“Kann nicht wenigstens am Ende eines Sonntags, der damit begann, dass alle Genossen wie die Schäfchen brav und verlogen blökten, Beck und Steinmeier seien das ideale Tandem, und der damit endete, dass der eine dieser tollen Freunde den anderen der Intrige und Unzuverlässigkeit bezichtigte, mal einer vor die Kameras treten und erklären, jetzt sei man mit dem Latein am Ende? Diese dauernde Illusion, dass die neue Zeit bei jeder Entscheidung über die Parteiführung schon mitziehen werde, als wäre die Agenda 2010 die Rettung des Landes und ihre partielle Außerkraftsetzung aber auch, als wäre eine Ächtung der Linkspartei ebenso geboten wie die Zusammenarbeit mit ihr, diese Nummer nervt.
Das ist keine Dialektik mehr, das ist bester Surrealismus. Spätestens seit dem Frühjahr, als Kurt Beck und Andrea Ypsilanti ihr Wahlversprechen bezüglich der hessischen Verhältnisse klar und deutlich gebrochen haben, wurde die SPD zur Tex-Avery-Partei und lief munter über den Rand des Canyons hinaus weiter ins Leere, monatelang. Gestern blickte sie dann mal nach unten, doch am rauchenden Einschlagloch mit den Umrissen Kurt Becks stehen nur lauter scheinbar unbeteiligte Kollegen.” Hier in der FAZ ganz lesen!