Tobias Kaufmann / 05.01.2007 / 14:21 / 0 / Seite ausdrucken

Neuste Enthüllungen aus Teheran

Endlich ist es raus: Hitler war Jude. Diese Enthüllung, nach der die Weltgeschichte neu geschrieben werden muss, verdanken wir Mohammad Ali Ramin. Und der muss es wissen. Schließlich hat der Berater des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zuletzt die “wissenschaftliche” Holocaust-Konferenz in Teheran vorbereitet. Ramin hat seine Erkenntnisse über die Familienverhältnisse Adolf Hitlers in einem Interview auf der iranischen Website “Baztab” detailliert ausgebreitet. Demnach war Hitlers Großmutter mütterlicherseits eine jüdische Prostituierte.
“Der Führer ein Enkel einer jüdischen ...?” Was nach einer Legende klingt, die dazu geeignet ist, Alt-Nazis übel zu beleidigen, sieht Ramin als Forschungsergebnis von historischer Brisanz.

Denn Hitler, so Ramin, habe Zeit seines Lebens gegen dieses negative Familienerbe angekämpft - was seinen Hass auf die Juden erkläre. Zugleich habe er gemeinsam mit den Briten und unterstützt von der Sowjetunion (denn auch Lenin und Stalin seien Juden gewesen) darauf hingearbeitet, den Staat Israel zu gründen. Dazu sei Hitler von seinem Umfeld gedrängt worden - die gesamte Nazi-Entourage und deren politische Berater waren ebenfalls jüdisch. Weiß Ramin.
Wer sich nun fragt, wozu all die bösen Juden einen solch bösen Plan aushecken sollten, hat die Weltverschwörung immer noch nicht verstanden: Alles folgt dem Plan, Moslems in Nahost Land zu rauben und sie zu unterjochen. Die wahren Nazi-Opfer sind die Palästinenser. Galt nicht Israels Ex-Premier Ariel Scharon bis in aufgeklärte europäische Kreise hinein als eine Art Wiedergänger Hitlers?
Seine Thesen hat Ramin dem Buch eines deutschen Revisionisten entnommen. Die Belege dafür seien - leider, leider - “von den Zionisten zerstört” worden. Aber Mohammad Ali Ramin gibt nicht auf. Er plant laut der Nachrichtenagentur IRNA, ein Holocaust-Forschungsinstitut einzurichten. Möglicher Standort: Berlin. Ob Ramin eine Kooperation mit dem dortigen “Zentrum für Antisemitismusforschung” anstrebt, ist nicht bekannt.

(Kölner Stadt-Anzeiger, 5.1.07)

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