Sebastian Biehl, Gastautor / 19.10.2024 / 12:00 / Foto: Pixabay / 26 / Seite ausdrucken

Nobelpreise: Weltformel für eine erfolgreiche Gesellschaft?

Die drei diesjährigen Gewinner des Wirtschaftsnobelpreis widmen sich der Frage warum sich Nationen schnell und vorteilhaft entwickeln und andere gar nicht.

Schon lange beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, warum sich bestimmte Gegenden und Nationen schnell und vorteilhaft entwickeln, und andere in Armut und Rückständigkeit verharren. Geographie, Klima, Bevölkerungsdichte, Kultur, Religion und Mentalität sowie die geschichtliche Entwicklung wurden wahlweise als Gründe angegeben. Alle Faktoren spielen in kleinerem oder größerem Maß eine Rolle, liefern aber keine allgemeingültige Erklärung.

Die drei diesjährigen Preisträger, der türkisch-stämmige Amerikaner Daron Acemoglu und die beiden Anglo-Amerikaner James Robinson und Simon Johnson, sind auf der Suche nach der Meta-Theorie, die eine allgemeingültige Erklärung geben kann, die soweit möglich für alle Gesellschaften und zu allen Zeiten gilt, sozusagen die Weltformel für eine erfolgreiche Gesellschaft. Ihr Fazit ist: Wirtschaftliche Entwicklung ist langfristig nur in einem demokratischen Rechtsstaat möglich. Der Prozess dahin ist langwierig und oft historischen Entwicklungen geschuldet, die sich nur sehr schwer beeinflussen lassen. Ihr Ansatz ist daher auch eher untersuchend als vorschreibend und schaut, was funktioniert hat und was nicht und warum.

Eine einfache Antwort wie bei den Marxisten, wonach die koloniale Ausbeutung und imperialistische Beherrschung der dritten Welt durch den Westen durch dessen Abschaffung gelöst werden muss, gibt es nicht. Entwicklung nach dem linken Motto: „macht kaputt, was euch kaputt macht“ ist unmöglich, weil Marxisten keine funktionierenden Institutionen geschaffen haben. Die ganze dritte Welt ist voll von Vorbildern für „erfolgreiche“ Zerstörung der kolonialen Strukturen und dem danach folgendem, größeren Elend.

Acemoglu und Robinson, die 2012 das sehr lesenswerte Buch Why Nations fail. The origins of Power, Prosperity and Poverty.“ (Warum Nationen scheitern. Die Ursachen für Macht, Wohlstand und Armut) publizierten, legen großen Wert auf die erfolgreiche Schaffung von Institutionen als Basis für Entwicklung.

Die Kernthese ist nicht besonders originell, aber schlüssig und fast allgemeingültig: Gesellschaften, die inklusive Institutionen haben und Teilhabe der Bürger fördern, entwickeln sich wirtschaftlich erfolgreicher und sind dadurch auch stabiler und friedlicher als solche, wo eine kleine Elite diktatorisch herrscht und die Bevölkerung ausbeutet.

Extraktive und inklusive Systeme

Viel Gewicht wird auf die Analyse und den Vergleich von historischen Entwicklungen gelegt und zwischen extraktiven und inklusiven Systemen unterschieden. In ersteren beutet eine kleine Elite ihre Gesellschaften mittels seiner Institutionen aus und hat nur Interesse an sich selbst, nicht an der Bevölkerung als Ganzes. In letzterer werden breitere Schichten der Bevölkerung politisch und wirtschaftlich einbezogen. Dies wird durch pluralistische Institutionen wie Wahlen, Parlamente, Grundgesetze, Gerichte, Parteien, Gewerkschaften usw. bewerkstelligt. Die Autoren zeigen auf, wie sich bestimmte Länder und Systeme von extraktiv zu inklusiv verändern. Dies geschieht allerdings fast nie von selbst. Oft treten Krisen oder Revolutionen ein, die die Eliten zwingen, ihre Macht zu teilen oder gar abzugeben, wodurch mehr inklusive Institutionen geschaffen werden. Durch mehr Teilhaber an Staat und Wirtschaft entstehen mehr Innovation und Entwicklung.

