2024 gab es fast 300.000 Einbürgerungen von Ausländern, ein neuer Höchststand. Die größte Gruppe unter den Neubürgern waren Syrer, gefolgt von Türken, Irakern, Russen und Afghanen.
2024 haben 291 955 Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft erworben, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Damit stieg die Zahl der Einbürgerungen gegenüber dem Vorjahr um 91 860 oder fast die Hälfte (+46 Prozent) auf einen neuen Höchststand seit Einführung der Statistik im Jahr 2000. Am häufigsten wurden im Jahr 2024 Syrer (83150 Personen oder 28 Prozent aller Einbürgerungen) eingebürgert. Danach folgten mit großem Abstand Personen mit türkischer (22 525 Personen oder 8 Prozent), irakischer (13 545 Personen oder 5 Prozent), russischer (12 980 oder 4 Prozent) und afghanischer (10 085 oder 3 Prozent) Staatsangehörigkeit.
Prozentual stiegen die Einbürgerungen 2024 im Vergleich zu 2023 am stärksten bei Russen (12.980 Personen oder +551 Prozent) und Türken (+11.790 Personen oder +110 Prozent. Die Steigerung bei den Syrern war, da bereits 2023 ein hohes Niveau bestand, mit 7.665 Personen oder 10 Prozent weniger drastisch.
Die stark gestiegenen Einbürgerungen hängen vor allem mit dem durch die Ampelregierung auf den Weg gebrachten Gesetz zur erleichterten Einbürgerung ab Juni 2024 zusammen. Bereits nach fünf Jahren kann regulär die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt werden, bei „besonderen Integrationsleistungen“ bereits nach drei Jahren. Zudem ermöglicht das Gesetz generell den Beibehalt der bisherigen Staatsangehörigkeit. Die meisten Einbürgerungen (86 Prozent) erfolgten ohne besondere Integrationsleistungen nach fünf Jahren. Die von Innenminister Dobrindt geplante Abschaffung des Drei-Jahres-Einbürgerungsturbo dürfte also wenig Wirkung haben.