Nun ja. Nimmt man an, dass die Epidemie endet, wenn 60 % der Bevölkerung den Virus so oder so hatten und von diesen 0,37 % sterben, dann kommt man für Deutschland auf immerhin 60 % x 0,37 % x 83.000.000 Einwohner, also über 180.000 Tote. Mir leuchtet ein, dass man diese Totenzahl und damit auch die entsprechende Anzahl Schwerkranker ungerne innerhalb weniger Monate hätte. Denn dann könnte man auch schwerverletzte Unfallopfer, Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten kaum sachgerecht intensivmedzinisch betreuen. Von daher mag kein Anlass für Panik sein. Man sollte die Sache aber auch nicht bagatellisieren.
Es sollte immer und überall die Verhältnismäßigkeit als Entscheidungshilfe zumindest in Betracht gezogen werden
Sie können den Optimismus getrost teilen. In Hamburg werden die Verstorbenen forensisch untersucht, Autopsie. Bei lediglich 8 Patienten mit erheblichen Grunderkrankung, Krebs, massives Übergewicht, fortgeschrittenen Lungenerkrankung, etc. wurde eine signifikante Beteiligung von Corona angenommen. Aus klinischer Sicht bedeutet das mehr weder weniger: keiner. Kanton Zürich gibt ohne forensische Untersuchungen und ohne Autopsien etwa 50 Verstorbene bei 1,5 Millionen Einwohnern an, gleiche Merkmale, Durchschnittsalter Ü80; also vermutlich die Patienten, die in diesem Winter ohnehin eine hohe Wahrscheinlichkeit hatten, zu versterben. ++ Warum Bergamo so hohe Zahlen angibt, China ausserhalb von Wuhan gar keine, etc. das werden ewige Rätsel bleiben. ++ Da man die Patienten nach dem Versterben nicht gründlich untersucht hat, wird man diese Frage nicht beantworten können und auch gar nicht wollen ++ Nach der letzten Studie aus Österreich: Sterblichkeit im Rahmen einer normalen Winterzeit/Grippe. ++ Es wird weiter gelogen wie bisher. WHO spricht schon davon, dass Corona uns bis zur Entwicklung eines Impfstoffes keine Ruhe geben wird. ++ Eine Impfung wird es geben, klinisch wirksam wird sie allerdings nicht sein. Für HIV gibt es z.B. trotz enormer Aufwände, keinen Impfstoff.
Die Todeszahlen in Italien, Frankreich, Spanien und auch den USA haben etwas mit der dortigen Umweltsituation, der Demographie, dem Sozialverhalten und der Organisation des Gesundheitswesens zu tun.
Leider lese ich das immer wieder von Seiten der Beschwichtiger: Wenn man nur die ganzen unentdeckten Infektionen mitzählte, käme man am Ende auf eine CFR von 0.1-0.2% und damit nicht schlimmer als bei einer normalen Grippe. Gern vergessen wird, daß es auch bei einer Grippe jede Menge unentdeckter Fälle gibt, die mit heißem Tee und Bettruhe auskuriert werden. Damit gleichen sich die Verhältnisse Covid-19 vs. Grippe wieder an, egal, ob man die Nicht-getesteten nun mitzählt oder nicht. Gerne wird auch kolportiert, es stürben nur Leute mit diversen Vorerkrankungen, als wären die so oder so bald tot gewesen. Trotzdem habe ich noch nie gehört, daß eine normale Grippewelle in Altenheimen mal eben 25% der Bewohner dahinrafft, noch, daß sich dabei massenhaft Pflegepersonal infiziert und z.T. auch stirbt, daß in eigentlich gut versorgten Ländern Krankenhäuser wochenlang überlastet sind etc… Die Verharmlosungen hier sind einfach nur noch peinlich. Offenbar muß der Autor es erst selbst erleben wie Boris Johnson, bis er versteht, daß das was anderes ist als eine durchschnittliche Grippe. Falls der Autor es immer noch nicht glaubt, sei ihm die englischsprachige Wikipedia, Seite mit kürzlich Verstorbenen, empfohlen. Da stehen die Todesursachen dabei und man kommt nicht umhin zu verstehen, daß hier der blanke Horror durchs Land zieht, wobei ja auch noch gar nicht klar ist, wie genesen die angeblich Genesenen tatsächlich sind.
Interessant, wie in der DDR mit einem anderen Retrovirus, dem AIDS-Virus umgegangen wurde. Am 13. Juni 2008 veröffentlichte der “Stern” einen Bericht darüber und interviewt dazu einen anderen Prof. Sönnichsen, den Vorsitzenden der ständigen Aids-Beratergruppe der DDR und bis 1993 Leiter der Klinik für Dermatologie an der Charité. In dem Artikel liest man solche Sätze: Afrikanische Gastarbeiter und Austauschstudenten gerieten als mögliche HIV-Träger ins Visier, die Regierung ergriff drastische Maßnahmen. Willi Stoph, Vorsitzender des Ministerrates der DDR, gab im September 1987 in einem Beschluss bekannt, wie fortan mit ausländischen Bürgern bezüglich HIV zu verfahren sei. Es betraf alle, die aus einem Land mit “besonderem Risiko” laut damaliger WHO-Information stammten und sich länger als drei Monate in der DDR aufhalten wollten. Laut Beschluss mussten die Betroffenen vor der Einreise nachweisen, dass ein HIV-Test mit negativem Ergebnis durchgeführt wurde. Ansonsten musste der Test innerhalb von 14 Tagen in der DDR gemacht werden. “Bei positivem Ergebnis ist die Ausreise durchzusetzen”, verkündete Willi Stoph. Bis zur Wende wies die DDR so mehr als 200 HIV-infizierte Ausländer aus. Fazit: Ist doch nicht alles DDR 2.0, was derzeit in unserem Land passiert.
Wenn mir Herr Dr. Frank jetzt noch erklärt, woher die hohen Zahlen an Corona-Toten zB in Bergamo oder New York kommen und warum er sich immer noch auf das sechs Wochen alte Editorial aus dem NEJM beruft, dessen Hauptautor Anthony Fauci heute ganz anders redet als damals könnte ich eventuell seinen Optimismus teilen.
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