Ich bin mir schon im Klaren darüber, daß mein folgender Vorschlag keineswegs praxistauglich ist, aber ich möchte mein schon länger gehegtes Gedankenexperiment hier doch mal zum Besten geben. Da wir ohnehin von Gesetzes wegen zu einer Art Medienkopfsteuer verurteilt worden sind und es nur eine Minderheit bewerkstelligt, sich durch List, Verzögerungstechniken, juristisch ausgefeilte Abwehrmechanismen oder andere mehr oder weniger schlaue Vermeidungstricks dem geräteunabhängigen Beitrag über kürzere, längere oder gar ganz lange Zeit zu entziehen, hier meine eigene Hirnflatulenz zum Thema: Wie wäre es, wenn es jedem steuer… äääh beitragspflichtigen Zwangsgeldzahler selbst überlassen bliebe, WELCHEM Medium er seine Infoversorgungspenunze zukommen läßt; dazu können sich auch alle Medien anmelden, gleich ob Staatsfunk, etablierte privatrechtlich organisierte Systemrelevante respektive -relativierende oder aber Alternative; alle dürfen sich im Kreise aufstellen und die Hand aufhalten. Und Ihre Majestät, der Kunde, entscheidet, wer welchen Anteil von seiner Pflichtabgabe bekommt (meinetwegen auch von den 17,5 Öcken monatlich, wie sie jetzt schon besteht), und zwar mit einer Kündigungsfrist von einem Monat. Da würde sich aber mancher umgucken. Na ja, man darf ja mal träumen…
Als ich vor ca. 20 Jahren die Gelegenheit wahrnahm, für vier Tage von Cancun nach Havanna zu fliegen, da erstand ich dort ein Buch, das zwei britische!!! Journalisten geschrieben hatten, die Kuba und insbesondere Castro darin geradezu hymnisch feierten, was angesichts der dortigen katastrophalen Verhältnisse überhaupt nicht angebracht war. Zweimal in diesem Buch war zu lesen, dass “er” die Prostitution abgeschafft hätte, was eine glatte Lüge war, da diese damals wohl das einzige Gewerbe war, was auf der Insel noch funktionierte. Wir erinnern uns alle an noch die “Hitler-Tagebücher”, als uns der “Stern” für dumm verkaufen wollte und an das Heer der Stasi-Einflussagenten, die sowohl bei der Presse als auch bei den Sendern dafür sorgten, dass wir dreist desinformiert wurden und wo es kaum strafrechtliche Konsequenzen gab. Nun macht man einfach weiter und so entsteht der fatale Eindruck, dass man mit Enthüllungs- und Sensationsstorys nur von den eigentlichen Problemen in unserem Land ablenken will. Man hält seine Kunden in Form von Lesern, Hörern und Sehern für so “dumm”, dass man ihnen alles auftischen kann, nur nicht das, was wirklich wichtig ist . So weigern bis zum heutigen Tage sämtliche Medien!!! darüber zu berichten, dass der 1989 mit freundlicher Hilfe der diktatorischen SED gebildete SPD/AL in Berlin sofort nach Antritt nach einem Strategiepapier mit gefälschten Vorschriften!!! und unzutreffenden Gründen unter schlimmstem Missbrauch der Verwaltungsgesetze unbescholtene Bürger (Selbstständige und Hausbesitzer) wie Verbrecher jagte, während letztere sich zum Schaden der Stadt und Entsetzen der Bürger unbehelligt austoben durften, weil die damalige Justizsenatorin “Täter interessanter als Opfer fand”. Einen offenen Brief von Staatsanwälten, die ihr darin vorwarfen, dass sie mit ihren Maßnahmen die Bürger den Verbrechern aussetze, ignorierte sie eiskalt. Auch die Worte des Oppositionsführers Diepgen (CDU) im Abgeordnetenhaus, der die “schlimmste Gleichschaltung seit ........... von Ämtern, Justiz und sogar der Wissenschaften” (die Medien verschwieg er schamhaft) anprangerte, blieben ohne Resonanz. Wenn die Medien zu solchen Ungeheuerlichkeiten nicht nur schweigen, sondern sich sogar wie in den beiden Diktaturen daran beteiligen oder diese decken, dann braucht man sich wohl über das Desinteresse und die Wut der Kunden nicht wundern.
Die Chance, Medien mit Überlebenshilfen auszustatten, werden Frau Merkel und ihre Gehilfen sich sicher nicht entgehen lassen. Denn wo Geld fließt, kann auch Einfluss genommen werden.
Ich stelle es mir schwierig vor, wie dem Bürger so etwas verkauft werden soll (sowohl der gedruckte Schund als auch eine unfreiwillige Finanzierung desselbigen). Wer entscheidet welche Medien “systemrelevant” sein sollen und somit “förderungswürdig” wären? Da jeder an den Futtertrog will, würden sich benachteiligte sogenannte Qualitätsmedien sicher nicht scheuen den anvisierten Geldgeber vor Gericht zu ziehen, sofern sie nicht auch mit Pfründen bedacht würden. Am Ende müsste man also vom Spiegel bis zum Dödeldorfer Käseblatt jeden Blödsinn mit Steuergeldern auffüttern und das dürfte selbst diesem Staat zu teuer sein.
