Die wohl bekannteste christliche Reliquie, das Grabtuch von Jesus Christus, ist nach neusten Erkenntnissen wirklich etwa 2000 Jahre alt.
Mittels der Untersuchung der Alterung der Flachsfasern mit Röntgenstrahlen konnten italienische Wissenschaftler festgestellen, dass das berühmte Tuch aus der Zeit von Jesus stammt. Ein Vergleich mit aus derselben Zeit stammenden Textilien in Israel bestätigte die Altersgleichheit. Ob es wirklich Jesus‘ Grabtuch war, kann damit zwar immer noch nicht zweifelsfrei beweisen werden, aber wenn das Alter stimmt, ist dies wesentlich wahrscheinlicher.
Auf dem Tuch befindet sich auch ein schwacher Körperabdruck eines Mannes, dessen Gesichtszüge erstaunlich mit der geläufigen Darstellung von Jesus Christus übereinstimmen, einschließlich einer möglichen Dornenkrone. Auch Spuren von Blut sind enthalten. Über die Entstehung dieses Abdrucks gibt es bis heute verschiedene Theorien.
Bisher wurde unter Nicht-Gläubigen allgemein akzeptiert, dass das Leinentuch aus dem Dom von Turin aus dem Mittelalter datiert. Dabei stütze man sich auf eine Radiokarbonuntersuchung von 1988, die das Tuch auf den Zeitraum zwischen 1290 und 1360 datierte. Das Tuch wurde das erste Mal 1357 öffentlich bekannt gemacht. Schon damals gab es Kontroversen um die Authentizität des Grabtuchs. Seit 1578 befindet sich das Tuch im Dom von Turin, wird allerdings nur zu seltenen und besonderen Anlässen ausgestellt. 1997 wäre es beinahe in einem Brand im Dom vernichtet worden.
(Quellen: The Archeologist, The Independent, Dagens)