“Sein Sohn sei das Opfer einer weltweit agierenden Geheimdienstorganisation gewesen. Agenten hätten seinen Sohn im Wald getötet und seine Leiche im Haus der Familie abgelegt. Währenddessen habe ein als sein Sohn verkleideter Agent die neun Morde begangen.“ Was ist denn, wenn er Recht hat? Ich erinnere mich auch direkt im Nachgang an Hanau an eigenartige Zeugenaussage, die von mehreren Tätern sprachen und auch den sofort im Fernsehen präsentierten Täter nicht wiedererkannten. (Für Recherche zum Attentäter war offenbar keine Zeit nötig, der Täter stand direkt fest…)
@Bettina Landmesser: Eigenverantwortlichkeit ist nicht nur bei Psychotikern völlig abwesend. Der größere Teil der Menschheit ist dazu nicht fähig - deshalb die Probleme, die man mit “Mensch” ständig hat. Am besten fernhalten, eigenverantwortlich.
A) “Ein reiner, anhaltender Wahn ist in aller Regel komplett therapieresistent.” Na, da haben der Vater des Attentäters und die Große Vorsitzende ja doch etwas gemeinsam. Bedenklich allerdings, daß die Handlungsoptionen der einen die des anderen um den Faktor tausend x tausend übersteigen. B) Die Zementierung eines Opferstatus’ verhindert zwar auf der einen Seite die Heilung und führt in die Regression, diese Nachteile können andererseits jedoch durch den erheblichen Krankheitsgewinn (ideologisch und pekuniär) mehr als ausgeglichen werden. C) Als angemessenes Denkmal für jedes Unrecht, das in diesem Lande je einem Benachteiligten widerfahren ist und eventuell künftig widerfahren wird, schlage ich eine massiv goldene Schale von hundertsiebzig Metern Durchmesser anstelle des für diesen Zweck abzureißenden Bundestagsgebäudes vor. Anstelle des Kanzleramts sollte dann, um den Bedürfnissen der Millionen Besucher zu dienen, eine unterirdische Latrinenanlage gebaut werden, selbstredend geschlechtsneutral.
@ B. Mundt: Sie haben recht. Prof. Saß spricht in seinem Gutachten auch von einer “aufgesetzten” rechtsextremen Ideologie. Ich habe das deshalb nicht thematisiert, weil aus dem Spiegel-Artikel nicht hervorgeht, wie überzeugend es Saß gelungen ist, das schlüssig nachzuweisen. Denn man muss diesbezüglich sehr skeptisch sein: Zum einen gibt es aus dem Kreis der Kollegen und Sportskameraden nach meinem Wissen keine Hinweise auf eine solche Gesinnung. Zum anderen stellt sich aus psychiatrisch-gutachtlicher Sicht die Frage, ob es funktionieren kann, dass jemand, der ca. 20 Jahre unter einem bizarren Verfolgungswahn leidet - zumindest zeitweilig gar in Verbindung mit akustischen Halluzinationen in Form von Stimmenhören - davon völlig unabhängig politische Überzeugungen entwickelt, die thematisch zudem noch eng mit seinem Wahn verwandt sind. Dazu würde ich gerne mal das ganze Gutachten des Kollegen Saß lesen.
Die Angehörigen wurden zweimal Opfer: 1. durch die Tat eines Wahnsinnigen, der schuldunfähig ist und 2. durch die politische Instrumentalisierung von Leuten, die sehr wohl schuldfähig sind. Krank der eine, perfide die anderen. Ich fordere ein „Zentrum für politische Perfidie“.
“Das überrascht, denn bisher galt der Vater ja lediglich als ein etwas skurriler Einzelgänger.” und trat auf der Liste der Grünen an. Gestern las ich im Videotext das die Tat als rechtsextremistisch eingestuft wird. Wird der Hippie Musiker Charles Manson eigentlich als Linker eingestuft?
Nachtrag 1: Insbesondere schätze ich an den Beiträgen des Autors, daß sie nie polemisch, sondern stets sachlich informierend angelegt sind und damit der in der speziellen Materie uneingeweihte Leser stets etwas hinzu lernen kann. Heute z. B. zum Wahn an sich, so schreibt er: ” ... Ein reiner, anhaltender Wahn ist in aller Regel komplett therapieresistent. Gleichzeitig bleiben die Betroffenen fast immer in der Lage, autark und unabhängig von fremder Hilfe zu leben.” - Ja, das ist der Punkt, man lebt unter Wahn sozusagen im eigenen Bunker. Zum Thema passend mein heutiges Statement in aller Herrgottsfrühe in der NZZ: ‘Ich befürchte, daß in D-Land eine viel gravierendere Krankheit umgeht, als das durch die Weiterentwicklung der Genforschung nunmehr leicht identifizierbare Corona-Virus, das anscheinend die Menschen bereits so lange begleitet, wie die Krankheit ‘Krebs’, die die Betroffenen selbst leider nicht erkennen können. Diese Erkrankung nennt sich ‘Wahn’ und in der Steigerungsform Größenwahn, worunter die ZERO-COVID-Protagonisten und einige andere zu subsumieren seien. Man weiß von allem sehr wenig, bzw. nichts, läßt aber seinen Einschränkungs-Phantasien freien Lauf, was im Falle der Vorsitzenden der Regierung gar auf objektive Ursachen ihrer Sozialisierung in einer Diktatur zurückgeführt werden kann. - Obwohl ich strikter Abstinenzler der ÖRR-Anstalten bin, viel mir zu gestern ein ZDF-Beitrag auf, in dem am Beispiel von Mussolini aufgezeigt wurde, wie eine Diktatur entstehen kann, in dem konkreten Falle ein faschistische. Verläßt der objektive Betrachter jedoch den damaligen historischen Kontext und wendet die Ursachenkriterien auf das heutige Jetzt in D-Land an, so stellen sich frappierende Übereinstimmungen dar.’ [Beitrag wurde nicht gecancelt und hat durch Leser jener Zeitung eine durchaus zustimmende Bewertung erfahren.]
@Robert Jankowski Naja, es gibt eine Gedenktafel am Breitscheidplatz auf der das Wort „Islamistisch“ nicht vorkommt. Die Ermordeten dieses islamischen Terroranschlags bleiben so weitgehend namens- und gesichtlos. Mitverantwortlich für die Gestaltung war, wenn ich mich recht erinnere, Frau S. Chebli. Ein guter Artikel dazu „Grenzenlose Grenzen: Das Weihnachtsattentat“ vom Breitscheidplatz bei Tichys Einblick vom 21.12.2020
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