Die jüdische Gemeinde in der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist nach Angaben der Nachrichtenagentur „Watani International“ auf fünf Personen geschrumpft. Vergangene Woche sei die „Matriarchin“ der Gemeinde, Marcelle Haroun, im Alter von 93 Jahren verstorben. Marcelle Haroun war laut „Watani International“ die Witwe des 2001 verstorbenen Shehata Haroun, einem jüdischen Anwalt und Politiker der Kommunistischen Partei Ägyptens, der für seine israelkritische Haltung bekannt gewesen sei. In Kairo leben gegenwärtig rund 19,5 Millionen Menschen.
Laut „Watani International“ lebten nach dem Zweiten Weltkrieg rund 100.000 Juden in Ägypten. Unmittelbar nach der israelischen Staatsgründung im Jahr 1948 sei knapp die Hälfte nach Israel ausgewandert. Nach dem Suez Krieg im Oktober 1956 zwischen Ägypten auf der einen Seite und Großbritannien, Frankreich und Israel auf der anderen Seite sei die Zahl der ägyptischen Juden, die nach Israel auswanderten, noch einmal stark angestiegen.