Die industrielle Revolution in England im 18. Jahrhundert wäre schwer vorstellbar ohne die vorhergehende „glorreiche Revolution“ von 1688, wodurch dem König durch ein Parlament Grenzen gesetzt wurden und auch andere Personen außer dem König und seiner direkten Umgebung zum Zuge kam. Eine Demokratie im heutigen Sinne war es natürlich nicht, und viele Menschen waren weiterhin arm und von der Teilhabe ausgeschlossen, aber trotzdem wurde die Basis der politischen und wirtschaftlichen Macht verbreitert. Allerdings führte die allmähliche Liberalisierung zu weiteren Zugeständnissen.

Die Autoren sprechen von einer „Tugendkreislauf“ (virtuous cycle): Institutionen verstärken sich gegenseitig und führen zu mehr Teilhabe, mehr Innovation und mehr Entwicklung. Andersherum gibt es in den extraktiven Gesellschaften auch den „Teufelskreis“ (vicious cycle): Die Eliten mehren ihre Macht und machen ihren Kreis immer kleiner, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Das kann in vielen Diktaturen beobachtet werden. Nur wenige Länder brechen aus dem Teufelskreis aus. Eine Ausnahme in Afrika, der Kontinent mit den meisten Diktaturen, ist etwa Botswana: Das sehr arme und rückständige Land baute nach der Unabhängigkeit 1966 erfolgreich auf die von den Britten geschaffenen Institutionen auf und blieb eines der wenigen Länder Afrikas das noch keinen Staatsstreich, Revolution oder Bürgerkrieg erlebt hat und das sich auch wirtschaftlich gut entwickelt.

Übertragung erfolgreicher Systeme durch den Kolonialismus

Die Rolle des europäischen Kolonialismus, wie auch bei der marxistischen Entwicklungstheorie, wird stark betont, allerdings mit anderen Akzenten: der europäische Kolonialismus habe durch die Übertragung der europäischen politischen Institutionen in den Kolonien sehr unterschiedliche Systeme zu Stande gebracht: manche vorteilhaft, manche nachteilig, abhängig davon, welches Land mit welcher politischen Tradition diese einführte. Spanien mit seinem Absolutismus wird  Großbritannien mit seinen mehr pluralistischen System gegenübergestellt.

Außerdem wird festgestellt, daß Länder und Kolonien, die früher sehr reich waren wegen eines Überflusses an Rohstoffen, heute überwiegend arm sind, und Länder beziehungsweise ehemalige Kolonien, die damals rohstoffarme und dünn besiedelte Randgebiete waren, heute überwiegend wohlhabend sind. Der Grund ist, dass die damaligen reichen Kolonien als Rohstofflieferanten benutzt wurden, und sich kaum europäische Siedler dort niederließen, weil die Länder schon dicht bevölkert und klimatisch anstrengend waren. Auch gab es dort bereits extraktive Systeme mit einer einheimischen Elite und einer großen Bevölkerung, die man als Sklaven zur Ausbeutung des Landes nutzte. Die Europäer übernahmen die ausbeuterischen Strukturen und entwickelten sie weiter. Hier wird das spanische Encomienda-System ausführlich beschrieben: in Lateinamerika bekamen spanische Siedler Stücke Land zugewiesen, die sie von einheimischen Sklaven, die dem Land bereits zugeteilt waren, bewirtschaften ließen und dabei fabelhaft reich wurden, während die Bevölkerung keine Rechte hatte. Daher konnten keine dauerhaften europäischen Instanzen entstehen, welche größere Partizipation der Bevölkerung ermutigten.

