Max Roland, Gastautor / 03.06.2019 / 16:00 / Foto: Pixabay / 32 / Seite ausdrucken

#NichtohnemeinKopftuch

Von Max Roland.

Man sieht sich immer zweimal im Leben, heißt es. So scheint es auch mit der Aktion #NichtOhnemeinKopftuch zu sein, die am gestrigen Sonntag wiederholt wurde. Für jeden nicht-Twitterer: Unter dem Hashtag organisierten Muslime am Sonntag einen „Twitter-Storm“ gegen angebliche Diskriminierung. Denn was kann ein Großteil der islamischen Community in Deutschland bekanntlich am besten? Opfer sein von Dingen, die es so gar nicht gibt.

Besonders eklig ist: Der Hashtag erinnert an den Titel des Films „Nicht ohne meine Tochter“ – wo eine Frau mit ihrem Kind vor islamischer Unterdrückung (also auch dem Kopftuchzwang) im Iran flieht. Ironischerweise gibt der Hashtag, der Angst und Misstrauen gegenüber dem Islam beklagen soll, genau dazu Anlass. Ein Blick auf das, was unter diesem Hashtag alles getwittert wurde, genügt schon: „Integration = Assimilation“, NS-Vorwürfe an Deutschland – all sowas schönes ist dabei. 

Der „Twitter-Storm“ wird von Männern und auch der Hashtag auffallend oft von Männern organisiert – weil es um die Rechte der Frauen geht, versteht sich. Warum Twitter jetzt wieder mit Opfergehabe geflutet wird, weiß ich nicht – und ganz ehrlich, es interessiert mich auch nicht mehr. Kaum eine Minderheit wird in Deutschland so auf Händen getragen wie die Muslime. Gleichzeitig beschwert sich keine Minderheit in Deutschland so sehr und so oft wie die Muslime. Keine Minderheit in Deutschland beleidigt dieses Land als „Unterdrückerstaat“ – nur die Muslime. Sollte die Mehrheitsgesellschaft bei solch ritualisierter Selbstinszenierung gar nicht mehr zuhören? Ich wäre fast geneigt, „Ja“ zu sagen.

Aber ich denke doch, dass wir zuhören sollten. Denn was sich dort offenbart, muss zur Kenntnis genommen werden. Ich will daher jetzt gar nicht so sehr über diese Aktion reden, sondern darüber, was dahinersteht und worauf sie aufbaut. 

„Der neue Jude – der ewige Moslem“

Islamverbände, vom „Zentralrat der Muslime“ bis zu islamistischen Propagandakanälen wie „Generation Islam“ predigen das Mantra der armen, diskriminierten, verfolgten Moslems in Deutschland. „Generation Islam“ trieb es sogar an die Spitze, veröffentlichte ein Video namens „Der neue Jude – der ewige Moslem“. Grundaussage des Videos: Die Deutschen legen wieder los, Muslime werden diskriminiert, und bald kommt ein neuer Holocaust gegen uns. Es wird behauptet, die ganze Welt habe sich gegen die Muslime verschworen. Und diese Message fruchtet in der Masse der Muslime in Deutschland. Die Antwort, die da allzuhäufig entsteht, fasste ein Tweet ganz gut zusammen – So schreibt der Twitter Nutzer @Akyil1400: „Der islam ist die Macht. wir werden die Welt von der dreckigen Idee „Demokratie“ befreien.“  

Ich empfehle, einfach mal auf Twitter die Beiträge unter dem Hashtag durchzulesen – das hat eigentlich mehr Aussage als jeder Artikel, den ich oder irgendjemand schreiben könnte. Dieser erschreckende Ausdruck einer abgeschotteten, realitätsfernen Parallelgesellschaft spricht für sich.

Es gibt im übrigen keine Juden, die sich in dieser Art äußern. Es gibt auch keine Buddhisten, keine Orthodoxen, die sich so äußern. Es sind nicht die Italiener, nicht die Russen, nicht die Chinesen, nicht die Schwarzafrikaner in diesem Land, die die Leier der angeblichen Unterdrückung spielen, das Land, in dem sie leben, beleidigen und verleumden und gleichzeitig solche Probleme verursachen wie die Muslime. Natürlich sind viele Muslime geachtete und gute Mitglieder unserer Gesellschaft, sind gute Deutsche. Aber es gibt viele, die es nicht sind. Und es sind auch und vor allem diese Leute, die unter #NichtOhneMeinKopftuch twittern.

Zeit aufzuwachen

Wir sprechen nie über russische Parallelgesellschaften, die Probleme verursachen. Wir diskutieren nicht über Ehrenmorde unter Juden und Christen. Wir haben nicht das Problem einer beträchtlichen Anzahl an Amerikanern, Italienern oder Polen, die konsequent die Integration verweigern. Wie ein roter Faden zieht sich hier der Islam als gemeinsamer Faktor durch all diese Themen. Wenn in Paris die Vororte brennen, sind das keine Horden von Spaniern, denen der Ibericoschinken ausgegangen ist. Probleme mit Integration, die Entstehung von Parallelgesellschaften, all das trägt den Stempel „Islam“ – weil alle Kulturen, die diese Probleme machen, islamische Kulturen sind.

