Bei ihrem Bundeskongress hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ihre aktuellen Empfehlungen vorgestellt: 300 Gramm Fleisch pro Woche und ein Ei.
Arbeiten bei der DGE womöglich mehr Klimaaktivisten als Ärzte und Ökotrophologen? Dort steht Nachhaltigkeit offenbar über allem – auch über der menschlichen Gesundheit. Hauptsache Klima und Tierwohl! Wie sinnvoll aber ist es, das beste Lebensmittel überhaupt, das die Natur hervorgebracht hat, das Ei, derart zu rationieren? Und: 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche (etwa die Hälfte der Empfehlung des Vorjahres)? Das sind pro Tag gut 40 Gramm, so viel wiegt ein fünf Wochen alter Dsungarischer Zwerghamster, der mit seinen zehn Zentimetern – ausgewachsen! – locker in eine Handinnenfläche passt. Eine rechtschaffen frugale Mahlzeit, möchte man meinen. Aber so ist das wohl in Vorkriegszeiten.
Wie die Ökotrophologin und Mitverfasserin der Empfehlungsliste Anne Carolin Schäfer sagt, habe die Gesellschaft die Fleisch-Empfehlungen 2024 verschärft, weil sie die Umweltauswirkungen und Treibhausgasemissionen berücksichtigt habe. Nur bei einer Grenze von 300 Gramm Fleisch pro Person könnten die Nachhaltigkeitsziele für 2030 eingehalten werden. Wegen der manischen Fixierung auf den angeblich monokausalen Klimawandel muss also die ernährungsphysiologisch gebotene Nahrungsaufnahme das Nachsehen haben.
Das sieht die Deutsche Akademie für Präventivmedizin nicht ein. Die Mediziner zeigen sich entsetzt ob der DGE-Ernährungsvorschläge, die auf theoretischen Überlegungen, welche Ernährungsweise besonders klimafreundlich wäre, basieren. Sie warnen vor weitreichenden Folgen für die Bevölkerung, da sie von der Verpflegung in Kitas, Schulen, Kantinen und Seniorenheimen bis hin zu den Programmen der Krankenkassen als Standard gelten.
„Völlig an der Lebensrealität der Menschen vorbei“
So sei die Charakterisierung von Lebensmitteln in solche „pflanzlichen Ursprungs“ und solche „tierischen Ursprungs“ wissenschaftlich betrachtet unsinnig. Es gebe bei beiden sowohl bedenkliche als auch gesundheitsfördernde Lebensmittel. Zucker und Palmfett etwa seien „pflanzlich“, aber bei erhöhtem Konsum sicher nicht der Gesundheit zuträglich. Die Empfehlung „an alle“, täglich 5 Portionen = 300 g Getreideprodukte zu verzehren, sei für viele Millionen Menschen in Deutschland nicht nur nicht hilfreich, sondern sogar gesundheitsgefährdend.
Natürlich, denn die Menschen haben einen unterschiedlichen Stoffwechsel. Für den einen mag eine proteinreiche Ernährung das Richtige sein, für den anderen kohlehydratreiche. Eier standen lange in dem Ruf, schädlich für den Cholesterinspiegel zu sein, aber davon ist man seit etlichen Jahren ab. Auch könne der allgemeine Verzicht auf tierische Lebensmittel bedenklich sein: Die ausreichende Versorgung relevanter Bevölkerungsteile (z.B. Kinder und alte Menschen) mit genügend und hochwertigem Eiweiß, essenziellen Aminosäuren und Fettsäuren sowie mit etlichen Spurenelementen und Vitaminen werde mit den DGE-Empfehlungen nicht gewährleistet.
Auch der Präsident des Zentralverbandes der deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke (klar, ein Interessenvertreter), findet: „Was da empfohlen wird, geht völlig an der Lebensrealität der Menschen vorbei.“ Der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) habe Ripke gesagt: „Wir werden noch einmal mit der DGE reden, wie sie zu solchen Empfehlungen kommt. Eier liefern unseren Verbrauchern preiswerte, ernährungsphysiologisch wertvolle essenzielle Aminosäuren, und wer ein Omelett zubereitet, benötigt dafür schon zwei bis vier Eier.“
Vegane Ersatzprodukte?