In den damals rohstoffarmen und dünn besiedelten Kolonien, etwa Kanada oder Australien, wurden Europäer in relativ großer Zahl angesiedelt, da es dort keine oder zu wenige Einheimische gab, die man als Sklaven benutzen konnte. Die koloniale Macht musste, wie beispielsweise im Fall der ersten Siedlungen in Nord-Amerika (Virginia) oder in der niederländischen Kapkolonie, den Siedlern gewissen Rechte zugestehen, um sie zum Bleiben und zur Produktion zu bewegen. Schon früh entwickelte sich so ein Geist von Selbständigkeit und Unabhängigkeit und die britischen Siedler in den späteren USA kamen schon viel früher in Aufstand gegen die britische Kolonialverwaltung als in anderen Teilen der Welt. Im Falle von Australien wurden zwar Europäer gegen ihren Willen, nämlich als verbannte Sträflinge, angesiedelt und sich selbst überlassen. Auf sich gestellt, entstand nach harten Pionierjahren eine neue, inklusive und egalitäre Gesellschaft, die viel größere Teilhabe und entsprechende Institutionen hervorbrachte, was sich auch positiv auf die Wirtschaft auswirkte.

Ehemals reiche Kolonien wie Mexiko oder Peru sind heute eher arm im Vergleich zu damals eher rückständigen Gebieten wie Nord-Amerika (die USA und Kanada) oder Australien, die heute zu den reichsten Ländern gehören, obwohl sie ebenfalls ehemalige Kolonien sind.

Sonderfall China

Die Autoren geben sich Mühe, nicht als Verteidiger einer westlichen Überlegenheit und Einzigartigkeit herüberzukommen und ziehen auch erfolgreiche nicht-westliche Gesellschaften heran. Allerdings gibt es kaum Vorbilder von Entwicklung von extraktiven zu inklusiven Institutionen ohne einen Einfluss von außen, sprich vom Westen.

Die japanische Meiji-Restauration von 1868, die dem Land eine neue Verfassung bescherte und das Land modernisierte, wäre ohne die äußere Beeinflussung Englands, das sich den Zugang zu Japans Märkten erzwungen hatte, schwer denkbar gewesen. Es war auch eher eine Machtverschiebung innerhalb der Eliten als eine Demokratisierung, führte aber durch die Zerstörung der alten militärischen Eliten und der Verstärkung der Macht des Kaisers zu einer Industrialisierung und Verwestlichung, die die Grundlage der heutigen modernen und wirtschaftlich erfolgreichen Demokratie Japan ist.

China bleibt ein Sonderfall und fordert die Theorie der Autoren heraus: Obwohl keine Demokratisierung stattfand und das politische System weiterhin von der kommunistischen Partei kontrolliert wird, erfuhr das Land in den letzten Jahren eine beispiellose wirtschaftliche Entwicklung und Modernisierung. Die Autoren erklären diese vermeintliche Widerlegung ihrer Theorie damit, dass Chinas wirtschaftliche Entwicklung doch einer gewissen Liberalisierung und Inklusion geschuldet sei, denn das China von heute (beziehungsweise von 2012, als das Buch erschien) sei nicht annährend so totalitär wie das China des 20. Jahrhunderts. Weiter meinen sie, dass die Entwicklung Chinas nicht nachhaltig und langfristig sei ohne die Schaffung inklusiver Institutionen und das der momentane Erfolg im wesentlichen großangelegter Billigproduktion und staatlicher Investitionen geschuldet sei. Mittlerweile sind wir 10 Jahre weiter und China ist einerseits seit Xi Jinping wieder mehr diktatorisch geworden, befindet sich also nicht in einem Tugendkreislauf, andererseits scheint das Land von der Ebene der billigen Massenproduktion auf die nächste Stufe von Innovation und Hochtechnologie zu gelangen.

Allerdings ist es im Fall von China für eine Analyse noch zu früh, da alles noch im Werden ist. Die Autoren nennen hier die Sowjet-Union als mögliches Vorbild, was China drohen könnte: Auch die Sowjet-Union hatte wegen des großen Aufholeffekts in den 1950ern und 1960ern ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum und modernisierte sich rasant, was allerdings nur mit Zwang und hohen menschlichen Kosten erreicht werden konnte und deshalb auch zum Erliegen kam.

