Roger Letsch / 02.08.2020 / 06:00 / Foto: Michael Schilling / 142 / Seite ausdrucken

Nuhr? Löschen! Soooooofort!!!

Als die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG unter dem Slogan „Gemeinsam #fürdasWissen“ dazu aufrief, „…Text‑, Bild- und Video-Statements“ einzusenden, um „…die Überzeugung für eine freie und erkenntnisgeleitete Forschung in die Gesellschaft tragen“, konnte sich wohl niemand vorstellen, welcher Shitstorm wenig später bei Twitter über die DFG hinwegfegen würde. Auslöser war ein 30 Sekunden langer Videobeitrag des Kabarettisten Dieter Nuhr. Das heißt, das Video löste die Debatte gar nicht aus, sondern nur Dieter Nuhr. Und zwar nur, weil Nuhr eben Nuhr ist und dass der in diesem Leben nie nicht niemals wieder irgend etwas zum Generalthema Wissenschaft sagen dürfe, dass stehe ja fest wie, wie…ja wie was eigentlich? Und wer hat das eigentlich festgelegt?

In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte oder im Grundgesetz steht nichts zu diesem Thema. Ich habe nachgesehen. Auch in den Statuten für Kleinkunst, Kabarett und angewandte Korinthenkackerei kein Wort zu Nuhr und der Wissenschaft. Fündig wurde ich dann aber doch noch, nämlich in den zehn Geboten im Alten Testament. Da heißt es unter §2 Absatz 1: „Du sollst den Namen deines Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.“ Das passt irgendwie. Denn Nuhr, dieses Lästermaul, hat sich einst verbal an Greta versündigt. Deshalb ist die Twittermeute so außer sich. Er habe gänzlich unwissenschaftlich gespottet, sich über Greta lustig gemacht und dergleichen Blasphemien mehr. So einer darf nimmer mehr das Wort ergreifen im Namen der Wissenschaft, er brenne ewiglich auf dem Scheiterhaufen der globalen Erwärmung. Amen. Wie also kann die DFG es wagen, ausgerechnet Nuhrs Beitrag auf ihre Webseite zu stellen? Oder, wie Greta es prägnanter und ganz wissenschaftlich in §11 Absatz 1 der revidierten Fassung der Zehn Gebote formuliert hat: „How dare you!“

Fackeln und Mistgabeln in den Händen

Die Forderungen, Nuhrs Beitrag sooooofort!!! zu löschen, rissen auf Twitter nicht ab und die DFG, der Wissenschaft und damit der Erkenntnis verpflichtet, kam zu eben jener, dass Leser (Teilchen) sich wie eine ziemlich garstige Welle verhalten, wenn sie Fackeln und Mistgabeln in den Händen haben, um ein gefühltes Recht einzufordern. Nuhrs Videoschnipselchen wurde gelöscht. Mit Ansage und auf Verlangen einer entfesselten Twittermeute. Cancel-Un-Kultur wie aus dem Lehrbuch.

Ich weiß nicht, wie dick Nuhrs Fell noch ist, denn die öffentliche und teilweise auch veröffentlichte Prügel prasselt ja schon seit Jahren auf ihn nieder, und es ist wohl nur seiner Bekanntheit und der Tatsache, dass er Hallen füllt und gute Einschaltquoten hat, geschuldet, dass er überhaupt noch auf Sendung ist. Vielleicht zieht er irgendwann die Notbremse, steigt aus und sagt „Nuhr noch ohne mich!“

Der zentrale Vorwurf des Twittermobs ist ja, Nuhr habe sich unwissenschaftlich gegenüber der Wissenschaft geäußert, weil er gelegentlich Greta durch einen wohltemperierten Kakao zieht und mit der Wirkung kokettiert, die er dadurch auf Gretas Anhänger hat. Zur ihrer Verteidigung führen ihre Fans gern Gretas Jugend an und den Enthusiasmus, mit dem sie für unser aller Zukunft eintrete. Doch wenn Jugend und Enthusiasmus jede Kritik und jeden Widerspruch verunmöglichten, wäre Greta auch Weltmeisterin im Boxen, weil sie unangreifbar wäre. Ich scherze natürlich, aber selbst ganz ohne Spaß muss man feststellen: Greta führt ein weltweit agierendes Netzwerk postapokalyptischer Spinner an, da ist es völlig egal, wie alt sie ist.

