Imad Karim, Gastautor / 13.05.2018 / 06:15 / 32 / Seite ausdrucken

Nein, ich kam nicht als Asylbewerber

Meine Damen und Herren, ich bringe Ihnen heute keine intelligenten Statistiken, sondern eine persönliche Botschaft. Ich war 19 Jahre alt, als ich in diesem wunderbaren Deutschland eintraf. Nein, und mit Respekt vor allen echten Flüchtlingen, ich kam nicht als Flüchtling. Nein, ich kam nicht als Asylbewerber. Und nein, ich habe den Sozialstaat, diese Errungenschaft Ihrer Eltern und Großeltern, nie in Anspruch genommen. Ich kam als selbstbewusster junger Mann aus einem offenen Beiruter Haus, der in Deutschland ein selbstfinanziertes Studium aufnehmen wollte und das auch tat. Das war am 05.12.1977.

An der Westberliner TU lernte ich Deutsch – damals litt Deutschland noch unter der Teilung – und im Reichstag lernte ich die deutsche Geschichte kennen. Dort, wo heute Bundestagsabgeordnete und Verwaltungsangestellte ihren Geschäftlichkeiten nachgehen, gab es eine Dauerausstellung mit dem Titel „Deutsche Geschichte“. Die Räume waren in Epochen rückwärts aufgeteilt: die der Bundesrepublik, der deutschen Teilung, des zweiten Weltkrieges, der NS-Diktatur, der Weimer Republik, des ersten Weltkrieges, des Kaiserreichs, die der Revolution von 1848, der Frankfurter Paulskirche bis zur Vormärz-Zeit und noch weiter zurück.

An der Uni standen die meisten meiner deutschen Kommilitonen bereits unter den direkten Einflüssen der Studentenbewegungen der 68er. Es erschreckte mich, wie sehr viele von ihnen ihr Land, Deutschland, hassten. Oder sagen wir mal: ihr Land nicht mochten. Sie hatten geradezu – im nachhinein würde ich es so bezeichnen – eine Art masochistische Fixiertheit auf die NS-Zeit und auf die für sie daraus resultierende vererbbare Schuld. Gerade sie, die die Gleichheit der Menschen propagierten und die vorgaben, den Rassismus verbannen zu wollen, bescheinigten den Deutschen eine geradezu genetische Veranlagung zum Bösen. Nicht selten hatte ich den Eindruck, sie hätten am liebsten ihre verstorbenen Vorfahren ausgegraben, um sie noch einmal zu verurteilen.

Ich aber, als Humanist, begriff die NS-Zeit als deutsche Katastrophe und eine zeitlose Verantwortung, alles zu tun, um sie nicht zu wiederholen, weder in Deutschland noch irgendwoanders. Das begangene Verbrechen verstand ich auch und insbesondere als moralische Verpflichtung, dem jüdischen Volk stets zur Seite zu stehen. Gleichzeitig aber hoffte ich, dass die Deutschen sich nicht zur Geisel dieses düsteren Teils ihrer Vergangenheit machen würden, denn mit Selbsthass und Selbstverachtung kann keiner einem Menschen aus einem anderen Kulturkreis ehrliche Liebe und Achtung entgegenbringen.

Schon damals fiel es mir schwer, zu begreifen, wie man die so großartige und reiche Geschichte eines Landes, einer Nation und eines Volkes auf zwölf dunkle Jahre – über deren Dunkelheit, Grausamkeit und furchtbare Unmenschlichkeit kein Zweifel besteht – reduzieren kann.

Ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich es als Levantiner leichter, über deutsche Epochen zu sprechen. Ich selbst komme aus dem Nahen Osten, aus einem Kulturkreis, der die Freiheit seit 1.400 Jahren unterdrückt. In Deutschland traf ich auf eine freie, offene, liberale, demokratische und aufgeschlossene Gesellschaft, die mir Respekt, würdevollen Umgang und menschliche Neugierde entgegenbrachte.

Diesen Nazi, vor dem ich nicht zuletzt von meinen linken Mitstudenten stets gewarnt wurde, traf ich nie. Natürlich begegnete ich ein paar rückwärtsgewandten, völkischen bis rassistisch angehauchten Chauvinisten, aber diesen bedauerlichen Menschenschlag traf ich auch in über 50 Ländern, in denen ich später für die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten Filme und Reportagen realisierte.

