Politiker, die bei der Einwanderung auch auf Qualifikation achten wollen, werden seit einiger Zeit von der oppositionellen „Fraktion Die Linke“ als Nützlichkeits-Rassisten entlarvt. Am 15. Januar 2014 trifft es – anlässlich des jüngsten Migrationsberichtes – die komplette Regierungsmannschaft vom Juso-Flügel bis hin zur CSU. Die Linke dagegen stände – im Duktus ihrer biologistischen Sprache – für einen Hilflosigkeits-Rassismus, der im politischen Raum nur ihre Stimme habe. Unter allen Immigrations-Rassismen könne er den höchsten Adel beanspruchen. Und da ohne diesen hilfreichen Ismus politische Aufmerksamkeit kaum noch zu erringen ist, wird die Mitte – unter linken Argusaugen – das Ideal eines neutralen Durchschnitts-Rassismus hochhalten müssen.
Vorerst ist all das nur verbale Positionierung. Doch welcher Rassismus hat in der Wirklichkeit die Nase vorn? Wer bringt seine Leute sicherer über die Grenze? Geht es dem Hilflosigkeits-Rassismus wirklich so schlecht, wie er behauptet? Als bestes Maß dafür eignen sich die PISA-Mathematiknoten von 2012, da die ökonomisch so nützlichen Innovateure meist über höhere mathematische Kompetenz verfügen. Unter Nichtmigranten bzw. Altdeutschen erreichen 6,3 Prozent die beste Mathe-Note (PISA: 6). Wollte Deutschland auch nur das Ideal des Durchschnitts-Rassismus erfüllen, müssten unter den Einwanderern ebenfalls genau 6,3 Prozent Mathe-Asse gezählt werden. Bei weniger als 6,4 Prozent dagegen sind die Mittel für die gefürchteten Lobbyisten des Nützlichkeits-Rassismus vergeudet.
Die Zahlen zeigen, dass sie in der Tat ihr Geld nicht wert und die vermeintlich Benachteiligten die heimlichen Gewinner stellen. Denn unter Migranten der ersten Generation finden sich nur 2,3 Prozent der gesuchten Rechenkünstler. Bei den Migranten der zweiten Generation geht es sogar runter auf 1,3 Prozent. Zählt man die mit gut (PISA: 5) bewerteten Schüler hinzu, lauten die Ergebnisse 22,1% (Altdeutsche), 9,7 % (erste Generation) und 7,5% (zweite Generation).
Die Nützlichkeits-Rassisten fahren in beiden Migrantengruppen verheerende Niederlagen ein. Hingegen erringen die Hilflosigkeits-Rassisten der Linken einen doppelten Triumpf. Wenn sie ihre Kantersiege in Wählerstimmen umsetzen, holt sie keiner mehr ein. Und wenn es in der dritten Generation so weitergehen sollte wie in der zweiten, ist die noble Nachhaltigkeit der Hilflosigkeit unumkehrbar. Selbst das Ideal des Durchschnitts-Rassismus, auf das man sich vielleicht am ehesten einigen könnte, bleibt bei der aktuellen Differenz von 1,3 zu 6,3 chancenlos. [Zahlen aus: http://www.pisa.tum.de/fileadmin/w00bgi/www/Berichtband_und_ Zusammenfassung_2012/PISA_EBook_ISBN3001.pdf,, S. 299.]
Naturgemäß muss der Hilflosigkeits-Rassismus auch bei der Anwerbung von mathematisch Hilflosen vorne liegen, wenn er bei der Abwehr der Nützlichen so uneinholbar abschneidet. Mangelhaft, ungenügend und schlechter (PISA 2, 1 und 0) enden 299 von 1.000 altdeutschen Schülern. Weniger als 30 Prozent ohne Ausbildungsreife sind doch gar nichts, könnte die Linke auftrumpfen. Wir haben 605 unter 1.000 Schülern der ersten und immer noch stolze 508 mathematisch Entrechtete unter 1.000 Schülern der zweiten Migrantengeneration. Und – könnte sie anfügen – bei Wiedereinführung strenger Schulnoten würde es noch besser. Erwiese sich dann auch ein Ausreichend als geschöntes Mangelhaft, wären mit 770 (1. Gen.) bzw. 765 (2. Gen.) mathematisch Prekären die Solidarität unter 1.000 Migrantenkindern fast wieder pefekt.
Wenn die politisch zu uns finden, werde der Hilflosigkeits-Rassismus selbst ohne zusätzlich Einwanderer unschlagbar. Die Parteien des Nützlichkeits-Rassismus aber hätten das verdiente Schicksal der FDP zu teilen. Rassistische Parolen wie „Leistung soll sich wieder lohnen“ wären für alle Zeiten geächtet.