Im Film „Lord of War – Händler des Todes“ sagt Eamonn Walkers als Diktator Liberias, zu Yuri Orlov alias Nicolas Cage „Die Kugel eines 14-jährigen ist genauso effektiv wie die eines 40-jährigen. Manchmal sogar effektiver.“ Was für Kindersoldaten schreckliche Realität ist, gilt im übertragenen Sinn auch für Greta. Sie steht in der Küche, also muss sie die Hitze dort ertragen. Das tut sie übrigens ganz bravourös, wie ich anerkennend bemerken möchte, selbst wenn ich inhaltlich kaum weiter von ihr entfernt sein könnte. Die Frage, ob Kritik an der F4F-Bewegung sowie der Hyperaktivität und dem Alarmismus ihrer Protagonisten prinzipiell auf Wissenschaftsfeindlichkeit schließen lässt, wollen wir hier bitte nicht ernsthaft erörtern. Das ist albern.

„Folge der Wissenschaft“ – auch in die Diktatur?

Was wir hier klären müssen, ist die Frage, ob die Kritik an der Agenda einer 16-jährigen Dilettantin mit Sendungsbewusstsein überhaupt unter diese Kategorie fallen kann. Denn wenn Nuhr als Laie aus dem Diskurs verbannt werden darf, warum darf Greta als Laie dann mitmachen? Noch dazu ohne abgeschlossenes Studium der Pädagogik! Weil sie „Follow the Science“ ruft, ist sie immun? Doch sie meint nur eine Wissenschaft und auch nur eine sehr verengte Lesart derselben. Diese Teilmenge der Wissenschaft hat auf die allermeisten Fragen der Menschheit exakt keine Antwort oder nur eine gänzlich weltfremde, warum soll man ihr also kritiklos und sogar ohne Sarkasmus folgen? Auch das ergibt keinen Sinn.

Das mit dem „Netzwerk postapokalyptischer Spinner“ muss ich noch erklären, denn dass sich F4F in diese gänzlich unwissenschaftliche Richtung entwickelt hat, konnte man erst vor einigen Tagen sehen. Die dem Humor entzogenen Klimakids Greta und Luisa schrieben nämlich einen offenen Brief an die Führer der westlichen Welt. Der chinesische Parteichef bekam den Brief nicht, aber inhaltlich hätte er ihn ja ohnehin geschrieben haben können.

Was da „im Namen der Wissenschaft“ gefordert wurde, war nichts weniger als die sofortige, vollständige und radikale Beendigung des Lebens, wie wir es kennen. Diktatur statt Demokratie, das Ende der Marktwirtschaft, das Ende aller Freiheit. Mahnen, warnen, drohen, dann wieder appellieren und fordern, schließlich verlangen und dekretieren – nichts als anmaßendes Geplapper und unwissenschaftlicher bipolarer Moralismus.

Das „System“ habe versagt, wir brauchen ein anderes „System“, rufen die Kinder dieses „Systems“, und es unterzeichnen diejenigen, die zunächst und vor allem Profiteure eben dieses „Systems“ sind. Schauspieler, Musiker, Künstler, ganze Bands wie Coldplay. Halb Hollywood, sogar Antisemiten wie Roger Waters und politische Aktivisten wie Schellnhuber, die höchstens im Nebenberuf Wissenschaftler sind, unterstützen die Forderungen nach sofortigem Stillstand der menschlichen Gesellschaft. Sie alle geben der populistischsten Forderung das scheinheilige Gesicht des schlechten Gewissens. Gut, dass man selbst es so weit gebracht hat wie Leonardo „Privat-Jet“ DiCaprio oder Herbert „Loft in London“ Grönemeyer, aber nun bitte die Zugbrücke hochziehen und Systemwechsel. „Es lebe der Etatismus mit der Konzentration des Kapitals in staatlicher – von grünen Ideologen gelenkter – Hand, er lebe hoch, hoch, hoch!“

Wissenschaftlich verbrämte Ideologie soll der Satire entzogen werden 

Ich bezweifle, dass auch nur die Hälfte der Unterzeichner begreift, dass Greta und Luisa nichts weniger fordern als die sofortige Errichtung einer totalen Ökodiktatur kommunistischer Prägung, und die einzige Wissenschaft, die nach deren Errichtung noch zählen würde, die des „wissenschaftlichen Sozialismus“ ist, die zur Disziplinierung der hungernden, immobilen Massen eine ökologische Komponente bekommen soll. Mehr „Wissenschaft“ als Gretas Verständnis von den Zusammenhängen der Welt bräuchte es dann nicht, und kritische Fragen erübrigen sich. Zitat aus dem Brief:

