Redaktion / 13.11.2023 / 06:00 / Foto: Achgut.com / 44 / Seite ausdrucken

Neue Serie „Wir haben es gesagt”. Heute: Gunnar Heinsohn

Ab heute wird Achgut.com regelmäßig Texte aus den vergangenen Jahren veröffentlichen, deren Mahnungen, Warnungen, Voraussagen sich jetzt bewahrheiten. 

Das betrifft alle Gebiete. Beispielsweise bei Themen wie Migration, Energiewende, Covid und Antisemitismus, um nur einige Stichworte zu nennen. Beim Thema Antisemitismus sagen wir seit langem voraus, was jetzt die sogenannten Mainstream-Medien schreiben. Diese Beitragsfolge soll auch eine Vergewisserung für Sie, liebe Leser, sein, dass Sie das richtige Medium lesen. Es gab und gibt immer wieder Versuche, uns zu diskreditieren und politisch zu stigmatisieren. Die Zeit und die Tatsachen arbeiten aber für uns. 

Heute veröffentlichen wir einen besonders prophetischen Beitrag vom 19.05.2018 von Achgut.com-Autor Gunnar Heinsohn, der Anfang des Jahres verstarb, dabei würde er jetzt so gebraucht. Professor Dres. Gunnar Heinsohn (✝), geboren 1943 in Gdingen (Gdynia), war Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe. Als Professor der Universität Bremen baute er ab 1993 Europas erstes Institut für vergleichende Völkermordforschung auf. Von 2011 bis 2020 lehrte er Kriegsdemografie am NATO Defense College (NDC) in Rom, lebte später bis zu seinem Tod in Danzig. Hier Gunnar Heinsohns Beitrag vom Februar 2018, ein wahrhaftiges Zeitzeugnis:

Das Hamas-Israel-Paradox

Die Hamas weiß, dass keine Armee des Nahen Ostens so sanft mit ihr umgehen würde wie die israelische. An jeder anderen Grenze würde die Organisation nicht zwei-, sondern fünfstellige Opferzahlen erleiden. Es ginge ihr wie Syrien, Irak oder Jemen mit ihren Dauerkriegen. Das einzig Ungewöhnliche am Nahen Osten besteht im Verzicht der Israelis, mit der Terrorgruppe zu verfahren, wie diese gegen Juden vorgehen will. Hamas will ausrotten, kann es aber noch nicht richtig. Es kann an diesem Projekt aber weiterarbeiten, weil Israel unterlässt, was es tun könnte, nämlich den Gazastreifen in ein Aleppo oder ein – vor kurzem noch paradiesisches – Ghuta zu verwandeln. 

Israel – so paradox es klingt – ermöglicht durch seine Zurückhaltung den Ökoterror mit brennenden Drachen in seine eigenen Felder. Hamas schickt durchaus vorsichtige Frauen mit der Beruhigung an die Front, dass die Israelis nicht auf Frauen schießen. Kinder werden mit derselben Aussicht auf ungefährliches Heldentum in die Feuerlinie gelockt. Einige trifft es dann doch, weil sich hinter ihnen versteckende Bombenleger ausgeschaltet werden müssen. Hamas ruft dann „Kindermörder“ in die Welt, und die islamistischen Hauptstädte von Ankara bis Teheran stimmen begeistert ein, obwohl diesmal sogar ihr russischer Bündnispartner Gazas „extremistische“ Taktik kritisiert. Erst als Ägypten ein Ende der Aktionen verlangt, knickt Hamas ein. Seine Führer wissen, dass Kairo mit ihnen nicht lange fackeln würde. 

Israel hat in dem Entsetzen allenfalls die Chance, den Umgang mit immer größeren feindlichen Massen zu erlernen. 1950 lebten in Gaza nur eine Viertelmillion Menschen. Heute sind es zwei, 2030 aber werden es über 2,5 Millionen sein. Sie können nur zorniger und kriegslistiger werden. Dabei wird ihre Kapazität zur Absorption von Verlusten stetig größer. Sie sind auf ihre Weise Kinder des Westens. Er garantiert über die UNRWA, dass auch noch das vierte Kind der dritten Ehefrau rundum finanziert wird. Weil Amerika dabei jetzt nicht mehr mitmacht, haben westeuropäische Länder ihre Beiträge vorgezogen oder gar erhöht. 2017 überweist Berlin knapp 80 Millionen. Dazu kommt der Anteil am EU-Geschenk von mehr als 140 Millionen €. Relativ noch viel mehr gibt mit 27 Millionen die Schweiz. Auch dadurch kann Gaza seit 1950 seine Bevölkerung um den Faktor 8 erhöhen, während das benachbarte Ägypten nur knapp über den Faktor 4 vorankommt.

