Der Leipziger Ökonom und Inflationsexperte Gunther Schnabl rechne mit anhaltend hohen Teuerungsraten in kommenden Jahren, meldet bild.de. „Die Inflation könnte noch bis zu fünf Jahre ähnlich hoch bleiben“ zitiert ihn die Zeitung, denn „es ist unwahrscheinlich, dass die nächste Bundesregierung die Kraft für einen harten Sparkurs besitzt.“ Schnabl habe weiter gesagt, dass genau ein solcher Sparkurs notwendig wäre, „um die Inflation zu drücken: Ausgaben kürzen, so dass die EZB ihre Ankäufe von Staatsanleihen reduzieren kann“.
Auch die hohen Schulden vieler EU-Staaten seien eine Ursache für die hohe Inflation. Die EZB müsste die Zinsen anheben, was aber nicht möglich sei, weil dann die hoch verschuldeten Euro-Länder in erhebliche Finanzschwierigkeiten kommen würden. „Diese Wahrheit traut sich die EZB nicht auszusprechen.“, wird Schnabl zitiert. Die „höchste Inflation seit 28 Jahren“ wäre „die Quittung für eine Serie von Rettungspolitiken: die Banken-Rettung 2008/09, die Euro-Rettung, die Griechenland-Rettung sowie die Italien-Rettung und die Rettung vieler Unternehmen in der Coronakrise“. Die EZB kauft bekanntlich seit Jahren Staatsanleihen. Damit finanziere sie „die massive Verschuldung der Euro-Staaten und bringt viel Geld in Umlauf, das die Inflation begünstigt“, habe Schnabl laut bild.de gesagt.