„Our current system is not ‘broken’ – the system is doing exactly what it’s supposed and designed to be doing. It can no longer be ‘fixed’. We need a new system.“

Und ausgerechnet diese wissenschaftlich verbrämte Ideologie soll der Satire entzogen bleiben, weil der Twittermob es so will? Das kann nicht euer Ernst sein, DFG!

Und doch kann selbst aus dem schaufelweise geworfenen Mist eines Shitstorms noch Humus für die eine oder andere Erkenntnis werden. Es wirken hier nämlich Mechanismen, die von Seiten der Betreiber suizidaler sozialer Netzwerke viel dringender untersucht gehören als die Frage, ob ein einzelner Beitrag als Hate-Speech gelten muss, weil die Regierung das so will.

Auf der einen Seite werfen die meisten Kommentatoren ja nur einen einzigen kleinen Stein und sind sich kaum bewusst, dass sie eine Lawine füttern. Wenn nicht früh genug gegengehalten wird, gibt es irgendwann niemanden mehr, der sich der Lawine in den Weg stellt, weil man selbst unter ihr begraben würde. Die Anwendung dieses Mechanismus ist kein Privileg der Greta-Jünger, die auf diese Weise gern Kritiker begraben. Zwischen einer Twitter-Stampede gegen Dieter Nuhr und einer gegen sagen wir Annalena Baerbock gibt es nur einen entscheidenden Unterschied. Nämlich die Frage, ob der Shitstorm im Machtgefälle den Berg hinauf oder hinunter läuft. Nuhr hat keine Macht, außer die des Wortes, und wenn er zum Schweigen gebracht wird, weil er sich sarkastisch an Zuständen abarbeitet, die uns Vertreter der Macht als alternativlos verkaufen wollen, wird das Gefälle deutlich sichtbar. Man muss nur den Berg hinauf schauen, um zu erkennen, wem die Lawine nützt.

Statt in Diskotheken lieber in Sternwarten

Deshalb sollte man sich immer fragen, ob man einer solchen Lawine helfen will, indem man „nur dieses eine Steinchen“ wirft, obwohl da schon hunderte liegen, die alle gleich unfreundlich aussehen. Das gilt natürlich für jeden Shitstorm, der den Berg der Macht hinunterläuft.

Doch ich will versuchen, an Nuhrs Aussage in dem gelöschten Video anzuknüpfen: „Wissen bedeutet nicht, dass man sich zu 100% sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben.“ An dieser Aussage wurde kritisiert, dass zwischen Fakten und Meinung schon noch Erkenntnis und Diskurs liegen müssten, aber wir wollen mal nicht zu pingelig sein. Ich denke, man versteht, was Nuhr gemeint hat. Mir fällt dazu eine kleine Geschichte ein, die ich selbst erlebt habe und die Nuhrs Aussage bestätigt.

In den 1980ern hatte ich meinen Kopf immer im Nacken, verbrachte meine Nächte statt in Diskotheken lieber in Sternwarten, und außerhalb der Astronomie gab es kaum etwas, das mich wirklich interessierte. Besonders veränderliche Sterne und darunter wiederum besonders die unregelmäßigen. Einer davon, FG Sagittae, führte seit seiner Entdeckung ein besonders unberechenbares Dasein, und ich beschloss, ihm auf die Schliche zu kommen. Unregelmäßig veränderlich? Na, das wollen wir doch mal sehen! Tagelang verbrachte ich am Komparator der Sternwarte Sonneberg und sichtete hunderte Fotoplatten der dortigen Himmelsüberwachung auf verräterische Regelmäßigkeiten „meines” Sterns, stets bereit, in jeder Zuckung der Magnitude ein Muster zu finden. Das Ergebnis war ein beeindruckender Datensatz des Helligkeitsverlaufs und ein „Heureka!“ Da war sie, die erwartete Periode und ich hatte sie entdeckt! Von wegen „unregelmäßig“.