Hier in Deutschland lernte ich mit und von den Deutschen den Duft der Freiheit kennen. Ein wunderbarer Duft, den ich in meinen noch verbleibenden Jahren nie wieder missen möchte. Deshalb stehe ich heute hier!

Als ich damals bei meinen Besuchen der Berliner Dauerausstellung bei der Epoche der Vormärzzeit angelangt war, faszinierte mich das historische Ereignis des Hambacher Festes vom Jahre 1832 und wie es den Menschen in jener Zeit gelang, aus einem gewöhnlichen Volksfest einen bürgerlichen Widerstand gegen die Obrigkeit der Fürstenherrschaft zu organisieren. Gerade eineinhalb Jahre in Deutschland und in der deutschen Sprache nicht gerade sehr gefestigt, machte ich mich von Berlin aus während der Semesterferien auf Spurensuche. Im April des Jahres 1979 stand ich hier zum ersten Mal auf dem Hambacher Schloss, genau hier, wo ich heute, 39 Jahre später, zu Ihnen reden darf. Können Sie sich vorstellen, was es für ein starker emotionaler Moment für mich ist, hier und heute stehen zu dürfen?

Ich bin zufällig als Moslem geboren, verstehe mich aber seit Jahrzehnten als Agnostiker und als Mensch, der sich mit den Werten der Aufklärung dieser offenen und pluralistischen Gesellschaft kompromisslos identifiziert. Ich bin jemand, der den Islam als Ideologie öffentlich kritisiert und nicht die Muslime pauschal verurteilt, denn viele meiner Verwandten sind Muslime. Und auch meine Eltern habe ich nach dem islamischen Ritual bestattet – sagen wir mal: „bestatten müssen“, aber das wäre eine andere Geschichte.

Ich bin das, was man durchaus als „ein erarbeiteter“ Staatsbürger dieses Landes bezeichnen könnte. Ja, Sie haben richtig gehört, denn Staatsbürgerschaft und Integration müssen zusammenhängen. Ich habe von Anfang an die Integration für mich als Verschmelzung mit diesem Land und seinen Werten verstanden, um es noch reicher zu machen. Alles andere waren und sind für mich Parallel- und Gegengesellschaften, die die offene Gesellschaft gefährden würden. Heute blicke ich auf meine wunderbaren 41 deutschen Jahre mit Stolz zurück. 41 Jahre, von denen ich 36 Jahre ununterbrochen arbeitete und diesem Staat und dieser Gesellschaft als Nettozahler diente.

Wenn ich von der „Verschmelzung“ spreche, berufe ich mich dabei auf ein arabisches vorislamisches Sprichwort, das besagt:

 „من عاشر قوما اربعین یوما, یا صار منھم, یا رحل عنھم“ –

 „Wer bei einem Volke 40 Tage weilt, wird einer von ihnen, oder er wandert weiter“. Ich bin geblieben, meine Damen und Herren. Und aus den vierzig Tagen sind bis dato 41 Jahre geworden. Deshalb stehe ich heute hier.

Als mündiger Bürger dieses Landes bin ich der Ansicht, dass gerade diese unkontrollierte muslimische Massenzuwanderung unsere offene Gesellschaft gefährdet und womöglich einen in den letzten 70 Jahren noch nie dagewesenen Rassismus entfachen könnte. Also wenn ich die Berliner Politik, aber auch die Politik der Länder, die „politisch korrekten“ Positionen vieler Verbände und die Haltung vieler meiner Kollegen aus den Medien kritisiere, habe ich einen Eigennutz. Ich habe nämlich drei Kinder, die deutscher nicht sein könnten und dennoch tragen sie meinen arabischen Nachnamen. Ich möchte nicht, dass sie oder ihre Kinder sich eines Tages hier rechtfertigen müssen, warum sie ein Teil Deutschland sind. Deshalb bin ich heute hier.