System- statt Kulturgrenzen

Um die Wichtigkeit von Institutionen zu betonen, veranschaulichen die Autoren anhand von Ländern oder Kulturen, die politisch geteilt sind, wie unterschiedlich die Entwicklung von statten geht, wenn verschiedene politische Systeme angewendet werden: Korea ist kulturell, ethnisch und geographisch eine Einheit, aber der Gegensatz zwischen Süd- und Nordkorea könnte kaum größer sein: hier eine wirtschaftlich erfolgreiche, moderne Demokratie, dort eine bettelarme, kommunistische Diktatur. Auch wenn Südkorea keine europäische Kolonie war, war es nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Einfluss der USA und wurde verwestlicht. Allerdings nahmen die Einwohner das ihnen angebotene System an und entwickelten es weiter, während in vielen anderen Fällen nicht-westliche Völker dieses ablehnten und ihr Heil im Kommunismus in all seinen Variationen suchten.

Ein anderes Vorbild ist die Grenze zwischen den USA und Mexiko, speziell im Ort Nogales, der in der Mitte geteilt ist. Obwohl auf beiden Seiten ethnisch und kulturell sehr ähnliche Menschen wohnen, sind in den USA ganz andere Institutionen entstanden, die dazu führten, das Nogales (USA), viel wohlhabender, sicherer und entwickelter als Nogales (Mexiko) ist.

Abschließend kann man noch die Frage stellen, was die Institutionen-Theorie für Deutschland bedeutet. Das Land hat mustergültig nach dem 2. Weltkrieg seine Institutionen demokratisiert und so weit wie möglich allen Bevölkerungsschichten Teilhabe am System gegeben und entwickelte sich wirtschaftlich rasant. Ist es nur Korrelation oder schon Kausalität, dass der wirtschaftliche Niedergang etwa ab den 2010er Jahren zusammenfällt mit der Aushöhlung der Meinungsfreiheit, der zunehmenden Verschmelzung von Staat und Regierung, der Dämonisierung einer Oppositionspartei und der Bespitzelung von Menschen mit abweichenden Meinungen, sprich der wachsenden Ausschließung von großen Teilen der Bevölkerung von der Teilhabe an Staat und Gesellschaft?

 

Sebastian BiehlJahrgang 1974, arbeitet als Nachrichtenredakteur für die Achse des Guten und lebt, nach vielen Jahren im Ausland, seit 2019 mit seiner Familie in Berlin.

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R. Reiger / 19.10.2024

14.04.23: Baerbock besucht China: Außenminister Qin Gang sagte: „Was China am wenigsten braucht, ist ein Lehrmeister aus dem Westen.“ Qin Gang sagte auch, Deutschland und China ... „Beide Nationen haben große Philosophen und Weise in ihrer Geschichte hervorgebracht: China hat Konfuzius und Laotse … .. Ja, da steht er nun klipp und klar: Laotse (so ab 6. Jh. v.Chr.) mit dem „Dao De Jing“: Es geht hier um den zentralen Daoismus; den abgeleiteten philosophischen und späteren religiösen Daoismus lassen wir mal weg. Wenn Qin Gang Laotse schon erwähnt, was steht denn so drin? Z.B. (das „Dao De Jing“ ist voll davon): Kapitel 48: (Regierender) Bleib ohne Tun – Nichts, das dann (durch das Volk) ungetan bliebe. Kapitel 37: Das Dao ... Können Fürsten und Könige es bewahren, dann wandeln sich alle Wesen von selbst. Kapitel 60: Regiere den großen Staat, wie man kleine Fische brät (ohne viel Zutun). Kapitel 63: (Regierender) Handle das Nicht-Handeln. Bewältige die Aufgabe der Aufgabenlosigkeit. Schmecke das Geschmacklose. Nehme das Kleine für groß. Nehme das Wenige für viel (Konzerne, auch in China, haben klein, z.B. in einer kleinen Werkstatt, angefangen; das kann kein Politbüro anordnen). Das war der Ursprung von Chinas Wohlstand zur Tang, Song und Ming Zeit. Die Selbstisolation zur Qing-Zeit führte dann zum wirtschaftlichen Abstieg, den die koloniale Besetzung und der Kommunismus vollendeten. Das China von heute ist wieder … :  Laotse. Ansonsten: Zu unterscheiden ist zwischen dem politischen System und dem wirtschaftlichen System: 18.09.23: Bei Fox News hat Annalena Baerbock Chinas Staatschef Xi als Diktator bezeichnet. Die Volksrepublik ist erzürnt: Die Aussagen seien »eine schwere Verletzung der politischen Würde Chinas«. Das politische System Chinas ist der Legalismus (nicht zu verwechseln mit Diktatur): Der Hauptvertreter ist hier Han Fei (280 - 233 v. Chr. im Staat Qin, das dann mit Qin Shihuangdi den ersten Kaiser von China stellte). Han Fei war Daoist.

