Vera Lengsfeld / 01.04.2017 / 19:00 / 2 / Seite ausdrucken

Neues vom „aufgebauschten Problem“

Linksextremismus ist ein aufgebauschtes Problem, sagte Manuela Schwesig. Gerade wird wieder einmal viel aufgebauscht. Nachdem Linksextremisten einen Brandanschlag auf Polizeiautos in Hamburg verübt haben, bauscht der NDR sie gleich als „G20-Gegner“ auf. Die Hamburger Morgenpost spricht noch aufbauschender von einer „Gruppe“.

Die „G20-Gegner“ betonen zwar in ihrem Bekennerschreiben auf Indymedia „Ganz Hamburg hasst die Polizei – die ganze Welt hasst die Polizei“, aber von Hass und Hetze will man bei NDR und Mopo im Zusammenhang mit Linksextremisten nicht sprechen. Diese Attribute sind ja rechten Wutbürgern vorbehalten, die im Internet ihre Kommentare abgeben. Merke: ein Hetzer ist ein Rechter, der im Internet Hasskommentare von sich gibt. Ein Linker, der im echten Leben Gewalttaten verübt und danach im Internet Hasskommentare von sich gibt, ist ein G20-Gegner. So wird heutzutage im Norden der Linksextremismus aufgebauscht.

Auch im Osten droht Aufbauschgefahr. Das Privatauto des bekannten Politikprofessors Werner Patzelt fiel einem Brandanschlag zum Opfer. Der MDR spricht total aufbauschend von einem „möglicherweise politisch motivierten Hintergrund“. Er sei ein „PEGIDA-Versteher“ und werde nun von den Folgen seiner Übeltaten eingeholt, erfuhr Werner Patzelt im Subtext vieler Medienberichte über den Brandanschlag. Es sind eben sämtliche Maßstäbe verrutscht.

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Leserpost

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Test 45: 44713

Horst Jungsbluth / 02.04.2017

Aus gutem Grund unterscheidet das Strafgesetzbuch kriminelle Aktionen nicht nach "rechts oder links", weil das nur in die Irre führt. Seit Jahrzehnten müssen wir Bürger aber erleben, dass geradezu krampfhaft versucht wird, eine "rechte Gefahr" zu orten, wobei die Medien übrigens eine ziemlich miese Rolle spielen, da die Strategie ziemlich durchsichtig ist. Tatsache ist, dass es bei uns genauso wie anderen Ländern Leute mit krimineller Energie gibt, die ihr übles Tun hinter politischer oder religiöser Ideologie verstecken wollen und damit auch noch Erfolg haben. Tatsache ist auch, dass selbst bei totaler Unkenntnis die Medien schnell "rechte, rassistische oder fremdenfeindliche" Übergriffe anprangern, um dann zu schweigen oder zu verharmlosen, wenn sich etwas ganz anderes herausstellt, was die Täter geradezu ermuntert, weitere solcher üblen Verbrechen zu "planen". Hier liegt nicht nur ein tiefgreifendes Versagen von Politik, Justiz, Verwaltung, Medien und sogar "der Wissenschaften" vor, sondern man kann ihnen den Vorwurf nicht ersparen, dass ganz bewusst weggesehen oder sogar mitgemacht wird. Wer in "verantwortlicher Position" in diesem Land weder aus dem RAF-Terror, noch aus den kriminellen Aktionen der Stasi -die haben doch verdammt noch mal alles dokumentiert- seine Lehren gezogen hat und nun die akute Gefahr des "Islamismus" negiert, um gleichzeitig vor einem "Rechtsruck" zu warnen, der ist selbst eine Gefahr für den demokratischen Rechtsstaat.

Andreas Keppel / 02.04.2017

"Maßstäbe verrutscht" - so kann man es auch sagen. Oder auch: Wir kommen langsam ins Finale, - wie immer dies auch aussehen mag.

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