Hans Scheuerlein, Gastautor / 13.02.2022 / 14:30 / 16 / Seite ausdrucken

Neil Young: 50 Jahre „Harvest“

Youngs wackelige Fistelstimme ist inzwischen auf über fünfzig Alben zu hören. „Harvest“ wurde zu seinem einzigen No.1-Album, das gleichzeitig in den USA, Kanada und Großbritannien die Hitlisten anführte.

Ich glaube, es war bei „Heart of Gold“, wo ich das erste Mal eine Pedal-Steel-Guitar gehört habe. Dieser schwebende, süßliche Klang, der wie ein geheimnisvoller Schimmer über der gesamten Musik zu liegen scheint, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich konnte diesem eigenartigen Sound zunächst gar kein bestimmtes Instrument zuordnen und hätte eher auf ein Keyboard oder so getippt. In der Tat hat eine Pedal-Steel-Guitar auf den ersten Blick verhältnismäßig wenig mit einer normalen Gitarre zu tun. Erst bei genauerer Betrachtung werden die Gemeinsamkeiten deutlich. So hat eine Pedal-Steel-Guitar auch einen Hals (nicht selten sogar zwei), der jedoch flach liegend auf einem Holz- oder Metallkasten angebracht ist. Der Hals ist aber wesentlich breiter als bei einer normalen Gitarre, da die Standard Pedal-Steel-Guitar zehn Saiten hat statt nur sechs. Außerdem wird sie im Sitzen gespielt, weil die dazugehörigen Pedale mit Knien und Füßen bedient werden müssen. Die Saiten verlaufen zudem mit einem recht hohen Abstand über dem Hals und werden nicht auf das Griffbrett heruntergedrückt, sondern mit einem abgerundeten Metallstück, dem sogenannten Tone Bar, der nur leicht auf die Saiten aufgelegt und hin und her geschoben wird, praktisch wie bei einer Slide-Gitarre gespielt.

Mit den Pedalen und Kniehebeln können dann einzelne Saiten etwas gespannt oder gelockert werden, wodurch sich vielfältige Möglichkeiten ergeben, die gespielten Akkorde oder Melodien zu modulieren. Die Saiten selbst werden mit den Fingern gezupft, wobei auf die Fingerkuppen sogenannte Picks (i.d.R. aus Metall) gesteckt werden, wie sie auch zum Fingerpicking auf einer Westerngitarre verwendet werden können. Typischerweise ist eine Pedal-Steel-Guitar in einem sogenannten Open-Tuning auf einen bestimmten Akkord eingestimmt. Das hat zur Konsequenz, dass man mit der Tonart dieses Akkords ein Stück weit verheiratet ist und nicht so leicht in andere Tonarten wechseln kann, wie das beim Standard-Tuning auf einer Gitarre möglich ist. Deshalb gibt es Doppelhals-Pedal-Steel-Guitars, um wenigstens noch eine zweite Tonart parat zu haben. Die anderen Musiker müssen sich dann halt auf diese beiden Tonarten einstellen, wenn sie eine Pedal-Steel-Guitar dabeihaben wollen; und ich habe noch niemanden gesehen, der dazu nicht sofort bereit gewesen wäre, wenn er schon einmal die Gelegenheit hatte, mit solch einem vergleichsweise seltenen Instrument zusammenspielen zu dürfen.

„Heart of Gold“ war der große Hit von Neil Youngs viertem Album „Harvest“, das Anfang Februar 1972 erschien und mit dem er den größten Erfolg in seiner langen Karriere ernten sollte. Die begann im Prinzip Mitte der 1960er Jahre, als der 1945 im kanadischen Toronto geborene Young den Gitarristen und Songwriter Stephen Stills kennenlernte. Ihre Wege trennten sich jedoch noch einmal, bevor sie sich wenige Jahre später in Los Angeles wieder kreuzen sollten. Young fuhr zu dieser Zeit musikalisch mehrgleisig und war zugleich Mitglied der Instrumental-Combo The Squires, tingelte als Folk-Barde durch die kanadischen und US-amerikanischen Coffeehouses (wo er auch Joni Mitchell kennenlernte, mit der ihn seither eine lebenslange Freundschaft verbindet) und spielte mit der späteren Funk-Legende Rick James in der Band Mynah Birds. Als James ins Gefängnis musste, weil er von der US-Navy nach Kanada desertiert war, verließen Young und Bassist Bruce Palmer die Band und gingen nach Kalifornien, wo sie in Los Angeles schon bald Stephen Stills wiedertrafen und mit ihm, Richie Furay und Dewey Martin die Folk-Rock-Band Buffalo Springfield gründeten.