R. Reiger / 19.10.2024

Dazu auch das selbe, allerdings zeitlich etwas :-D später: Adam Smith (1723-1790): „An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations“:  Die unsichtbare Hand des Adam Smith, das sind hier die Millionen guter, innovativer Egoismen einer Volkswirtschaft, die so aus Eigeninteresse jedes einzelnen, so neben her, den Wohlstand aller schaffen. Smith schreibt: “Nicht von dem Wohlwollen des Fleischers, Brauers oder Bäckers erwarten wir unsere Mahlzeit, sondern von ihrer Bedachtnahme auf ihr eigenes Interesse (der Selbstständige will Erfolg). Wir wenden uns nicht an ihre Humanität, sondern an ihren Egoismus, und sprechen ihnen nie von unseren Bedürfnissen, sondern von ihren Vorteilen. Nur ein Bettler will am liebsten ganz von dem Wohlwollen seiner Mitbürger abhängen!” “… und indem er (der Selbstständige) diesen Gewerbefleiß so leitet, dass sein Produkt den größten Wert erhalte, beabsichtigt er lediglich seinen eigenen Gewinn und wird in diesen wie in vielen anderen Fällen »von einer unsichtbaren Hand« geleitet, das heißt, dass er einen Zweck (den des allgemeinen Wohlstands) befördern muss (!!!), den er sich in keiner Weise vorgesetzt hatte. Auch ist es nicht eben ein Unglück für die Nation, dass er diesen Zweck nicht hatte. Verfolgt er sein eigenes Interesse, so befördert er das der Nation weit wirksamer, als wenn er dieses wirklich zu befördern die Absicht hätte (!!!).” Übrigens: Es kann durchaus sein, dass machtgeile Politiker, die sonst nichts drauf haben, durch ihren Stimmenkauf bei den Massen finanziert mit Staatsschulden, die Demokratien in Staatsbankrotte führen, ja Staatsbankrotte zum typischen (!!!!!) Ende des demokratischen Systems werden. Es wäre schade darum.

Talman Rahmenschneider / 19.10.2024

Diese beiden übrigens, Douglas (inzwischen verstorben) und Kristin Tompkins, sind für mich ein Beispiel für Milliardäre (wohlhabend geworden durch Patagonia, NorthFace und Esprit), die Gutes und Sinnvolles in Gang gebracht haben, ohne daraus signifikanten Profit zu beziehen, tolle Menschen. Das Gegenbeispiel sind Bill Gates und die WHO, die einen Riesenprofit aus teilweise sinnlosen Impfkampagnen ziehen, wobei ich DTP davon dezidiert ausnehmen möchte. Man muss die Dinge differenziert betrachten. In Montana wird, von derselben Organisation gefördert, wieder Buffalo angesiedelt unter Mitnahme der First People der Region.

Talman Rahmenschneider / 19.10.2024

@ Volker Seitz: Botswana erinnert stark an Argentinien im Bereich Wetlands und Naturschutz. Ich habe mich gerade gründlich belesen über Iberá und Chaco, beide gegründet bzw. gefördert von der Tompkins Conservation, übrigens Amerikaner der besten Sorte. In beiden werden zurückgebracht der Giant Anteater, der Jaguar, der Riesenotter, der Papagei. Die Bevölkerung wird eingebunden, ein moderater Tourismus wird von ihr mitgetragen. Das abschreckende Beispiel in Südamerika ist Bolivien. Getötet wird der Jaguar wegen seiner Fänge und Klauen. Ein Trafficker wurde in Peking festgenommen mit ca. 120 Fängen, die - Aberglauben - stark und mächtig machten. Bolivien ist problemlos vergleichbar mit dem Kongo, wo im Virunga-Nationalpark nördlich von Goma nicht nur der Mountain-Gorilla erschossen wird, sondern schon über hundert Park Ranger dran glauben mussten. Die von der Weltbank spendierte Anlage zur Überwachung des Kratersees des Nyiragongo wurde gestohlen und in Einzelteilen auf Märkten verkauft. Daher ist es falsch, Lateinamerika oder Afrika zu sagen. Man sagt z.B., die Rwenzori-Berge immer von Uganda aus mit Führer zu begehen, nie vom Kongo aus. Es hängt vom Land ab. Wildern macht mich unglaublich wütend.

