Henryk M. Broder / 13.06.2007 / 00:18 / 0 / Seite ausdrucken

Next Stop: LA (3)

Was das Essen in der Cafeteria angeht, gehört die Pepperdine University in den Hügeln über Malibu nicht zu den besten Adressen. Nachdem wir den Amis mit viel Mühe klargemacht hatten, was sie tun könnten, um Europa vor dem Kollaps zu retten, gönnten wir uns einen leichten Lunch im “Shutters on the Beach”, dem schönsten Hotel von LA. Man schaut über den Pazifik und ahnt, irgenwo in der Ferne liegt Hawaii. Dann fuhren wir in unser bescheidenes Domizil in der California Avenue/Third Street und erledigten unsere Hausaufgaben: Während Afshin,  Leon und ich wireless am Pool die Fanpost beantworteten, versuchte Ayaan mit Hilfe ihrer drei Assistenten ihren Flug nach N.Y. umzubuchen, was sich als recht schwierig erwies, weil sie gerade mit Quantas aus Australien gekommen war und mit United weiter fliegen wollte. So verging der Nachmittag mit Schreiben und Telefonieren, bis sich uns gegen 7pm die Frage stellte: Was gibts zum Dinner?
Leon sagte: “PF Changs”; das war schon deswegen eine gute Wahl, weil wir nur um die Ecke gehen mußten, Wilshire/Fourth Street.  Wir besetzten einen Tisch für sieben Personen und bestellten viermal Cantonese Roasted Duck, einmal Sweet and Sour Pork, einmal Crispy Honey Chicken und einmal Ginger Chicken with Broccoli. Dazu Wein aus der Kellerei von “Francis Coppola”. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn jeder etwas anderes bestellt hätte, z.B. Lemmon Pepper Shrimp, Kung Pao Scallops und Singapore Street Noodles, aber wie so oft, konnte ich mich auch diesmal nicht durchsetzen.
Während wir auf das Essen warteten, erzähle Leon eine Geschichte, die er vor ein paar Tagen auf BBC gesehen hatte. Ein Bauer im Sudan hatte sich in seine Ziege verliebt, worauf die Dorfältesten beschlossen, dass er sie heiraten müsse. Der Mann zahlte eine Ablöse an die “Schwiegereltern” und nahm das Tier in sein Haus auf, wo sie seitdem glücklich zusammen leben. Worauf Ashley eine Geschichte erzählte, die sie auf CNN gesehen hatte: Eine Frau in Tel Aviv hatte sich in einen zahmen Delphin verliebt und ihn mit Hilfe eines Friedensrichters geheiratet. Leider konnte sich Ashley nicht mehr erinnern, wie die Geschichte weiter ging, ob die Frau zu dem Delphin oder der Delphin zu der Frau gezogen war. 
Als schließlich die Fortune Cookies kamen, schlug die Stunde der Wahrheit. Ayaan hatte “You are a lucky person!”, Leon las “One day you will be famous!” und in meinem stand: “Health and happiness are in your destiny!” So fiel uns der Abschied nicht zu schwer. Ayaan machte sich auf den Weg zum Flughafen und wir gingen zurück in unsere Herberge.

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