Die jetzt kursierende Liste mit den beliebtesten Namen für Neugeborene macht eine Entwicklung deutlich und ignoriert eine andere.
Und da ist sie wieder, die Liste mit den beliebtesten Babynamen. Noah, Mattheo und Leon sind die 2023 am häufigsten vergebenen Jungennamen, Sophia, Emilia und Emma bei den neugeborenen Mädchen. Was in den meisten Meldungen nicht steht: Mohammed ist der Favorit bei den neugeborenen Jungen in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.
In Nordrhein-Westfalen und Hessen liegt der Name mittlerweile auf Platz 2. Warum lesen wir in den Quantitätsmedien nicht davon? Möglicherweise, weil man fürchtet, durch solche Meldungen Islamisierungsängsten Vorschub zu leisten. Schließlich fühlte sich etwa der „Volksverpetzer“ Thomas Laschyk schon vor fünf Jahren bemüßigt, in solchen Informationen „Stimmungsmache“ zu erkennen.
Hier werde der Fokus auf Dinge gesetzt, die in ein „rassistisches Narrativ“ passen. Damit die Meldung in sein eigenes Narrativ passte, bog Laschyk die Statistik hin und her. Der Volksverpetzer unterschied etwas korinthenkackerhaft zwischen „Vornamen“ und „Erstnamen“, und irgendwie passte es dann: Mohammed war nicht mehr der am häufigsten vergebene Name für Babys in Berlin. Vor allem nicht, wenn man die verschiedenen Schreibweisen (Mohammed, Mohamed, Mohammad, Muhammad, Muhammed etc.) einzeln zählt.
Die Menge macht’s
Dabei hat die Zunahme der Mohammeds schlicht und einfach damit zu tun, dass die Zahl der Muslime immer weiter steigt. In Großbritannien etwa führt Muhammad schon seit Jahren die Rangliste an:
„Der islamische Name Muhammad hat es auch in diesem Jahr wieder auf den ersten Platz der beliebtesten Jungennamen in Großbritannien geschafft, wie aus den neuesten Statistiken von BabyCentre hervorgeht. Die Website listet die 100 beliebtesten Namen für Mädchen und Jungen für das Jahr 2023 auf, wobei Mohammed der beliebteste Name des Landes ist, eine Position, die er bereits seit mehreren Jahren innehat. Andere Schreibweisen des Namens wie ,Mohammed' und ,Mohammad' sind ebenfalls in der Liste enthalten."
Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel ist der Vorname Mohammed der beliebteste Vorname für Neugeborene: Zwei verschiedene Schreibweisen des Namens schafften es auf Platz eins und drei, wie aus einer Statistik der belgischen Regierung hervorgeht. In den Niederlanden lag Muhammad 2022 schon auf Platz 2. Und jetzt raten Sie mal, welcher Name für neugeborene israelische Jungen am häufigsten gewählt wird? Genau: Mohammed. Und das liegt schlicht und einfach daran, dass jeder fünfte Israeli ein muslimischer Araber ist. Die Menge macht’s, da kann sich der Volksverpetzer beide Beine ausreißen, um diese schlichte Tatsache irgendwie umzudengeln und die Leute hinter die Fichte zu führen.
Seit 2022 immer weniger Geburten
Und dann ist da noch eine Sache, die einem bei der Meldung über die häufigsten Babynamen in den Sinn kommt: In Deutschland werden, obwohl die Bevölkerungszahl – vor allem durch illegale Migration – kräftig zunimmt (auf nun über 84,6 Millionen), immer weniger Babys geboren. Dramatisch weniger. War laut des Statistischen Bundesamtes 2021 mit 795.492 noch ein Rekordwert zu verzeichnen, brach die Zahl der Lebendgeburten 2022 ein – um 7,1 Prozent. Jetzt ist sie auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gesunken.
Nur rund 693.019 Babys kamen in Deutschland zur Welt, im Vergleich mit dem Vorjahr 2022 sank die Geburtenzahl noch einmal um 6,2 Prozent – ungewöhnlich, weil, wie das ZDF Experten zitiert, „sich Phasen sinkender Geburtenraten in der Vergangenheit eher langsamer vollzogen haben“. Die von Bevölkerungsforschern geäußerte Vermutung, der abrupte Einbruch der Zahlen im Januar 2022 habe womöglich mit der beginnenden Corona-Impfkampagne neun Monate zuvor zu tun (viele Frauen könnten angesichts der damals für Schwangere nicht zugelassenen Impfstoffe den Kinderwunsch aufgeschoben haben, um sich erst impfen zu lassen), klingt abenteuerlich. Zumal zurückgestellte Geburtenwünsche einen Nachholeffekt hätten zeitigen müssen, doch wie wir gesehen haben, geschah das Gegenteil: der Geburteneinbruch verschärft sich weiter.
Allerdings ist die These vom aufgeschobenen Kinderwunsch wegen Corona auch nicht abenteuerlicher als die Erklärungen, die Martin Bujard, Forschungsdirektor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, laut ZDF für die jüngste Entwicklung anbot: Jetzt sollen es „der Krieg in der Ukraine, die gestiegene Inflation oder auch der fortschreitende Klimawandel“ sein, die „die Menschen zusätzlich zur Pandemie verunsichert“ haben sollen.
Wer weiß, demnächst ist es die mediale Überpräsenz von Ricarda Lang oder Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die als Grund für die allgemeine Unlust, sich fortzupflanzen, herhalten muss. Nur die Millionen Covid-„Impfungen“ ab 2021, die zeitlich mit dem Rückgang der Fertilität korrelieren (mehr dazu etwa hier oder hier), die sollen keine Rolle gespielt haben?
Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.