Relevant ist nicht, wer politisch alles eine kritische Meinung zu Nordstream 2 hatte. Das ist im Politzirkus völlig legitim, die Abhängigkeiten der Nationen von anderen Nationen kritisch zu sehen. Egal aus welcher und in welche Richtung auch immer. Der übliche legale Weg dies zu kritisieren, ist der internationale politische Dialog, und der legale Weg es zu ändern, die Gesetzgebung bzw. internationale Verträge/Abkommen. Ein heimlicher Sabotageakt ist hingegen ein extralegales Mittel, das die üblichen Wege umgeht und politische Anliegen mittels Faktenschaffung zwanghaft gegen das Recht umsetzt. Ein solches Vorgehen hat mit Diplomatie nichts mehr zu tun und kann als Kriegserklärung gedeutet werden. Entscheidend ist dabei eins: Wer hat die Befehlsgewalt über den Apparat bzw. über dazu fähige Kräfte und kann so einen Sabotageakt gezielt an Diplomatie und Recht vorbei herbeiführen? Man kann eine Abhängigkeit legal beenden oder sie illegal einfach zerschlagen. Wie das juristisch zu werten ist, hängt also nicht vom Sachverhalt als solchem ab, sondern von den angewandten Mitteln. Die Frage ist hier also nicht “wer” hier alles “was” wollte, sondern “wer genau(!)” es “wie” erzwungen hat.
@Johannes Bader: was Sie über die angeblich an die am 5.9.2022 von Putin mitgeteilte Kopplung von Gaslieferungen über Nord Stream 1 an die Aufhebung der Sanktionen schreiben, stimmt nicht. Ein solches Junktim bestand niemals. Richtig ist, daß die vorgeschriebene Wartung einer Turbine der englischen SIEMENS-Tochter in Kanada zunächst wegen der Sanktionen gar nicht gemacht werden sollte, dann irgendwie doch gemacht wurde, aber unzureichend dokumentiert, also im einzelnen von Gasprom nicht nachvollziehbar. Und daß man sich dort von den Anglos keine Schadsoftware nach Art von Stuxnet einhandeln wollte, ist mehr als verständlich. Der BRD-Grinsekanzler ließ sich dann in Mülheim/Ruhr neben der Turbine ablichten, als ob sie deutscher Besitz wäre. Sie gehörte aber Gasprom und niemandem sonst. Der mangels direktem Schiffstransport in Mülheim getätigte Verbleib kam also einer Beschlagnahme gleich, und dort steht die Turbine wohl jetzt noch. Eine zweite Turbine von Nord Stream 1 hatte im übrigen auch fast ihr vorgeschriebenes Wartungsintervall erreicht. Noch im Oktober, also nach Zerstörung von drei von vier Strängen der deutsch-russischen Ostseepipelines hat Putin im übrigen angeboten, den noch intakten Strang von Nord Stream 2 ohne Auflagen zu nutzen. Daß das die GRÜN geschaltete BRD-Ampelregierung nicht wollte, und es dem Kanzlervasall von “Sleepy Joe” bzw. dessen Hinterleuten wie Blinken, Nuland und Sullivan nicht erlaubt worden wäre, steht auf einem anderen Blatt.
Es wird auch hier, wie bei dem Covid-HOAX oder am Sonntag bei der Wahl in Berlin, was passieren? Genau, NICHTS! (ich halte jede Wette!)
Selbst wenn es die Amerikaner zugeben, was wäre die Konsequenz? Kaufen wir dann, als Strafaktion, kein Gas mehr bei den Amerikanern?
Der Herr Donald Trump steht ja derzeit nicht zur Verfuegung, aber bald!
Bei Tichys und Reitschuster habe ich leider noch nichts zum Thema gefunden. Wenigstens berichtet die Achse, natürlich ohne sich schon festzulegen. Anders der deutsche Mainstream. Der Artikel ist erst wenige Tage raus und die deutschen HaltungsjournalistInnen wissen schon ganz genau, dass alles “substanzlos” (Handelsblatt) ist, dass der erfahrene US-Journalist plötzlich “Schattenseiten” (Süddeutsche) hat und seit seinem Artikel “umstritten” (SPIEGEL), also unseriös geworden ist. Der Artikel von Hersh ist kein Beweis, liefert aber konkrete Hinweise, nennt Namen und Orte und zeitliche Zusammenhänge und ist zunächst einmal plausibel. Man weiß auch noch nicht viel über die Quelle. Das gehört erst mal in Ruhe seriös geprüft. Hersh hat für seine Arbeit drei Monate recherchiert. Deutschlands Qualitätskollegen rotzen ihren verächtlichen Senf dazu in wenigen Minuten in die Tastaturen, da er einfach nicht ins Schema passt. Das spricht eigentlich für sich.
Bei so viel fachlich gutem Rätselraten möchte ich mich auch satirisch beteiligen. Ja, es muss jemand in Deutschland vorher davon gewusst haben. Ein Baden-Württemberger welcher auch Kühltürme in die Luft sprengen lies damit die gar nicht mehr in Betrieb gehen! Genau dasselbe Prinzip wie die Zerstörung von Nord Stream. Spielen hier etwa die Wiederentdeckung des Waschlappens und die Erfindung des Klammerbeutels zum pudern naiver Bundesbürger auch eine Rolle? Folgen wir der Spur des Geldes so landen wir, natürlich zu Fuß, in Stuttgart. Der Winfried ähnelt doch dem Joe nicht nur zufällig.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.