@Caroline Neufert Wenn ich als Berliner in Bayern ein Haus baue, verweigert mir Bayern den Wasseranschluss unnatürlicherweise nur dann, wenn es zu blöd ist, sich eigenverantwortlich, also selbst, um seine Wasserversorgung und nachhaltige Wasserwirtschaft zu kümmern? Wenn Bayern also seine Wasserressourcen im wahrsten Sinne des Wortes “verplemperte”, Abwässer nicht klärte, Wartungen vernachlässigte, landete es irgendwann unweigerlich im levantischen Mittelalter. Dort könnte es sich dann wie ein Maikäfer auf den Rücken schmeißen und um Hilfe betteln oder gleich Berlin spielen - arm aber sexy! Irgendein Finanzausgleich erbarmte sich bestimmt ... Wahr ist eher, dass sich ihre sog. “Diaspora Palis” hier in der Diaspora als Flüchtlinge ausgeben und dort als gestandene Leute, um dann in Gebieten, aus denen sie “geflohen” sind, praktisch im “Urlaub” von ihren Gastgebern, das Geld anzulegen, welches sie ohne verhasste Aufnahmegesellschaft niemals hätten erlangen können. Manchmal kann ich mich, ob der unverschämten Erwartungshaltung vor Ort, des Eindrucks nicht erwehren, als wäre der geschichtsverfälschende Begriff “Westbank” - für mich handelt es sich um Judäa und Samara - im übertragenen Sinne allein deshalb kreiert worden, um letztendlich eine Bank oder auch mehrere (möglichst westliche) für dieses Konstrukt in Haftung nehmen zu können. Dass Sie dem Autor, der faktisch um die Ecke wohnt, unterstellen, er hätte sich Rawabi nicht angeschaut und könnte “mit Halbwissen und falschen Behauptungen glänzen wollen”, erachte ich als menschlich zutiefst bedauerlich und typische Rethoriksünde haltungsgesteuerter Bessermeinender.
ich erlaube mir hier kurz auf den kommentar v. fr. neubert zu antworten. einerseits wird argumentiert, das die anlage ohne geld der autonomiebehörde gebaut wurde, andererseits die bösen israelis kein wasser liefern wollten. wenn ich als privater ein haus baue, stelle ich vorher sicher, daß ich an die infrastruktur meiner gemeinde angeschlossen werde. da das ja ein palästinensisches projekt sein sollte, ist dafür durchaus die autonomiebehörde zustänig. die idee, das ohnehin ständig fallende grundwasser anbohren zu wollen, ist schlicht dumm. israel versorgt sich aus den modernsten meerwasser-entsalzungsanlagen der welt - das hätten die palästinenser auch haben können. man will halt nicht für die zukunft aufbauen und riskieren. wer 50 jahre nach dem 6tagekrieg noch immer keinen funktionierenden staat auf die reihe kriegt und glaubt seinem militärisch überlegenen nachbarn ständig ärgern zu müssen, hat - wie man in wien sagt -einen in der schüssel. wer verliert zahlt - in österreich haben meine eltern nicht granaten in die cssr geschossen, sondern unsere städte wieder aufgebaut und dafür gesorgt, das wir kinder die vergangenheit hinter uns lassen konnten. heute ist der horror des 2.wk bei uns geschichte - die niemand mehr aufregt, auch rituelle schuldbekenntnisse (oder zuweisungen wie in w-jordanland) interessieren hier keinen.
Die Idee der “ewigen Schuld” ist auch anderswo sehr beliebt. Sie führt kaum jemals zu wünschenswerten Ergebnissen. Sie ist vergangenheits-, nicht zukunftsorientiert.
Der Wahrheit zuliebe ... hätten Sie sich doch mal Rawabi angeschaut , als mit Halbwissen und falschen Behauptungen glänzen zu wollen. Rawabi ist ohne paläst. Verwaltungsgeld gebaut worden ! Obwohl schon viel Politprominenz in Rawabi war, fehlt einer - Abbas. Was haben Wasserschulden der Autonomiebehörde mit dem privatwirtschaftl. Bau von Häusern zu tun ? Nichts. Wenn ich als Berliner in Bayern ein Haus baue, verweigert mir Bayern den Wasseranschluss, weil Berlin im Länderfinanzausgleich Geldnehmer ist ? Fakt ist, dass Mekorot erst nicht lieferte; auch die Straße reicht noch nicht, obwahl man es in 45 Min nach TLV schafft. Fakt ist auch, dass viele Israelis an Rawabi verdient haben, weil Masri mit Israelis zusammenarbeitet. Wahr ist, dass 70 % der Häuser an Diaspora Palis verkauft sind und die Stadt (noch) nicht lebt, deshalb ist die Stadt leer und es hat nichts mit dem Status von Flüchtlingen zu tun. Die Palis in der WB haben entweder nicht das Geld. um auch die relativ günstigen Wohnungen in Rawabi zu kaufen oder aber kaufen lieber in Ramallah. Wie in Deutschland. Da kauft einer, der Geld hat auch nicht eine Wohnung in Treuenbrietzen, sondern in Berlin-Mitte ... Warum sollen die Palis eine Mehrwasser-Entsalzungsanlage kaufen, wenn das eigene Grundwasser theoretisch reichen würde ?
Das “Leiden” der vollalimentierten Berufsflüchtlinge. Europa sollte genau hinsehen, man kann, will und muß , aus berufsethischen Gründen, nie zufrieden sein.
Wenn außer der vorgeschriebenen Weltherrschaft alles andere klein ist, dann entsprechen Spenden nicht der eigenen Würde. Verbraten geht natürlich, darauf bauen nie und nimmer.
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