Öffentlichkeit, die zeigen, wer dieser Mann war. Erstaunlich ist, dass Deutschland immer noch an den Geschäften mit dem Iran fest hält und auch weiterhin versucht, die Sanktionen gegen den Iran zu umgehen. Ich hoffe, dass es Trump helfen wird, die Wiederwahl zu gewinnen und dann auch endlich dieses Schmutzspiel mit Anklagen (die gar keine sind) gegen Trump zu beenden. Ihrem Bericht kann ich zustimmen , Herr Bonhorst. b.schaller
Am 23.04.2019 hat von der Öffentlichkeit kaum wahr genommen ein ranghoher iranischer Überläufer Asyl in den USA beantragt. Der Asylant war ein enger Mitarbeiter von Qassem Soleimani mit Zugang zu geheimen Unterlagen. Seit Mai 2019 war Soleimani unter besonderer Beobachtung durch US-Geheimdienste. Da Soleimani normalerweise in großen Flugzeugen mit menschlichen Schutzschilden reiste, war es für die USA nicht einfach, eine passende Gelegenheit zu finden Soleimani ohne Kollateralschäden auszuschalten. Im Irak hat er für kurze Zeit auf die menschlichen Schutzschilde verzichtet und den USA somit ein einmaliges Angebot gemacht…
Khomenie ist seit 1989 tot. Khamenie heißt der aktuelle Ayatollah vom Dienst und Chef von Soleimani. Ex-Chef natürlich.
Nach meinem Eindruck hat die Tötung Suleimanis tätsächlich viele Amerikaner positiv beeindruckt. Ein Schritt vor. Die merkwürdige Haltung Trumps, jetzt nicht die Möglichkeit zu ergreifen, den Irak zu verlassen, sondern gegen den Willen der irakischen Regierung im Land zu bleiben und sogar noch zusätzliche Soldaten nach Kuweit zu entsenden, kommt hingegen bei seinen Wählern überhaupt nicht gut an. Zwei Schritte zurück. Irgendetwas scheint in der Beziehung zwischen Pentagon und Trump nicht zu stimmen (wie schon in Syrien deutlich zu erkennen war), fast, als hätten die etwas gegen Trump in der Hand und Trump hätte sich für die Tötung des Generals entschieden, um absichtlich Verhältnisse zu schaffen, bei denen das Pentagon klein beigeben muß, weil Abzug die bessere Wahl ist. Noch scheint es aber nicht so weit zu sein.
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