Bemerkenswert ist, dass vegane Ersatzprodukte wie Mandeldrinks oder synthetisch hergestellter Fleischersatz in den aktuellen Empfehlungen der DGE nicht berücksichtigt worden sind. Angeblich sind die Daten schlicht zu unsicher. Der Verdacht drängt sich aber auf, dass Klimawandeljünger den tierwohlorientierten Veganern nicht aufs Dach steigen wollen. Denn es ist kein Geheimnis, dass in vielen veganen Fleischersatzprodukten wie Soja-„Schnitzel“, Veggie-„Hack“ und veganem „Aufschnitt“ auch eine Menge seltsames Zeugs steckt.
Und sind eigentlich Hausgrille und Getreideschimmelkäfer empfehlenswert, deren Verarbeitung seit gut einem Jahr von der Europäischen Union zugelassen ist? Ich frage für Leute, die den Verdacht hegen, dass ihnen im Namen der großen Klima-Story immer mehr Dinge zugemutet werden, die sie nicht wollen.
Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung soll sich um die gesündeste Ernährung kümmern und nicht darum, ob das Huhn glücklich ist oder das Klima “gerettet” wird, die haben doch einen an der Waffel! Dafür gibt es andere nicht ernst zu nehmende Vereine. Die DGE liegt ja gerne mal daneben… Die Ernährungspyramide ist immer noch viel zu Kohlenhydratlastig, Diabetes lässt grüßen. Und Eier haben sie ja auch schon mal als “gesundheitsschädlich” bezeichnet. Die sollen mir, wie der ganze Rest der Baggage, die in Deutschland was zu sagen haben, den Buckel runterrutschen.
Aber wir müssen doch unbedingt „bessere Menschen“ werden, also von der sozialistischen „Elite“ fremdbestimmte Untertanen. Die DGE will uns nur dabei helfen.
Klimafreundlich ist allein gar nix zu fressen und schnell zu verrecken!
Die allergnädigst gewährte Ration pro Woche: “300 Gramm Fleisch und ein Ei.” Nun, liebe DEG (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), ...jetzt aber mit der Großzügigkeit bitte nicht übertreiben !!!
“Und was macht ihr, wenn ihr die ganzen Tiere geschlachtet habt?” “Dann fressen wir die Vegetarier!”
Solange ‘unser aller Olaf’ und die Paketzustellerin/Kellnerin a.D. tafeln wie die römischen Patrizier der Spätantike, nämlich – Wachtelkotelette mit Gänseleber – Meerwolf Yuzu – Winterkabeljau mit Joghurt – Lachsforelle neben Verbene-Essigtempura und Portulakkartoffeln – Champagner-Kutteln – Kobe Beef – Bleu D‘ Auverne – Fenchel Sauerrahmeis ( so lt. Josef Kraus, TE, 07.03.24) mache ich mir noch keine Sorgen. Gegen dieses dekadente Gefress mutet zwar die Versailler Hoftafel Ludwigs XIV. (der sich voller Begeisterung den spendierten Grünkohl oder die aus Osnabrück bezogene Mettwurst seiner pfälzischen Schwägerin Liselotte einverleibte) eher wie verfeinerte ‘Hausmannskost’ an - mit ein wenig ‘anarchischer Phantasie’, bewährten Rezepturen und guten Verbindungen wird sich der DGE-Quatsch, so er denn ernsthaft umgesetzt werden sollte, problemlos ‘umsegeln’ lassen. Wer die schrägen ‘Diät-Vorschriften’ schon jetzt befolgt wie göttliche Gebote oder sich die ‘chemischen Keulen’ der industriellen ‘Ersatznahrung’ schon jetzt dankbar in die Eingeweide schaufelt, ist selber schuld. Allerdings gilt nach wie vor: “Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muß nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten” (Voltaire).
Bei “wachsender Menschheit” muss eben auch das Fressen eingeteilt werden. ff - viel Vergnügen.