Die Züge des Taunusnetz haben technische Probleme, was zu einem Notfahrplan und vermehrten Bus-Einsätzen führt. Die Kommunen wollen das Projekt ganz beenden.
Kürzlich berichteten wir auf Achgut von einem Wasserstoffzug in Norddeutschland, der wegen Versorgungsengpässen nur eingeschränkt fährt. Auch in Hessen scheitert gerade ein groß aufgezogenes Projekt einer mit Wasserstoff betriebenen Bahnverbindung, weil die Technologie noch nicht ausgereift ist, wie die Frankfurter Neue Presse (FNP) schreibt. Häufig fallen Züge aus und der Fahrplan musss reduziert oder Ersatzbusse eingesetzt werden. Das geht zu Lasten der Pendler und verursacht auch viel Ärger für das Bahnpersonal. Betreiber des Taunusnetzes ist die Start Deutschland GmbH, welche die Orte des nördlich von von Frankfurt am Main gelegene Hochtaunusgebiet mit der Mainmetropole verbindet und auf seinen Strecken nur noch Wasserstoffzüge einsetzt.
Der Landrat des Hochtaunuskreises, Ulrich Krebs (CDU), fordert stellvertretend für die Bürgermeister der betroffenen Kommunen Konsequenzen und zieht eine Kündigung des Vertrages mit dem Betreiber und eine Rückkehr zu Dieselfahrzeugen in Betracht. Der Vertrag mit Start ist für 25 Jahre gültig und das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro. Der Auftraggeber des Projekts, der RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund) hält die Wasserstofftechnologie für grundsätzlich erfolgversprechend und will an den Verträgen festhalten. Er sieht das Problem beim Hersteller Alstom, einem französischen Energiekonzern. Alstom versucht, die Probleme durch Personalaufstockung, Hardware-Updates und ein Modernisierungsprogramm zu lösen, jedoch ohne kurzfristigen Erfolg.
Immer mehr macht sich die Einsicht breit, dass die wasserstoffangetriebene Brennstoffzellentechnologie für Züge unzuverlässig und noch nicht ausgereift ist. Im gebirgigen Taunus zeigen sich die Schwächen der Technologie. Ein Experte rät zu umfassenderen Feldtests, bevor eine komplette Flotte umgerüstet wird, wie es beim Taunusnetz der Fall war.