Was machen deutsche Ärzte, wenn sie nicht gerade
gegen die Gesundheitsreform auf die Straße gehen und ihre Praxen
vorübergehend geschlossen halten?
Sie engagieren sich vonehmlich in der “Vereinigung der Ärzte gegen den
Atomkrieg” (IPPNW) und fordern laut und deutlich, so daß es selbst von
den manchmal etwas trägen deutschen Medien kaum zu überhören ist:
“‘Atomkraft? Ja, bitte!’ - aber nur für die
friedliebenden Mullahs in Teheran, nicht jedoch für den “Kleinen Satan” Israel im
Nahen Osten!”
Und was machen deutsche Akademiker, die offenbar nicht dazu in der Lage
sind, für vergleichbare Bildungsstandards an deutschen Hochschulen und
Universitäten zu sorgen und von denen einige offensichtlich ab und zu
akademische Titel mit Bildung verwechseln, wenn sie sich nicht gerade
mit einer möglichst nachhaltigen Lösung der Nahostfrage beschäftigen?
Sie fordern die Bundeskanzlerin und eine Bundesregierung, die nicht
einmal dazu fähig ist, einheitliche Abgasnormen für Autos zu
beschließen und ein bundesweites Rauchverbot in Gaststätten durchzusetzen, dazu
auf, gegen die atomare Bedrohung des Iran durch Israel eine “Konferenz
für Sicherheit und Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten”
einzuberufen, um dann das sog. “zionistische Gebilde” namens
Israel mehr oder weniger friedlich vor der Strandpromenade von Tel Aviv
zu begraben.
Wie schon im Vorfeld des Irak-Krieges, so beginnt die deutsche
Friedensbewegung auch jetzt wieder - noch ehe die Drohkulisse des Westens
gegenüber dem Iran im Atomstreit wirklich ausgereizt ist - schon mal mit
der altbewährten präventiven Kapitulation, diesmal vor den Mullahs in
Teheran, und eilt - ähnlich wie damals bei Onkel Saddam -
dem friedliebenden iranischen Staatspräsidenten Mahmoud
Ahmadinedschad zu Hilfe, um ihn und den friedliebenden Iran vor
ungerechtfertigten Angriffen seitens der offenbar erfahrungsresistenten
Bush-Administration in den USA in Schutz zu nehmen.
O-Ton des “Offenen Briefes an Bundeskanzlerin Angela Merkel”, den
mehrere deutsche Wissenschaftler vor kurzem verfaßt haben:
“Sehr geehrte Frau Merkel, wegen Gefahr im Verzug bitten wir Sie zu
handeln. Verhindern Sie diesen Krieg und daß Deutschland und die
Europäische Union für ein Desaster unvorstellbaren Ausmaßes mit
verantwortlich gemacht werden wird.
- Erteilen Sie im Namen Deutschlands dem Einsatz von
militärischer Gewalt gegen den Iran eine unmißverständliche
Absage.
- Fordern Sie die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf, sich in
gleicher Weise zu äußern.
- Treten Sie für neue Verhandlungen mit der iranischen Führung
ohne Vorbedingungen ein und berücksichtigen Sie dabei die
rechtliche Grundlage des Atomwaffensperrvertrages.
- Setzen Sie sich für den baldigen Beginn einer ‘Konferenz für
Sicherheit und Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten’ ein, um
den friedlichen Dialog in der Region zu öffnen. Denn entweder gibt
es eine gemeinsame Lösung für die aktuellen Konflikte in der
Region oder es gibt einen Flächenbrand, Chaos und neues Unglück für
die Menschheit.”
Den o.g. “Offenen Brief…” deutscher Akademiker haben mittlerweile
u.a. so bedeutende Gelehrte unterzeichnet wie der neue
Reformator unserer Tage, der Bürgerrechtler und Pfarrer an der
Schloßkirche zu Wittenberg Friedrich Schorlemmer, der schon vor Beginn des
Irak-Kriegs der Ansicht war, es ginge in erster Linie darum, die sog.
“Viererbande” in Washington (Bush, Cheney, Rumsfeld und Rice) und nicht
den greisen, weisen Volkspapa in Bagdad zu beseitigen, oder auch der in
der Toskana weltberühmte Politologe Ekkehart Krippendorff, der einst
allen Ernstes die Meinung vertrat, die Juden hätten den ersten Holocaust
womöglich sehr wohl verhindern können, wenn sie damals nur etwas
mutiger gewesen wären und z.B. die Gleise nach Auschwitz mit einer
Sitzblockade belegt hätten.
Wenn es nach Ekkehart Krippendorff und seinen akademischen Kollegen
geht, so scheinen die Juden, sprich die Israelis, mehr als sechzig Jahre
nach Auschwitz offenbar immer noch nicht die richtigen Lehren aus der
Geschichte gezogen zu haben, wenn sie sich gegenwärtig weigern, das
iranische Atomprogramm als ein wohlmeinendes Präsent der Mullahs an die
eigene Adresse zu begreifen.
Denn nur wenn sich Israel die pazifistische Losung
“Nie wieder Krieg!” zu eigen macht, ist nach Ekkehart Krippendorff und
seinen Freunden - als Ergebnis einer neuen “KSZMNO” - eine wirklich
nachhaltige Friedenslösung im Nahen Osten (ohne Juden) in Sicht.
Statt “Nie wieder Auschwitz!” wird es nach dem zweiten, atomaren
Holocaust, dann wohl eher heißen “Nie wieder Akademiker!”, aber ich denke,
damit werden Ekkehart Krippendorff und seine Freunde ganz gut leben
können, denn schließlich wird ihre Mission dann endgültig erfüllt sein,
und auch die vielgescholtene Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre
Bundesregierung werden sich in einem solchen Falle endlich wieder den
wahrhaft drückenden gesellschaftspolitischen Problemen, wie z.B. dem
bundesweiten Rauchverbot, der neuen einheitlichen Autoabgasverordnung sowie
der Herbeiführung neuer bundeseinheitlicher Bildungsstandards in der
Nachfolge Edelgard Bulmahns zuwenden können.