Karl-Heinz Böhnke / 19.10.2024

Vergessen worden, darauf Bezug zu nehmen, ist der Weg von Singapur. Es war nach dem 2.WK eines der ärmsten Länder, wurde aber in kürzester Zeit das reichste. Es paßt eben überhaupt nicht in die Untersuchungen und Ermittlungen. Auch war China im Mittelalter dem Westen weit voraus, wie es das römische Reich dem bekannten Rest der Welt war, und zwar unter Kaisern und Feudalherren. Es ist nämlich völlig egal, ob es Demokratie, hier mit Inklusion beschrieben, oder Diktatur ist, denn es kommt lediglich auf Rechtssicherheit an, die, gepaart mit Anerkennung sowie Zubilligung von Eigentum, langfristige Planung unternehmerischer Handlungen gewährleistet. Diktatur ist eben nicht zwangsläufig totalitär und ausbeutend. Ist die Studie vielleicht aus der Versenkung geholt worden, damit die chinesische, wie auch singapurische Erfolgsgeschichte infrage gestellt werden kann? Demokratie hat den Nachteil, daß unnötige Aufwendungen verschwendet werden, weil die Politiker ihre Macht vom Wähler kaufen müssen und dafür dann alles opfern, um sie so lange wie möglich zu behalten. Eine wohlwollende Diktatur, gefestigt und beruhigt durch zufriedene Bürger, hat keine Reibungsverluste und ist deshalb dem Westen haushoch überlegen.

j.kunze / 19.10.2024

Bezüglich Deutschland wird etwas oberflächlich diskutiert. Zum einen wurde der übriggebliebene Rumpf noch einmal geteilt und von der dominierenden Siegermacht (Siegermächte) jeweils anders kolonisiert. Westdeutschland hätte niemals von sich aus demokratische Strukturen geschaffen, es bedurfte erheblichen Druck von außen. Das Ergebnis der Chiemseekonferenz wurde genau analysiert von den Westmächten. Der Gastautor kann sich da gern noch schlauer machen. In der SBZ wurde nach Strich und Faden exkludiert. Eigentlich hätte sie sich später Enteignungs-Republik Deutschland nennen sollen. - Bezüglich des letzten Satzes sollte der Autor vielleicht einmal das Bruttoinlandsprodukt von 2010 und das von 2023 anschauen. Meiner Meinung nach musste immer schon um die Meinungsfreiheit gekämpft werden, man denke nur an die Spiegelaffäre. Repressionen waren in der Adenauerzeit für manche Minderheiten an der Tagesordnung.

Lutz Liebezeit / 19.10.2024

Das westliche Lebensmodell und das von Luther reformierte Christentum, der Protestantismus, sind identisch. Die Attacken auf den Protestantismus waren so gesehen Attacken auf die Freiheit und sorgten für einen beschleunigten geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Verfall des Westens. - Die EU ist das 3. Reich. Für die Großraumträume der Wirtschaft mußten 50 Millionen Menschen sterben. Dafür hat Hitler den Krieg geführt. Das wissen die Sozialdemokraten genauso wie die Spitzenfunktionäre der Grünen und die der CDU. Das ist denen so egal, die liegen schon wieder mit den Erbauern von Auschwitz im Bett. Das Elend der Masse ist und war, daß sie nie eigenständige Gedanken entwickelt hat und immer nur das übernimmt, was die Parteien ihnen vorsagen. Das Holocaustmahnmal ist das Grabmal der Deutschen und schließlich aller europäischen Völker.  / Ein Volk stirbt, wenn seine Götter sterben.

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