Lieder für die Ewigkeit

Mit dem Song „For What It's Worth (Stop, Hey What's That Sound)“ von ihrem ersten, selbstbetitelten Album von 1966 gelang ihnen der Sprung in die Top 10 der US-Charts. Allerdings konnten sie mit keiner ihrer nachfolgenden Veröffentlichungen mehr an diesen Anfangserfolg anschließen, sodass sie sich 1968 schon wieder auflösten. Im Anschluss daran machte sich Young sogleich an seine erste Solo-Platte, die noch im selben Jahr unter seinem Namen auf den Markt kam. Schon bald darauf rekrutierte er die drei Musiker Ralph Molina, Billy Talbot und Danny Whitten der Band The Rockets und nahm mit ihnen innerhalb von nur zwei Wochen sein zweites Album auf, das bereits im Frühjahr 1969 unter dem Titel Neil Young & Crazy Horse: „Everybody Knows This Is Nowhere“ erschien. Aufgrund der härteren Gangart, die Young mit seiner neuen Begleitband einlegte, zu der verzerrte Gitarren und rockige Riffs gehörten, gilt das Album als Vorläufer der Grunge-Bewegung der 90er Jahre. Ebenfalls noch im Jahr 1969 schloss er sich der Supergroup – bestehend aus David Crosby von den Byrds, seinem ehemaligen Mitstreiter Stephen Stills sowie Graham Nash von den Hollies – an, die als Crosby, Stills & Nash bereits ein Album herausgebracht hatten und vor allem für ihre Live-Konzerte noch einen robusten Gitarristen gebrauchen konnten, der idealerweise auch noch singen können sollte. Schon der zweite Auftritt des neuen Quartetts fand im Rahmen des legendären Woodstock-Festivals im August 1969 statt. Dem folgten das Studioalbum Déjà Vu von 1970 und die Live-Doppel-LP „4 Way Street“ in 1971.

Dazwischen nahm der umtriebige Kanadier sein drittes Solo-Album „After the Gold Rush“ auf, das im September des Jahres 1970 veröffentlicht wurde und mit dem er seine ersten nennenswerten Charterfolge in Europa zeitigen konnte. Auf der Scheibe, die mir als Ganzes vielleicht sogar noch einen Tick besser gefällt als „Harvest“, befindet sich auch ein Song namens „Southern Man“, in dem Young die Sklaverei in den Südstaaten und den rassistischen Terror des Ku Klux Klan anprangert. Auf „Harvest“ greift er dieses Thema erneut in dem Song „Alabama“ auf, wo es im Chorus heißt: „Alabama, you got the weight on your shoulders that's breaking your back.“ („Alabama, das Gewicht auf deinen Schultern bricht dir das Rückgrat.“). Die Southern-Rockband Lynyrd Skynyrd fand das alles viel zu pauschalisierend und fühlte sich bemüßigt, ebenfalls mit einem Song darauf zu antworten. In ihrem „Sweet Home Alabama“ von 1974 griffen sie Neil Young persönlich an und texteten: „Well, I hope Neil Young will remember. A southern man don't need him around anyhow.“ („Ich hoffe, Neil Young weiß, dass ihn in den Südstaaten sowieso keiner braucht.“).

Des lieben Friedens willen bemühten sich beide Seiten in der Folge um Deeskalation und beteuerten sich gegenseitig ihr Wohlwollen. So sang Neil Young auf Konzerten hin und wieder „Sweet Home Alabama“ und Lynyrd-Skynyrd-Sänger Ronnie Van Zandt wurde auf der Bühne des Öfteren mit einem Neil Young-T-Shirt gesichtet (wie auch auf dem Cover ihrer 1977er-LP „Street Survivors“). In seiner Autobiographie räumte Young ein, dass sein Text vielleicht wirklich etwas zu anklagend und herablassend ausgefallen sei und dass die Erwähnung von Alabama nicht den Staat an sich meinte, sondern eher als Stellvertreter für das stehen sollte, was er auszudrücken versuchte.

