Nachdem der Sieger der ersten Runde, Kalin Georgescu, disqualifiziert und verhaftet wurde, wird nun seine damalige Gegenkandidatin Elena Lasconi von ihrer eigenen Partei gestürzt.
Lasconi von der liberalen Partei USR, die zur Renew-Gruppe im EU-Parlament gehört, gewann in der ersten Runde der Rumänischen Präsidentenwahl am 24. November 2024 mit 19 Prozent den zweiten Platz und wäre gegen den erstplatzierten Kalin Georgescu (23 Prozent) in die Stichwahl gegangen (Achgut hatte berichtet). Als „Kandidatin der Mitte und Hoffnungsträgerin des Pro-Europäischen Lagers“ gegen den Rechtsaußen-Kandidaten Georgescu hätte Lasconi nach gängiger Beurteilung gute Chancen gehabt, Rumäniens erste Präsidentin zu werden. Georgescu wurde bekanntlich wegen vermeintlichen Wahlbetruges mittels Tiktok und russischer Agenten erst von der 2. Runde der Wahl ausgeschlossen und dann verhaftet – ein bislang in der Europäischen Union einmaliges Verfahren, was die stille Unterstützung der EU-Kommission hat. Das Oberste Gericht Rumäniens entschied sogar, die gesamte Wahl zu wiederholen. Diese ist nun für den 4. Mai angesetzt.
Nun hat allerdings ihre eigene Partei die Unterstützung für Lasconi zurückgezogen und einen anderen Kandidaten aufs Schild gehoben: Den unabhängigen Kandidaten Nicusor Dan, der zur Zeit Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest ist. Dies berichtet theeuropeanconservative.com. Der Grund sind angeblich die schlechten Umfragewerte für Lasconi. Demnach führt wieder ein Kandidat der Rechten, George Simion von der nationalistischen AUR mit 28 Prozent (er zieht die meisten Unterstützer Georgescus an), vor dem Kandidaten der Regierungskoalition aus Sozialisten und Zentristen, Crin Antonescu, mit 26 Prozent. Dan, der nun von Lasconis Partei unterstützt wird, liegt an dritter Stelle mit um die 20 Prozent, Lasconi dagegen abgeschlagen bei zwischen 4 und 6 Prozent. Allerdings sind rumänische Umfragen zu Präsidentschaftswahlen nicht sehr zuverlässig, wie das völlig unerwartete Ergebnis von Georgescu gezeigt hat. Lasconi will nicht klein beigeben und weiterhin als Kandidatin antreten, auch ohne die Unterstützung ihrer Partei, der sie Verrat vorwirft.