1. Der Autor hat Gemälde von Miró nicht “verstanden”. 2. Der Autor hat die beigegebene Erklärung eines Kunstwissenschaftlers nicht verstanden. 1.a. Das kann verschiedene Ursachen haben, denen der Autor sich weigert, auf den Grund zu kommen. 2.a. Das kann verschiedene Ursachen haben, denen der Autor sich weigert, auf den Grund zu kommen. 1.b. Über die Ursachen läßt uns der Autor im Unklaren, weil er sich offensichtlich selber nicht darüber im Klaren ist. 2.b. Über die Ursachen läßt uns der Autor im Unklaren, weil er sich offensichtlich selber nicht darüber im Klaren ist. zu 1., zu 2., zu 1.a., zu 2.a., zu 1.b., zu 2.b.: Was waren das für Kreise? Was waren das für Striche? Was war das für eine Leere, wohin die Striche so führten? 3. Vielleicht wollten die Gemälde von Miró gar nichts vom Autor? Denn dann hätten sie ganz anders auf ihren Besucher reagiert. Gemälde, die nichts von einem wollen, machen den Betrachter blind gegen sie. Musik, die nichts von einem wollen, machen ihren Hörer taub gegen sie. Kunst schützt sich, Kitsch öffnet sich.
Für einen Künstler ist es Tabu, etwas nachzuahmen, sonst wäre er Kopist. Für einen Künstler ist es Tabu, etwas zu wiederholen, sonst wäre er Papagei. Für einen Künstler ist es Tabu, eine Tradition zu übersehen, sonst wäre er ein ungebildeter Ignorant . Für ein Künstler ist es ein Tabu, das Naheliegende zu tun, es wäre keine Kunst. Für einen Künstler ist es Tabu, das zu tun, was alle tun würden. Das kann nämlich jeder. Für einen Künstler ist es Tabu, irgendwoanders einen Weg zu suchen denn auf einem dünnen Seil, um auf die Seite der Wahrheit zu gelangen, ohne erklären zu müssen, wie er das gemacht hat. Außer durch seine Kunst. Jetzt übertragen Sie diese Vorgaben auf irgendeinen anderen Beruf. Und denken Sie daran : ” Es ist alles schon mal gesagt worden, nur noch nicht von allen !”
Mit der Kunst läuft es genauso wie mit anderer Ware auch. Der Kunde bestimmt was gemalt und/oder gebastelt wird. Früher wollte der Herr Graf ein Bild vom Haus, oder ihn und/oder seiner Frau und das hat der Auftragnehmer dann auch gemacht. Dann hat der Künstler für den Markt gemalt und sich dabei überlegt, das der verehrten Kundschaft wohl gefallen könnte. Beide Geschäftsmodelle bedingen, dass das Bild selbst gefällt. Dann kam aber der Galerist und mit ihm der Mäzen. Und für den ging es nicht mehr ums reine Gefallen sondern ums Originäre und das Extreme. Eine Art Hochrüstung bezügl.: Wie weit kann man gehen um den Konkurrenten bei den neuen Anforderung nach Extra-Neu und Ultra-Extrem kann man gehen. Wer als Maler dann aber keinen Sponsor hat, der das Gemalte aufkaufte musste eben zusehen, dass das Modern Gemalte farblich zu den Tapeten, Vorhängen und Teppichen der weniger exklusiven Kundschaft passte. Hier in DE hat der staatlich alimentierte Kunstbetrieb jedoch den Mäzen teilweise ersetzt, deswegen gibt es nicht mehr nur Krickelkrakel sondern auch die postmoderne Mischung daraus mit dem ehemals sozialistischen Realismus. Da schreibt man einen schön pol. relevanten Text als Titel unter das Bild oder malt/bastelt ein Sinnbild der vom Kulturbetrieb gewünschten pol. Ausrichtung (Beispiel: Ai Weiwei). Das viele Geld im staatlichen Kulturbetrieb und die Schwemme am echten und weniger echten Kunstarbeitern bedingt, dass nun überall im öffentlichen Raum irgendwelcher belanglos hingeschmierter Krakel hängt.
Wunderbar,@ Herr Helbig und Frau Heinrich. Was ist gegen Kritik einzuwenden, die in angemessener Art und Weise vorgetragen wird? Ist sie nicht sogar ein Angebot an den Kunstbeflissenen, dem Laien die Vorstellungen, die den Künstler inspirierten, im Nachhinein zu erläutern?
Räumlichkeit dekonstruieren, ist das ein Werbespruch eines Abbruchunternehmens? “Wir dekonstruieren Räumlichkeiten!” anstatt “Wir hauen jedes Haus zu Klump!”? Ich glaube, das Künstlerkollektiv P & Z hatte da heute eine Performance in Duisburg-Hochheide.
Liebe Leser und werte Kritiker des Beitrages Herrn Raskols, wieso wird auch hier wieder diese Meinung unterschwellig bis offen vertreten, künstlerische Erzeugnisse dürften nur von einschlägigen “Kennern” kritisiert werden und könnten, ja müssten von diesen dem Rest der Welt erklärt werden? Genau das bemängelt Raskol schließlich auch. Warum bleiben diese Künstler und “Kenner” dann bitte nicht auch gleich unter sich und verschonen den Rest der Welt mit ihren Werken und Erklärungen? Wer als Künstler an die Öffentlichkeit geht, etwa mit Ausstellungen, hat sich dann auch gefälligst jeder Kritik zu stellen. Wie die aktuellen Hexenjagden politischer Art gegen vermeintlich “Rechte” und “Rassisten” auch hier sofort Verzicht auf echte Argumente, sondern gleich ad hominem und Verweigerung des Mitspracherechts. Muss man Kunst(geschichte) studiert haben, um sich zu Kunst äußern zu dürfen? Wenn nicht, ist dann auch das Loben aus unstudiertem Mund abzulehnen? Muss man Hund sein, um die Qualität von Hundefutter beurteilen zu können? Ich hoffe, dass sich immer wieder solche Beiträge wie der Raskols auf die Achgut “verirren” (welche Arroganz in dieser Wortwahl zu spüren ist!), denn eine glattgespülte Säuselsparte möchte ich jedenfalls nicht lesen. Bei Debatten hilft es doch, wenn argumentativ die Funken fliegen. Angriffe ad hominem und Ausschlusskriterien sind dagegen der Tod der geistigen Entwicklungen. Merken die, die das machen und fordern eigentlich, dass sie gerade da und selber ihre eigenen Grundrechte und die anderer beschneiden, mit Füßen treten? D. Helbig
Es gibt sicherlich angenehmere und vor allem sinnvollere Tätigkeiten, mit der man seine Zeit verplempern kann.
@Hilde Maas: Genau das ist das Großartige an der ACHSE: dass eben NICHT (wild) zensiert wird, wenn ein Beitrag nicht mit dem derzeit herrschenden Zeitgeist, der ja leider auch in der Kunst unübersehbar ist, konform geht! Wenn ich so etwas lesen möchte, kann ich mir auch jede x-beliebige Zeitung oder im aktuellen Fall auch Kunstzeitschrift zulegen. Deutlich widersprechen möchte ich Ihnen, was das Thema “Begleitheft” betrifft. Ich gehe so weit zu FORDERN, dass mir ein Begleitheft oder teurer Ausstellungskatalog ermöglicht, z.B. moderne Kunstwerke zu verstehen, zu denen viele Menschen auch bei längerem Sinnieren und Vertiefen sonst keinen Zugang finden. Dafür sind diese begleitenden Medien da, und dafür bezahle ich - bezahlen wir - auch einiges Geld.
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