Obwohl es wohl niemand ausdrücklich will, geht es indirekt auch um einen Krieg von Ländern und stillschweigenden Beobachtern des Holocaust gegen Nachkommen seiner Überlebenden. Er ist noch lange nicht vorüber.

 

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Gabriele Klein / 13.11.2023

Danke f.den Artikel und die wichtige Arbeit. Achgut Artikel sollten in Englisch erscheinen, wenigstens als grobe Zusammenfassung. Denn, die internationale Presse funktionniert nicht mehr. Weder gelangen wichtige Nachrichten von draußen zu uns noch gelangen sie von hier nach draußen

Mathias Rudek / 13.11.2023

Ein wirklich beeindruckender Text, überlegen souverän, faktensicher. Ich kannte Prof. Heinsohn aus den Medien nur so. In einer Diskussionsrunde hatte sich Harald Welzer mimisch bei einer Äußerung von Prof. Heinsohn sehr gespreizt und despektierlich gegeben, das hat mich seitdem sehr skeptisch auf Harald Welzer blicken lassen. Die Texte von Gunnar Heinsohn waren immer sehr gut.

Thomas Schmidt / 13.11.2023

Die Bevölkerungsexplosion und Ausbreitung via Massenmigration der Araber wird finanziert und gefördert, auch und gerade aus dem Westen. Alle Kriege sind Banker Kriege, und die superreichen Banker müssen ihre Nationen durch Migration zerstören, damit sie nicht auf der Guillotine landen, und die anderen Nationen gegeneinander aufhetzen.

Franck Royale / 13.11.2023

Der Westen finanziert seit Jahrzehnten die Bevölkerungsexplosion nicht nur in Gaza sondern überall in der Welt, vor allem auch in Afrika, und treibt damit den Kriegsindex dieser Regionen in die Höhe. Und da er nicht in der Lage ist seinen Kulturraum zu schützen finanziert er damit seinen eigenen Untergang. So bescheuert muss man erstmal sein. In diesem Sinne eine Korrektur: Die Zeit und die Tatsachen arbeiten nicht für sondern leider gegen uns.

Peter Groepper / 13.11.2023

@Robert Schleif “... Wir (als Gesellschaft und Zivilisation) gehen jedenfalls nicht an Massenmigration, Corona, Auswirkungen der Umweltzerstörung, Bürgerkriegen oder Kriegen kaputt – sondern an der Unmöglichkeit, im Rahmen unserer geistigen, moralischen, kulturellen und politischen Verfasstheit noch angemessen, rational und sinnvoll darauf reagieren zu können.” Völlig richtig! Ein Historiker hat einmal geschrieben, dass der Niedergang des römischen Reiches sich nicht durch den Verlust seiner äußeren Provinzen zeigte, sondern durch die Erleichterung, mit der ebendiese Verluste in Rom zur Kenntnis genommen wurden.

Walter Gustav / 13.11.2023

Liebe Achgut Redaktion. Das ich ihnen aber auch nicht nach dem Mund rede. Unverzeilich. Na was solls.

Tina Kaps / 13.11.2023

Ja, Sie haben es gesagt. Ehre wem Ehre gebührt: Der Achse und ihren Autoren. Bloß was nutzt es? Solange das System ist wie es ist braucht es eine absolute Mehrheit der Wählerstimmen für eine Partei, die die Interessen Deutschlands in den genannten Themenfeldern Migration, Energiewende, Covid, Antisemitismus umzusetzen bereit ist. Ob die AfD dazu letztendlich imstande sein wird sei dahingestellt. Aber klar ist, dass die AfD das derzeitige Elend nicht zu verantworten hat. Und dennoch wird sie von der Achse runtergeschrieben oder gemieden. So gab es am Wochenende ein Corona-Symposium mit Beteiligung des Achse-Autors Gunter Frank. Berichterstattung auf der Achse? Null.

Gernot Hoffmann / 13.11.2023

Die Hamas weiß, dass keine Armee des Nahen Ostens so sanft mit ihr umgehen würde wie die israelische. Ohne Kommentar. Es ist zu grauenhaft. G.Hoffmann

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