Für mich bleibt ein “Mohrenkopf” ein Mohrenkopf und ein “Negerkuss” ein Negerkuss. Genauso wie ich mir ein Zigeunerschnitzel schmecken lasse oder einen Hamburger oder Krakauer oder eine Polnische oder eben auch ein Wienerchen oder eine Göttinger bzw. fränkisches Schäuferle oder auch Bayerische Weißwürste….Sächsisches Allerlei usw. usw. Und wer jetzt sagt, Mohrenkopf oder Negerkuss seien Rassistische Wörter eines Nazis…..der sollte auch zu einer Krakauer nicht mehr Krauker oder zu bayerische Weißwürste nicht mehr bayerisch sagen.
Ich sah for einiger Zeit eine politisch korrigierte Inszenierung der Zauberflöte Monostatos als Nichtmohr dargestellt und der Text gereinigt
Die PC etabliert sich vorwiegend mit Dumm- und Albernheiten und zeigt so, dass es sich um ein hochwichtiges Zeichen moralischer Selbstreinigung ist. - Frage zur Abbildung: Meinen Sie nicht, dass weiße Schokolade evtl. auch schon als Provokation verstanden werden kann?
Ich verweise vor allem bei dem Text von Fuchs du hast die Gans gestohlen jeden immer gerne darauf, dass die meisten scheinbar nur die ersten 2 Strophen kennen, denn die 3. Strophe ist geradezu nett wie ich finde, da es den Sinn des Lieds darlegt: Man soll nicht stehlen, und es wäre besser nützlich sich für die Gesellschaft zu machen, anstatt Eigentum anderer zu nehmen. Im Grunde also ein normales Kinderlied. Zur Erinnerung: Liebes Füchslein, lass dir raten, sei doch nur kein Dieb; nimm, du brauchst nicht Gänsebraten, mit der Maus vorlieb. Die dritte Strophe. Im Prinzip sogar für Vegetarier nett. Kein Gänsebraten, lieber Mäuse oder Insekten oder was auch immer. Beim Mohrenkuchen bin ich schon vor 5 Jahren einmal moderiert worden bei einer Backseite, als ich das alte Rezept meiner Großmutter unter den Namen “Mohrentorte” einstellte. Es wurde dann zu einem Schokokuchen nach der Beschwerde einiger Kommentatoren umbenannt, ohne meine Zustimmung. Seit dem weiß ich schon, dass die Sprachpolizei einige Probleme mit dem Wissen um die Vergangenheit hat. Insbesondere der Mohr war irgendwie sogar positiv besetzt. Eigentlich ist es ja schon beinahe “rassistisch” wenn man den Sarotti-Mohr nun austauscht für einen Weißen. Aber nun gut, so ist es eben, die Neusprechpolizei ist unterwegs. Ich freu mich schon auf die neuen Wörter, die bald wieder ausgesucht werden für stark pigmentierte Weltbevölkerung. Mohr, Neger, Schwarzer, Südländer, Mensch… da geht doch noch was!
Lieber Herr Bechlenberg, vielen Dank für Ihren sehr unterhaltsamen Beitrag zur kulinarischen und sprachlichen Bilderstürmerei. “Der Schutzpatron der Nichtraucher und Vegetarier, jawohl, genau der,” hat mir den Tag gerettet :) Aber auch wenn Frau Pädagogin Susanne S. aus Elmsbüttel sich vermutlich weltenweit von diesem “Vorbild” distanzieren würde, lugt doch bei genauerer Betrachtung die hässliche Fratze des Totalitären selbst bei der gutmenschlichen Lehrerin hinter dem Vorhang hervor. Alles, was die Befindlichkeit und das Weltbild stört, soll bitte eradiziert werden. Nicht mehr sichtbar, hörbar, lesbar und dann wird alles gut. Bei freundlicher Betrachtungsweise könnte man an ein Kind denken, das sich die Augen zuhält, um das Erschreckende via Nicht-Sehen zu bannen. Abstrahiert man etwas weiter und böser, kömmt man schließlich zum IS der in Palmyra antike Götzenstatuen sprengt. Weg mit aller Blasphemie! Auch wenn eine “Mohrenkopftorte” kein Weltkulturerbe ist. sollten die Sprachpolizist*_XInnen darüber vielleicht mal nachdenken. Denn wie schrieb Brecht einst: “Auch der Haß gegen die Niedrigkeit verzerrt die Züge ...” Freundliche Grüße!
Es gibt sogar Deutsche Weiße die so heißen! Sollte man die nicht gleich am nächsten Baum… ? Schlimm, wie herablassend und arrogant wir doch sind, dass wir die armen Mohren sogar mit unseren eigenen Nachnamen noch diskriminieren wollen !
Pünktlich zum Oktoberfest sollte doch bitte auch die Weißwurst umbenannt werden, um möglich Zugangshürden zu ihr abzubauen.
Darauf ein leckeres Mohren-Bier aus Vorarlberg…
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