Nun ja, meine Lieblingssongs auf „Harvest“ sind ohnehin andere. Neben dem Titelsong, wäre da gleich der tiefenentspannte Opener „Out on the Weekend“ mit der schönen Mundharmonika und dem Herzschlagrhythmus, der sich auch noch bei den Stücken „Heart of Gold“ und „Old Man“ wiederfindet. Außerdem scheint hier auch schon die herzerweichend schöne Pedal-Steel-Guitar auf, die sich ebenfalls wie ein roter Faden durch das ganze Album zieht. Die wurde übrigens von einem gewissen Ben Keith gespielt (Gott schütze ihn und die Seinen!), der einem Musikerkollektiv aus Nashville angehörte, das von Studiobesitzer Elliot Mazer spontan für eine Aufnahmesession zu ein paar von Youngs Songs zusammengetrommelt wurde. Zu dieser Gruppe, die Young später auf den Namen The Stray Gators taufte und die auch eine zeitlang seine Begleitband bei Live-Auftritten werden sollte, gehörten weiterhin Schlagzeuger Kenny Buttrey, Bassist Tim Drummond und der Pianist und Keyboarder Jack Nitzsche, der zuvor schon mit Produzenten-Legende Phil Spector sowie den Rolling Stones gearbeitet hatte. Nitzsche war es auch, der mit Young nach England ging, um zwei Stücke für „Harvest“ mit dem London Symphony Orchestra einspielen zu lassen – für mich jedoch die beiden verzichtbarsten Albumtracks. Bei einzelnen Songs waren zudem seine Ex-Kollegen David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash mit von der Partie. Und wie es der Zufall wollte, befanden sich die Sängerin Linda Ronstadt und Folk-Barde James Taylor ebenfalls gerade zu Studioaufnahmen in Nashville und sangen bei „Heart of Gold“ und „Old Man“ mit, bei dem sich Taylor zusätzlich am Banjo betätigte. So werden Lieder für die Ewigkeit gemacht!

Von der Musikpresse zum „Godfather of Grunge“ gekürt

So eines ist auch der Anti-Drogen-Song „The Needle and the Damage Done“, der während eines Solo-Auftritts nur mit Gitarre und Gesang aufgenommen wurde und den Young einigen ihrer Heroinsucht zum Opfer gefallenen Freunden und Weggefährten gewidmet hat. Ganz besonders angetan hat es mir aber die Mundharmonika bei „Heart of Gold“, die für mich vielleicht die schönste ihrer Art überhaupt ist. Nichts gegen Bob Dylan, der prinzipiell auch sehr gut Mundharmonika spielen kann (wer's nicht glaubt, höre sich etwa „Gospel Plow“ von seinem weithin unterschätzten Debüt-Album an). Nicht umsonst war Dylans erstes Engagement für eine Plattenaufnahme als Mundharmonikaspieler bei keinem Geringeren als Harry Belafonte; und der hätte sich bestimmt keinen Stümper ins Studio geholt. Aber so schön und songdienlich, wie Young hier den Fotzhobel bläst, hat man es von Dylan dann doch eher selten gehört (dessen schludriger Stil war jedoch weniger Unvermögen als vielmehr Programm!). „Heart of Gold“ wurde zu Youngs einzigem Nummer 1-Hit und „Harvest“, das zu seinen Country-Alben zählt, zu seinem einzigen Nummer 1-Album, das gleichzeitig in den USA, Kanada und im Vereinigten Königreich die Hitlisten anführte. In Deutschland erreichte es immerhin Platz 4 der Albumcharts und wurde mit Dreifachgold ausgezeichnet.

Bis Anfang der 90er Jahre brachte Young praktisch im Jahresrhythmus neue Platten heraus, mit denen er seine Fans und die Musikpresse auch gerne mal vor den Kopf stieß. So veröffentlichte er in den 80er Jahren zwei Synthesizer-basierte Scheiben sowie eine im Rockabilly-Sound der 50er. Abgesehen davon, zeigte sich Young stets sehr wandlungsfähig und tauschte ständig seine musikalischen Stile wie auch seine Begleitbands aus. Folk- und Country-Alben wechselten sich mit rockigen oder experimentellen Werken ab. Besonders herausragend finde ich seine Zusammenarbeit mit Crazy Horse; allem voran das grandiose Live-Doppelalbum „Live Rust“ von 1979. Diese reizvolle Kombination aus schönsten Chorgesängen und brachialem Overdrive-Sound ist absolut einmalig. Ich habe selten so dermaßen krass verzerrte Gitarren und einen so krachigen Sound gehört, wie bei dem Stück „Hey Hey, My My (Into the Black)“. Herrlicher Lärm und voll abgefahren für jemanden, der gemeinhin eigentlich als Folk-Sänger gilt.