Seitdem ich den Islam kritisiere, erlebe ich eine unglaubliche Hetzjagd. Sie beginnt mit Drohung und erstreckt sich über Diffamierung, Verunglimpfung bis hin zu Dauer-Gerichtsprozessen, die meiner Frau und mir unsere letzten Ersparnisse auffressen.

Ich wehre mich entschieden gegen Zensur, und als jemand, der die Despotie des Nahen Ostens sowohl in den ersten 19 Jahren meines Lebens als auch später als Fernsehjournalist für deutsche Medien vor Ort hautnah erlebte, stelle ich mit Befremden fest, dass unsere Demokratie, dieses wunderbare Kulturgut der offenen Gesellschaft, stark eingeschränkt wird. Ich könnte Ihnen viele Beispiele zeigen und sie auch empirisch belegen, wie Deutschland tagtäglich demokratische Fundamente aufgibt.

Gegen diese Entwicklung werde ich mich als jemand, dessen Kompass das Grundgesetz ist, stets mit allen rechtsstaatlichen Mitteln wehren und sie keinesfalls als „Naturgesetz“ hinnehmen. Deshalb stehe ich heute hier!

1832 zeigten über 20.000 Menschen Mut und Willen, gegen absolutistische Missstände zu protestieren und für Meinungsfreiheit zu demonstrieren. 1832 gab es viele Redner auf dem Hambacher Fest, die zum Sturz des damaligen politischen Systems aufriefen. Das tut heute keiner von uns. Niemand will unser System stürzen, sondern die Politik für das, was hier im Alltag geschieht, sensibilisieren. Alles, was die Menschen wollen, ist, dass unsere legitimen politischen Vertreter die Sorgen der Menschen wahrnehmen und diese nicht degradieren.

Bei der Lektüre von damals stieß ich auf eine Rede von Johann August Wirth, der an diesem Ort vor 186 Jahren sagte: „Dieses schöne Land wird verwüstet und geplündert, zerrissen und entnervt, geknebelt und entehrt“. Ob Deutschland heute geknebelt oder entehrt wird, vermag ich nicht zu sagen. Aber dass die Menschen das Gefühl haben, dass Deutschland geplündert, zerrissen und entnervt sei, ist eine gefühlte Realität, die von der Politik nicht ignoriert werden darf. Die Bürger haben Angst und sie müssen ihre Angst nicht begründen. Es reicht vollkommen aus, wenn sie Angst haben. Und hier ist die Politik in Pflicht zu nehmen und nicht umgekehrt.

Ja, viele würden fragen, wie wir darauf kämen, die Verhältnisse von damals mit den heutigen zu vergleichen. Darüber kann und soll man streiten, aber niemandem darf deshalb der Mund verboten werden.

Wenn wir heute Gegner der Mainstream-Politik mit „rechtsradikal“ und „Nazis“ betiteln, beleidigen wir nicht nur diese Kritiker, sondern auch die Opfer des menschenverachtenden Nationalsozialismus und deren Nachfahren. Wenn wir diese Begriffe inflationär verwenden, verharmlosen wir sie, und das wäre eine fatale Entwicklung. Solche Begriffe als Diffamierungsinstrumentarium gegen Andersdenkende einzusetzen, sind Anfänge, die von einer freien und emanzipatorischen Gesellschaft nicht zu tolerieren sind. In einem Artikel von mir für Cicero von 2016 schrieb ich zu Beginn: „Jedes Unrecht beginnt mit einer Lüge“. Und gerade diesen Anfängen müssen wir wehren. Wir haben Recht auf Wahrheit und Transparenz, und das ist kein einfaches Recht, sondern ein Grundrecht!

Vor zwei Wochen sprach ich als Sachverständiger vor dem Bundestagsausschuss zum islamischen Terroranschlag (andere nennen ihn „islamistisch“ – ein Wort, das im arabischen nicht existiert) vom Breitscheidplatz. Ich sagte: „Wir müssen eine ehrliche Debatte über den Islam führen, und wir dürfen aus falscher Rücksichtnahme keine Fakten unterschlagen“. Ich wagte spontan einen Vergleich und sagte: „Man könne keinen jungen Menschen von der Naziideologie abbringen und gleichzeitig ihm aus Rücksicht auf seine Gefühle die furchtbaren und menschenverachtenden ‚Nürnberger Rassengesetze‘ verheimlichen“.

