Max Roland, Gastautor / 03.12.2019 / 13:00 / Foto: Tomaschoff / 79 / Seite ausdrucken

Nicht für die Schule, sondern für das Klima

Wer „Fridays for Future“ verfolgt, der wird früher oder später Sprechchöre hören, die ungefähr so lauten: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“. Aber wer ist „ihr“? Und überhaupt: Wer klaut hier wem die Zukunft? 

„Ich bin deutlich schlechter in der Schule geworden, sagen wir es so, von ’ner Einserschülerin zu ’ner Viererschülerin. Aber ich nehm das irgendwie in Kauf, weil ich mach es für das richtige. Das Klima hat irgendwie höchste Priorität und sollte auch dann über meinen schulischen Leistungen stehen, weil es ja um meine Zukunft geht.“ Das sagt die 14-Jährige Maira Kellers, die in Köln die „Friday’s for Future“-Proteste organisiert, ganz freimütig in die Kamera.

Maira geht in die 8. Klasse eines Gymnasiums – und das offenbar halbherzig. Aber verständlich: So eine vielbeschäftigte junge Frau kann ja auch nicht alles schaffen. Die „HAZ“ begleitete Maira im Sommer auf einen Protest in Köln. Da war sie „zuständig für Organisation, Koordination, Presse“: An Arbeitswillen mangelt es dem Mädchen wohl nicht. Nur die Schule scheint sie schleifen zu lassen. Weil sie ihre Zukunft wiederhaben will, die ihr jemand geklaut hat. Nun hat mein Vater mir immer erzählt, dass ich für mich, für meine Zukunft in die Schule gehen würde. Aber was weiß so ein alter weißer Mann schon, würde wohl Maira fragen. Denn Maira hat sich laut eigener Aussage ihren Kopf rasiert, „weil es für ein Ausbrechen aus dem Patriarchat steht“. Na dann.

Zurück zur Frage, wer hier wem die Zukunft klaut. Von Eins auf Vier zu fallen, ist an sich schonmal ’ne Leistung im deutschen Bildungssystem – aber das alles in einem Jahr? Weil man Demos organisiert? Aus persönlicher Erfahrung heraus würde ich das anzweifeln – ich habe während meines Abiturs als Stellvertretender Chefredakteur dieses Magazins mehrere Stunden am Tag gearbeitet und die Schule trotzdem mit einem Einser-Schnitt verlassen (fairerweise muss ich hinzufügen, dass es sich dabei um ein Abitur aus Bremen handelt). 

Aber wenn das so stimmt und Maira tatsächlich nur wegen Klimademos um drei Noten schlechter wird, dann hat sich auch schon die Frage beantwortet, wer wem die Zukunft klaut. Das sind weder RWE noch die CDU oder die Autoindustrie. Das sind alle, die zulassen, dass eine 14-Jährige lieber linksbizarre Ideen verfolgt und Klimademos organisiert, anstatt die 8. Klasse zu packen. Ich maße mir dieses Urteil mal an, einfach weil ich so die Vermutung habe, dass ein Abitur mit gutem Schnitt im Lebenslauf deutlich besser aussieht als „Hat mit 14 Jahren Demonstrationen organisiert“.

Wo sind denn da die Eltern? Wo sind die Lehrer? Und haben eigentlich Politiker, sogenannte „Intellektuelle“, Journalisten und alle anderen, die Fridays for future unkritisch bejubeln und begleiten, fast so, als wollten sie alle gleichzeitig Pressesprecher der „Bewegung“ werden, irgendeine Mitschuld an einer solchen Entwicklung? Wenn dann in einem Jahr die Gymnasialkarriere vorbei ist, weil die Noten für den Übertritt in die Oberstufe nicht reichen, hat wahrscheinlich keiner der eben genannten Schuld. Nur Donald Trump. Wäre der nicht aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen, hätte das Kind Abitur gemacht.

 

Max Roland ist Vize-Chefredakteur des Jugend-Blogs Apollo News, 18 Jahre alt und Student aus Bremen.

Foto: Tomaschoff

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Leserpost

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Werner Geiselhart / 03.12.2019

Kein Schulabschluss, kein Wissen. Na ja, dann ist sie ja bestens auf eine Karriere bei den Grünen vorbereitet.

Robert Schleif / 03.12.2019

Um die Zukunft der Maira Kellers und die der anderen wohlstandsverwahrlosten Kids mache ich mir keine Sorgen. Der ganze parasitäre Überbau unserer degenerierten Gesellschaft – Parteien, Massenorganisationen, Verbände und Medien – bietet hervorragend bezahlte Schnarchposten für halb- und ungebildete Berufsgesinnungsträger*innen. Für den gewünschten ideologischen Fanatismus ist Dummheit geradezu eine Grundvoraussetzung!

armin_ulrich / 03.12.2019

“Ich maße mir dieses Urteil mal an, einfach weil ich so die Vermutung habe, dass ein Abitur mit gutem Schnitt im Lebenslauf deutlich besser aussieht als „Hat mit 14 Jahren Demonstrationen organisiert“.” Natürlich wird den Kindern (und später den Student*Innen) erzählt, daß es sich im Lebenslauf gut macht, wenn man gesellschaftspolitisches Engagement vorweist. Nur: was, wenn sich die Klimageschichte wirklich diskreditiert hat? Dann wurde wieder jemand erzeugt, der nicht mehr zurück kann und an der Klimageschichte festhalten muß. Bei Bewerbungen ist auch das Alleinstellungsmerkmal wichtig - wenn aber alle zur Klimademo gehen und die 4en in Kauf nehmen? Außerdem: das Klimathema erfordert -  wenn man/frau/53andere es gründlich machen wollen - ein hochgradiges Wissen an: Meteorologie, Strömungs- und Wärmelehre, numerischer Mathematik, Informatik. Das fällt um so schwerer, wenn die Grundlagen dazu in der 8. Klasse nicht gelernt werden.

Frank Volkmar / 03.12.2019

“Wenn dann in einem Jahr die Gymnasialkarriere vorbei ist, weil die Noten für den Übertritt in die Oberstufe nicht reichen, hat wahrscheinlich keiner der eben genannten Schuld. Nur Donald Trump. ” Nicht zu vergessen die Gesellschaft in diesem Land. Im Zweifelsfall hat die immer die Schuld, wenn man die als die der “Leugner der Krise” versteht. Die Rechtgläubigen haben ja schon verstanden !

Rex Schneider / 03.12.2019

Nach der Ökorevolution kann Sie das dann im Ökowerkhof ihren Teilfacharbeiter machen. Die Revolution frisst immer ihre Kinder!

Dr. Gerhard Giesemann / 03.12.2019

Wo doch die Welt bald untergeht … . Aber die Kleene muss es so wie Greta machen: Die kann sehr gut englisch - da kann sie mit wech vom Moslem etc. Das Klima spricht allerdings eine andere Sprache. Für Madrid gilt: They can say one and the same nonsense in up to 150 languages. Egal, der Moslem ist schneller, der zeigt’s euch.

Markus Kranz / 03.12.2019

In 50 Jahren wird es dann - vielleicht - 1°C wärmer sein. Die vernünftigen Länder werden Kernkraftwerke gebaut haben &  die Grünen wegen Gefährdung des Weltklimas verboten haben. & Maira wird an der Aldi Kasse sitzen & ihre Blödheit verfluchen.

Petra Wilhelmi / 03.12.2019

Ist das nicht die, die sich für die Demo hat casten und bezahlen lassen? Vielleicht sehen wir sie bei so einer Reality-Soap einmal wieder.

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