Voller Entdeckerstolz legte ich meine Ergebnisse dem Leiter der Sternwarte, Dr. Wolfgang Wenzel, vor, der mich nur fragte, wie oft und wie ich denn gemessen hätte. „Einmal, chronologisch“ war meine Antwort, und eine Fehleranalyse hatte ich auch nicht vorzuweisen. Er fand, da müsse ich noch nachbessern. Also alles von vorn, Wiederholung jeder Messung, mehrfach. Diesmal in kleineren, zufälligen Testreihen und die Fotoplatten auch nicht chronologisch ansehen! Die Ergebnisse setzte ich diesmal erst zum Schluss zusammen. Meine „gemessene“ Periode verschwand nun im Rauschen des Messfehlers und da ich diesmal meine Erwartung die Ergebnisse nicht „optimieren“ konnte, war FG Sagittae am Ende meiner kleinen Amateurforschung nichts weiter als jener rätselhafte Veränderliche, der er vorher war. Das sei aber auch ein Ergebnis, wurde mir versichert. Nur eben nicht das, was ich erwartet habe. Aber so sei das eben in der Forschung. Dummerweise ist es nur halb so aufregend, etwas nicht zu entdecken und nur den Beweis dafür zu liefern, dass man seinen eigenen Erwartungen nicht trauen darf.

Ich war so alt wie Greta, als ich diese „Entdeckung“ machte, und was ich daraus lernte, ist eigentlich ein entscheidendes Prinzip in der beobachtenden oder experimentellen Forschung: die Fehleranalyse und die Reproduzierbarkeit von Messergebnissen bzw. die Fähigkeit von Modellen, nicht nur in die imaginierte Zukunft, sondern auch in die dokumentierte Vergangenheit zu passen. Noch keine Erkenntnis ist nur deshalb erlangt worden, weil man fest an sie glaubte, Widersprüche und Kritik ignorierte, die Politik sie befürwortete und eine zu jeder Erregung fähige Menge zu Fackeln und Mistgabeln griff, wenn jemand Zweifel oder Spott äußerte.

Es gibt zu wenig Dieter Nuhrs in diesem Land

Ich habe den Eindruck, dass der politisierten Klimaforschung jede Kritik an den eigenen Erwartungen und der Genauigkeit der eigenen Modelle abhanden gekommen ist und Annahmen, die nicht falsch, aber auch nicht zwingend richtig sein müssen, in den Rang von Dogmen erhoben wurden. Das erklärt zumindest den religiösen Eifer und den Zorn derer, die Nuhrs Vernichtung auf Twitter verlangen. Das ist aber keine Wissenschaft und hat mit „Erkenntnis“ nur im transzendentalen, religiösen Sinn zu tun.

Nicht jede Wissenschaft wird so stark wie die Klimatologie von eifernden Laien überrollt, und Nuhrs Aussage in dem gelöschten 30-Sekunden-Clip war auch nicht speziell auf die Klimaforschung gemünzt – falsch, anstößig oder verletzend war sie ohnehin nicht. Dass sich die Jünger Gretas von Nuhrs Spot und Spott offenbar mehr angesprochen fühlten als sagen wir mal Astronomen, Ägyptologen oder Biochemiker, welche nicht über Legionen von Gefolgsleuten verfügen, die ihre teils deftigen Fachdispute wie heilige Messen begleiten, beweist meiner Meinung nach lediglich, dass es zu wenige Dieter Nuhrs gibt in diesem Land, die dem aktuellen puritanischen Wahnsinn und der jakobinistischen Hysterie noch mindestens ein Lachen abzupressen in der Lage sind.

Deutschland ist heute das Land der moralischen Richter und Henker, in dem Politiker wie Kabarettisten agieren, Wissenschaftler Politik machen wollen und Kabarettisten wegen Unwissenschaftlichkeit so lange verprügelt werden, bis sie unpolitisch sind. Bei uns geht das Streben nach Uniformität und Gleichheit so weit, dass sich alle nur noch eine einzige langweilige Gesinnung und denselben altjüngferlichen Sinn für Humor teilen müssen. How dare you, Germany!

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Unbesorgt.