Daraufhin empörte sich eine Dame, eine Bundestagsabgeordnete der LINKE, gemeinsam mit ihrem Kollegen aus der Fraktion der Grünen, und beide warfen mir vor, ich würde den Islam beleidigen. Gerne hätte ich die beiden VolksvertreterInnen gefragt, wer sie ermächtigt hat, mir abzusprechen, mich mit meinem kulturellen Erbe auseinanderzusetzen. Dazu kam es aber nicht, denn ich durfte nicht erwidern. Gerne hätte ich der Dame auch gesagt, dass, wenn die europäischen Aufklärer so bekämpft worden wären, wie sie uns Aufklärer aus dem Islam bekämpft, würde sie nicht dasitzen, wo sie heute sitzt, und sich als Frau und Volksvertreterin frei entfalten können.

Meine Damen und Herren, zwischen meinem ersten und heutigen Besuch in Hambach liegen 39 Jahre. In der Zwischenzeit, und da ich heute nicht so weit von Hambach entfernt wohne, besuchte ich diesen Ort unzählige Male. Am Anfang als junger Mann und später als Vater und Großvater samt Kinder und Enkelkind. Ich freue mich, dass ich heute hier bin und wünsche uns allen ein im Sinne der Menschen von 1832 gelungenes demokratisches, deutschlandbejahendes Fest, denn dieses Land hat verdient, neu entdeckt zu werden. Und noch zwei Sätze zum Abschluss.

Ein bescheidener Ratschlag von mir, einem eingewanderten Deutschlandliebenden: Sehen Sie Ihre politischen Gegnern stets als politische Gegner, aber niemals als Feinde, denn keiner hat das Recht, den politischen Diskurs zu verspielen.

Und noch ein Satz zum Abschluss. Für Sie ist Deutschland in erster Linie die Heimat Ihrer Vorväter, und für mich ist Deutschland die Heimat meiner Werte, jener Werte, die nach einem harten Kampf Ihrer Vorfahren aus der Aufklärung geboren wurden. Lassen Sie uns gemeinsam diese Heimat als unsere gemeinsame Wertegemeinschaft mit allen rechtsstaatlichen Mitteln vor politischer Ignoranz und Arroganz schützen, denn die Dialektik der Geschichte kennt kein Erbarmen mit den Relativierern. Ich danke Ihnen.

Dies ist der Text einer Rede, die Imad Karim am Samstag vergangener Woche auf dem sogenannten „Neuen Hambacher Fest" hielt.

Sehen Sie zum gleichen Thema auch die Achgut-Pogo-Videos  „Zensur und Volkserziehung (1)" und „Zensur und Volkserziehung (2)".

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Leserpost

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Jürgen Keil / 13.05.2018

Da gibt es nichts hinzuzufügen. Ich danke Herrn Karim für diese ehrenwerten Worte.

Ilse Polifka / 13.05.2018

Sehr geehrter Herr Karim, vielen herzlichen Dank für diese Rede. Jeder hier in Deutschland sollte sie lesen.

beat schaller / 13.05.2018

Herr Imad Karim, grosses Kompliment zu Ihren Ausführungen, zu Ihrem Lebensweg und zu Ihrem Mut. Das ist eine Echte Pflichtlektüre, die in sich selbst den “Weg zurück in die Zukunft” weisen könnte. Ob das von den Egoisten mit Staatsgarantie aufgenommen wird, bezweifle ich sehr. Ihnen und Ihrer Familie alles Gute. b.schaller

Helge-Rainer Decke / 13.05.2018

Sehr geehrter Herr Imad Karim, ich gehöre auch zu der 68er Generation. Das, was Sie hier in Teilen über die Studentenbewegung behaupten, nämlich in Bezug auf unser Erbe aus der Nazidiktatur, mit all seinen Verbrechen, die mit dem Holocaust einen nie dagewesenen, widerwärtigen Höhepunkt fand, wurde nach 1945 -bis zum Beginn der „Revolte“-, erst gar nicht aufgearbeitet, sondern so gut wie unter den Teppich gekehrt. Es gab gar keine wirkliche Besinnung und kritische Reflexion. Die alten Nazis saßen wieder in Gerichten, in Behörden, an Schulen und in der Wirtschaft. Größtenteils in leitenden Positionen. Erst die 68er machten Feuer (Metapher) unter dem Allerwertesten dieser Herrschaften. Leider überforderte zum einen das Intellekt der Frankfurter Schule (Marcuse, Dutschke u.a.) das saturierte Bürgertum, zum anderen war es die RAF, die mit der 68iger Generation zu unrecht verknüpft wurde.☝️