Noch ein Wort zu den Panama Papers. In der Tat vermögen viele Medienkonsumenten nicht dem von Politikern und „Meinungsmachern“ verordneten Diktum zu folgen, wonach Steuerhinterziehung moralisch so verwerflich wie Mord, Vergewaltigung oä sei. Denn solange man als Steuerzahler den Eindruck hat, dass der Imperativ der „Steuerexperten“ in den Parteien lautet „wir nehmen, was wir kriegen können“ (statt, wie es richtig wäre „wir nehmen, was wir brauchen“), solange ist die Empörung über jene, die Steuern vermeiden - zudem auf legale Weise - doch eher gedämpft. Vielleicht sollten die Damen und Herren JournalistInnen mal Berichte über Steuerverschwendung schreiben, oder über ahnungslose Politiker, die stets nur mehr, niemals aber weniger ausgeben können, weil Effizienz keine politische Kategorie ist. Sie würden sich wundern, wie viele Leser und Zuschauer sich dafür interessieren. Aber es ist natürlich schöner, in seinem Elfenbeinturm unter seinesgleichen zu bleiben, darüber zu sinnieren, wie man in seiner moralischen Erhabenheit die Welt rettet, und mit einer Mischung aus Mitleid und Herablassung auf alle jene zu blicken, die die eigenen Ergüsse lesen sollen. Und dabei noch feuchte Träume von einer weiteren Zwangsfinanzierung haben, die einen endgültig von der Notwendigkeit befreit, auf das tumbe Publikum Rücksicht nehmen zu müssen.
Die Inhalte der ÖR TV Medien kann man ja schon lange nicht mehr ertragen. Es ist eine echte Bereicherung hier konsequent Verzicht zu über. Das befreit und macht den Kopf klar. Dass wir über die GEZ Zwangsabgabe dieses Propagandawerkzeug ungefragt finanzieren dürfen ist wohl hinzunehmen ? Der Druck in den Online-„Print“-Medien muss wohl enorm sein. Wenn mindestens alle halbe Stunde eine neue Headline erzeugt werden muss, kann nur Schrott rauskommen. Fundierte Recherchen sind unter diesen Randbedingungen nicht erwartbar. Dass diese Medien nunmehr alternative Finanzierungsmöglichkeiten suchen ist ja total verständlich. „Wenn wir schon für die Machterhaltung der Etablierten sorgen, ist es doch angemessen dass diese auch die Rechnung zahlen“. Man fragt sich allerdings schon weshalb die mit dieser Idee so lange gebraucht haben. Andere Industriezweige der „privaten“ Wirtschaft haben das schon längst realisiert: Die arme Bank- und Finanzindustrie, die bemitleidenswerte deutsche Automobilindustrie welche ihre Kundschaft massiv betrogen hat. Das ist dann halt „Schummeln“. Also wenn die Medien derartige Betrügereien dem Volk so verkaufen können, dass keiner mault - dann ist doch längst eine Belohnung fällig. Danke für Ihren Artikel und schöne Weihnachten Ihnen allen. Super Arbeit !
Dramatischer journalistischer Qualitätsverlust wird glücklicherweise marktwirtschatlich abestraft! Dazu siziere ich einfach mal meine Heimatzeitung, die einst konservative, CDU-nahe Rheinische Post: Diese Tageszeitung besteht zu einem ganz großem Teil nur noch aus plumpen dpa-Meldungen, die man wortgleich im Focus ect lesen kann! Investgtiv, exklusiv? Gar nichts! Warum sollte der Konsument da noch zugreifen? Zugegeben, regierungstreue Merkelfans bekommen hier zuverlässig ihren kritiklosen ‘Refugees welcome’-Starschnitt. Diesen kann man sammeln, ausschneiden und überlebensgroß über seinem Bettchen aufhängen- wie zu Teenagerzeiten, herrlich, forever young! Nein so plump und infantil ist der deutsche Michel in der Masse nicht und es wird sich langfristig einfach nur Qualität durchsetzen!!! Danke, liebe ‘Achse’ für Mut und Qualität! Macht bitte weiter so: Live and let die.
Vielleicht wäre eine Zwangsabgabe für ausgewählte Printmedien gar nicht so schlecht. Auf diese Weise würde evident, das gewisse Schmierblätter Staatspropaganda betreiben. Ich kenne eine Menge Leute die Glauben bspw. der Spiegel würde unabhängigen Qualitätsjournalismus betreiben und dabei die Realität ausblenden dass die Printmedien auch nur die Pelze der Eliten waschen. Wie sonst käme man exklusiv an Interviewpartner? Doch nicht etwa durch eine verunglimpfende, kritische Berichterstattung.
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