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Thilo Mühlberger / 02.08.2020

An dem nun gelöschten Statement von Dieter Nuhr ist aus meiner Sicht nichts auszusetzen. Die Kritik ist eine auf die Person gerichtete, hat mit der Sachaussage nichts zu tun. Dieter Nuhr schreibt auf seiner Facebookseite, dass ihm von seiten der DFG mitgeteilt worden sei, dass das Statement aufgrund der “starken und sehr kritischen Resonanz” wieder aus dem Netz genommen sie, um “die DFG zu schützen” (Zitate wörtlich); und man müsse “der Kritik nachgeben”, um “Schaden von der DFG abzuwenden”. Glaubt man wirklich, dass man eine Institution vor Angriffen von wissenschaftsfernen Publikum schützt, wenn man das Statement löscht? In der Wissenschaft geht es darum, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu finden. Schadet das gelöschte Statement der Wissenschaft? Wäre es nicht deshalb im Zusammenhang mit der Ursache-Wirkungs-Beziehung richtig, gegen die unsachlichen, aber ad hominem Argumentierenden von seit der DFG aktiv vorzugehen? Sind abfällige Äußerungen über die DFG von wissenschaftsfernen Publikum wirklich ein Schaden für die DFG? Ist es wirklich die Gesinnung des Führungspersonals der DFG die Überzeugung zu besitzen, man müsse(!) einer unsachlichen, auf die Person gerichteten Kritik nachgeben? “Wer zahlt schafft an, so heißt es.” Die DFG finanziert sich aus Steuergeldern, gut zwei Drittel zahle der Bund, der Rest die Länder, heißt es in Wikipedia. Wie wahrscheinlich ist es, dass die DFG einen Anruf aus der Regierung erhalten haben könnte und ihr nahegelegt worden ist, den Beitrag von Dieter Nuhr zu löschen? Wie wahrscheinlich ist es, dass in einem potentiellen solchen Anruf der DFG mitgeteilt worden sein könnte, der DFG würden Nachteile entstehen, wenn der Beitrag von Dieter Nuhr nicht gelöscht wird? Wie wahrscheinlich ist es, dass in einem potentiellen solchen Anruf der DEG mitgeteilt worden sein könnte, dem Führungspersonal würden Nachteile entstehen, wenn der Beitrag von Dieter Nuhr nicht gelöscht wird?

M.-A. Schneider / 02.08.2020

Der Wahnsinn geht weiter, und es ist niemand in Sicht, der ihn aufhält. Die schweigende Mehrheit traut sich nicht, jeder der nur ansatzweise Kritik am Mainstream übt, wird entweder vom Hochsitz der Moral herunter bemitleidet oder ausgegrenzt, schöne neue Welt. Nun ist es Dieter Nuhr, der nicht mehr so funktioniert, wie er soll sondern sich stattdessen   eine eigene Meinung leistet, das geht gar nicht! Die Deutsche Forschungsgemeinschaft scheint vor lauter politischer Korrektheit selbst vergessen zu haben, was Wissenschaft bedeutet, wie offensichtlich die Mehrheit von Politik und Gesellschaft.

Mathias Rudek / 02.08.2020

Diese Grüne Kmer ist einfach nur eine Bewegung von pathologischen Apokalyptikern, aber jede Bewegung findet auch mal ihr Ende und ihr Scheitern. Das Problem in den Anfängen dieser Ideologie war sicher der mangelnde Widerspruch in der Öffentlichkeit. Wenn mangelnde Erziehung dazu führt, das man sie später nicht mehr im Griff hat. Diesem Schwachsinn hätte man viel früher begegnen müssen, jetzt heißt es Schadensbegrenzung.