Ich bin nicht hier angetreten, um Angst vor dem Islam zu schüren – das tun diejenigen, die jetzt twittern, schon selbst. Wir müssen darüber sprechen, was dem zugrunde liegt: Und uns nicht länger wegducken oder diesen Leuten sogar recht geben. Wenn die Ansicht, Integration sei Assimilation und damit abzulehnen, Mainstream in einer Migrantencommunity wird, dann haben wir ein Problem schon verschlafen. Es ist Zeit, aufzuwachen. 

 

Der Autor Max Roland ist 18 Jahre alt und Stellvertretender Chefredakteur des Schülerblogs apollo-news.net, auf dem dieser Beitrag ebenfalls erscheint.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Frank Stricker / 03.06.2019

Wieder ein Super-Beitrag von Max Roland ! Man muß sich nur mal anschauen was aus Gesellschaften wird , wo der Anteil der Muslime sprunghaft angestiegen ist. Die Banlieus in Paris sind dafür ein schlimmes Beispiel , in Deutschland sieht es in Berlin-Neukölln oder Duisburg-Marxloh nicht besser aus. Bei der Europawahl ist in Duisburg-Marxloh die Islam-Partei BIG die stärkste Partei geworden. Was jetzt noch “Ausreißer” sind , kann in 20 Jahren Normalität werden. Vielleicht heißt der übernächste Kanzler schon Mohammed , ach ja , ob Frauen dann noch wählen dürfen , steht in den Sternen………...

beat schaller / 03.06.2019

Chapeau Herr Roland, das bringen Sie sehr gut auf den Punkt und Sie werden dabei nicht ausfällig. Der Hinweis, selbst zu lesen und zu urteilen ist in diesen Fällen wohl der Allerbeste! Toll daher gebracht und hoffentlich denkt es in ein paar Leuten noch ein Bisschen weiter. b.schaller

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Max Roland, Gastautor / 16.01.2020 / 10:00 / 192

„Verharmlosung der Klimakatastrophe“ soll Straftat werden

Der „Solarenergie-Förderverein“ (SFV) wurde 1986 in Aachen gegründet, ursprünglich als Lobbygruppe für die Solarbranche. Mit einer Satzungsänderung 2019 rückte dann der „Kampf gegen die Klimakatastrophe“…/ mehr

Max Roland, Gastautor / 13.01.2020 / 10:00 / 15

Iranische Olympiasiegerin flieht außer Landes

Bei den olympischen Spielen 2016 gewann Kimia Alizadeh Bronze im Taekwondo und wurde so die erste Iranische Olympiasiegerin. Nun hat die 21-Jährige ihr Land verlassen.…/ mehr

Max Roland, Gastautor / 20.12.2019 / 16:00 / 21

Das „dritte Geschlecht“ gibt es in Bremen genauso häufig wie Alpakas

Als ich am Mittwochmorgen die Titelseite der Lokalzeitung „Weser-Kurier“ überflog, fiel mir diese Überschrift ins Auge: „Wenige Bremer als divers eingetragen“. Tatsächlich, so der Artikel,…/ mehr

Max Roland, Gastautor / 09.12.2019 / 15:04 / 42

Dieser alte weiße Mann klaut meine Zukunft

Die SPD hat auf ihrem Bundesparteitag beschlossen, die Schuldenbremse aus dem Grundgesetz streichen zu wollen. Ausgerechnet unter der Führung eines Vorsitzenden, der in seiner Zeit…/ mehr

Max Roland, Gastautor / 25.10.2019 / 15:00 / 19

Grüne retten Berlin: 3 Gramm Schnee trotz Klimawandel

Die Grünen werden immer als “Verbotspartei” betitelt. Doch diesem Mythos müssen wir entschieden widersprechen, denn das sind mal wieder rechte Fake-News – die Grünen sind…/ mehr

Max Roland, Gastautor / 15.10.2019 / 06:15 / 80

Warum die Sprachpolizei nicht siegen wird

Wenn aus dem „Weihnachtsmarkt“ der „Wintermarkt“ wird, dann regen sich einige Menschen auf. Aber warum? Es geht doch nur um Wörter. Um Begriffe. Es ist…/ mehr

Max Roland, Gastautor / 08.10.2019 / 15:30 / 32

Die DDR kein Unrechtsstaat?

Was haben Manuela Schwesig und Bodo Ramelow gemeinsam? Beide sind Ministerpräsidenten, beide in Ostdeutschland. Was unterscheidet die beiden voneinander? Nun, einiges. Da wäre zunächst der…/ mehr

Max Roland, Gastautor / 26.08.2019 / 10:00 / 38

Terroranschlag in Israel: Ein vergiftetes Kondolenzschreiben aus dem AA

In einer Presseerklärung verurteilte das Auswärtige Amt unseres allerliebsten Demokratie-und Weltretters Heiko Maas einen Terroranschlag auf israelische Zivilisten. Von Heiko Maas selbst stammte das Statement…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com