Joachim Lucas / 13.05.2018

Sehr geehrter Herr Karim. Ich kann Ihrer einfach gehaltenen und verständlichen Rede nur vollumfänglich zustimmen. Die Wurzel allen Übels liegt meiner Meinung nach im Selbsthass der Deutschen, den es so in der Geschichte noch nie gegeben hat. Dies hat sicherlich mit der jüngsten Geschichte Deutschlands zu tun und wird durch das schon in den Schulen vermittelte Geschichtsbild befeuert. Dazu kommt die Blindheit gegenüber dem Islam, der eben nicht nur eine Religion ist, sondern mit einem extremen politischen Anspruch verknüpft ist. Den hat das europäische Christentum in langen Kämpfen überwunden. Wer glaubt, alles Böse käme von den Deutschen, ist geistig beschränkt, geschichtsvergessen und nicht besser als der, der glaubt, alles Böse käme von den Juden. Rechtsextremismus und Linksextremismus (und der wird heute hofiert) sind immer die zwei Seiten der gleichen Medaille. Freiheit und Rechte hat man aber immer nur solange, wie man sie sich bewahren kann. Diese und andere Erkenntnisse zu gewinnen ist schwer, wenn man eine ideologische Monstranz im Kopf hat. Leider muss ich sagen, dass auch Ihr aufrüttelnder Weckruf die Dinge so schnell nicht ändern kann. Nichts ist so hart, wie das Brett vor dem Kopf.

Chr. Kühn / 13.05.2018

Etwa in der Mitte, Herr Karim, schreiben Sie von “(...) Respekt, würdevollen Umgang und menschliche Neugierde (...)”, die das damalige Deutschland entgegenbrachte. Als Deutscher, in den fruehen 80er-Jahren geboren und dementsprechend aufgewachsen/erzogen worden, sind es eigentlich genau diese drei Dinge, die im Rueckblick immer gefehlt haben an meinen Mitbuergern. Erwachsene, die keinen wuerdevollen Umgang mit mir als Kind hatten, Lehrer und Professoren, die den ihnen entgegengebrachten Respekt nicht erwiderten, und eine Gesellschaft, die jegliche Art von Neugier nicht akzeptierte. Tja, und so viel anders ist das auch heute nicht. Wir Deutschen waren schon immer besser darin, uns gegenseitig niederzumachen, als gemeinsame Sache zu machen. Daran krankt das Land seit Jahrzehnten, wie an einer Immunschwaeche. Und nun kommt ein Angriff von aussen auf diesen geschwaechten Organismus dazu. Aber er schleppt sich weiterhin jeden Tag zur Arbeit. Wie das, sollte sich nichts aendern (wofuer ich keine Anzeichen sehe), enden wird, ist wohl klar. Mir kruemmt sich die Seele im Leib ob dieser Entwicklung, an der ich nichts aendern kann. Das Ausland will mich nicht, und daher werde ich es wohl halten muessen, wie von Erich Kaestner beschrieben:  „Ich bin ein Deutscher aus Dresden in Sachsen. Mich läßt die Heimat nicht fort. Ich bin wie ein Baum, der – in Deutschland gewachsen – wenn’s sein muss, in Deutschland verdorrt.“ Es war mir leider nicht moeglich, mit in Hambach dabei zu sein, daher bedanke ich mich hier und heute fuer Ihre Rede und die schoenen Worte ueber unser Land!

Suse Arendt / 13.05.2018

Vielen Dank!

Th.F. Brommelcamp / 13.05.2018

Danke Herr Karim, es ist schön und bereichernd das es länger als 40 Tage geworden sind! Deutschland ist auch das Land meiner Werte.

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