Hans Walter Müller / 02.08.2020

Was ich grundsätzlich nicht verstehe: Überall wird vor den Großkonzernen als Eigner der “Sozialen Netzwerke” und deren unkontrollierbaren Datensammelwut gewarnt. Und trotzdem ist nahezu jede Firma, jede Institution und fast jeder Mensch “auf Twitter” “bei Facebook” , läd youtube-Filmchen von sich oder seiner Katze hoch etc. und positioniert - ich hätte fast geschrieben prostituiert - sich dort bzw. wirbt um “Follower”. Wenn ich Dieter Nuhr wäre, würde mich nicht interessieren was die “Twitter- bzw. Facebook-Gemeinde” etc. macht oder schreibt. Wenn sich die “Hater” nur noch in ihrer eigenen Blase bewegen, sollte es für sie auch langweilig werden. Obwohl - ich glaube diese Leute brauchen das - ohne Sinn und Verstand - nur zu Unterhaltung. Gutes Beispiel ist dazu der “youtuber Drachenlord”, der offensichtlich mit kruden, provozierenden Beiträgen sich eine eigene “Hass-Gemeinde” aufgebaut hat. Diese Hater hassen Drachenlord so sehr, dass sie sogar zu seinem Wohnort - irgendwo im Nirgendwo, wo ich nicht einmal tot über den Gartenzaun hängen wollte - pilgern, den er einmal - wahrscheinlich um sich als Hass-Objekt interessant zu machen - selbst bekannt gegeben hat. Die Hater folgen ihm, um sich anschließend über seine Filmchen etc. aufzuregen. Dass sie mit ihren Klickzahlen - und den darauf basierenden Werbe-Einnahmen - den Drachenlord laufend finanzieren ist ihnen offensichtlich nicht bewußt. Der lokalen Presse war zu entnehmen, dass in dem Nest am heutigen Sonntag ein verstärktes Polizei-Aufgebot präsent sein wird, weil “Drachenlord” Geburtstag hat und eine größere Anzahl von Hatern kommen will um sich an ihm zu reiben. Was für ein Irrsinn. Mein Vorschlag ist, dass sich alle öffentlichen Institutionen aus den “sozialen Netzwerken” verabschieden. Wenn es was mitzuteilen gibt, dann den ÖR nutzen, dazu ist der da und wird durch die Gebühren finanziert.

Katja Bauder / 02.08.2020

Das Drama ist, dass sie alles nachplappern und dabei fest überzeugt sind, das Gesprochene sei das Produkt ihres eigenen Geistes. - Schlimm, wenn man heute in der Zeitung lesen kann, was “die neue Generation” morgen denkt…

Jürg Casanova / 02.08.2020

Das gesellschaftspolitische Klima verändert sich. Die bornierten, biederen, aggressiven und quasireligiösen Bessermenschen, die alle abweichenden Meinungen mit hysterischem Eifer bekämpfen mit Methoden, die schon bald noch weit schärfer ausfallen werden, wenn die Lawine, lieber Herr Letsch, erst einmal Fahrt aufgenommen hat, werden vor gar nichts mehr zurückschrecken, werden immer intoleranter und brutaler, und wenn sie mal die Abweichler ausradiert haben, werden sie in ihrem Wahn gegenseitig übereinander herfallen. Anschauungsunterricht liefert die französische Revolution oder das Wüten der Roten Khmer in Kambodscha. Doch da sich heute nur noch wenige für historische Zusammenhänge interessieren, werden sie auch nicht zu stoppen sein. Was Dieter Nuhr anbelangt, so ist er einer der wenigen Kabarettisten, die noch ernst zu nehmen sind. Von den Öffentlich-Rechtlichen wird er nur noch toleriert, weil er in fast jedem seiner Auftritte eine Breitseite gegen die AfD schiesst, die, verfügt man nur über ein Minimum an Sprachempfinden, ein Fremdkörper im Gefüge seiner Denkweise ist. Es würde mich nicht wundern, wenn seine Verbalattacken gegen die einzige Oppositionspartei in Deutschland, vertraglich festgelegt worden wären und er dem zähneknirschend zugestimmt hätte.

Gabriele Schäfer / 02.08.2020

Sehr guter und intelligenter Artikel, werter Herr Letsch…..und Ihnen, lieber @ Volker von Tein, vielen Dank und Hochachtung für das wunderbare „ Neue Glaubensbekenntnis“.....Da „ steckt“ alles drin, was es heute an politischer Lüge und Wahrheitsverdrehung gibt..

Frank Mertes / 02.08.2020

Machen wir uns nichts vor: Die Thunbergs dieser Welt und ihre militanten Jünger und Jüngerinnen sind keine Heilsbringer, sondern sie sind un- oder besser verbildete Fanatiker. Sie wollen ein totalitäres und undemokratisches System errichten. Sie sind keine Heiligen, sondern eher in der Tradition eines Hitler oder Stalin stehend. Spinner gab es schon immer, Menschen, die mit Gewalt die Welt besser machen wollten. Letztlich haben sie immer dann Unheil über die Welt gebracht, wenn sich ihren Heilslehren niemand entgegenstellte. Insofern ist die DFG einfach nur widerlich in ihrer Erbärmlichkeit und ihrem Einknicken vor einer durchgeknallten hasserfüllten Meute.

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