Neil Young zählt neben Bob Dylan und Bruce Springsteen längst zu den ganz großen amerikanischen Singer-Songwritern – auch wenn er erst seit 2020 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat (angeblich um seinen Beitrag dazu leisten zu können, die Wiederwahl Trumps zu verhindern). Seine unprätentiöse, wackelige Fistelstimme ist inzwischen auf über fünfzig Alben zu hören. Trotz einiger Ausrutscher ist es ihm über all die Jahre gelungen, seine Fangemeinde bei der Stange zu halten. Aufgrund seiner rockigen Scheiben und vor allem seines noisigen Live-Sounds, worauf sich Alternative-Rockbands wie Sonic Youth, Nirvana oder Pearl Jam beriefen, kürte ihn die Musikpresse zum „Godfather of Grunge“.

Immer wieder politisch engagiert

1995 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und 1997 ein weiteres Mal mit Buffalo Springfield. Zudem erhielt er in zwei aufeinanderfolgenden Jahren einen Grammy: 2010 für die kunstvolle Aufmachung seines CD/LP-Box-Sets „Neil Young Archives Vol. 1 (1963–1972)“ und 2011 in der Kategorie Bester Rocksong für das Stück „Angry World“ von seinem 2010er-Album „Le Noise“. Ebenfalls im Jahr 2011 wurde er bei den kanadischen Juno Awards für das beste Adult Alternative Album sowie als Künstler des Jahres ausgezeichnet. Seine Aufnahme in die Canadian Music Hall of Fame erfolgte bereits im Jahr 1982. Weiterhin betätigte sich Young als Filmemacher, förderte die Entwicklung eines neuen Audioformats samt Online-Musikdienst namens Pono und ließ seinen alten, Benzin schluckenden 59er Lincoln Continental mit einem extra dafür angefertigten Hybridantrieb ausstatten.

Darüber hinaus engagierte er sich immer wieder politisch; etwa gegen den Biotech-Konzern Monsanto, die Coffeebar-Kette Starbucks oder den Bau einer Ölpipeline durch ein Indianerreservat. Und nicht zuletzt rief der Vater zweier behinderter Kinder mit seiner damaligen Ehefrau Pegi die Stiftung Bridge School ins Leben, die sprachlich und körperlich beeinträchtigte junge Menschen bei ihrer Ausbildung unterstützt und durch ihre jährlichen Benefiz-Konzerte mit Mega-Stars wie Bob Dylan, Bruce Springsteen, Elton John, David Bowie, Tom Petty, Metallica und vielen anderen weit über die Grenzen Kaliforniens bekannt wurde. In den letzten Jahren gab der Gesundheitszustand des 76-Jährigen, der im Alter von fünf Jahren an Kinderlähmung erkrankte und sich sein Leben lang mit gesundheitlichen Problemen herumschlagen musste, wiederholt Anlass zur Sorge. Immerhin hat er seinen jahrzehntelangen Alkohol- und Marihuana-Konsum aufgegeben, nachdem er infolge einer Gehirnoperation wiederbelebt werden musste. Nichtsdestotrotz veröffentlichte er mit Crazy Horse im vergangenen Dezember sein 41. Studioalbum mit dem Titel „Barn“. In jüngster Zeit geriet Young in die Schlagzeilen wegen seines Boykotts der Streamingplattform Spotify, von der er aus Protest gegen die vermeintliche Desinformation bezüglich der Corona-Impfung seine gesamte Musik abzog.

P.S. Wer auf schönen lärmigen Folk-Rock à la Neil Young & Crazy Horse steht, der dürfte auch großen Gefallen an der schottischen Alternative-Rockband Teenage Fanclub finden. Allen, die sie noch nicht kennen, seien zum Reinhören ihre beiden 90er-Jahre-Alben „Songs From Northern Britain“ und „Grand Prix“ oder die Compilation mit dem sperrigen Titel „Four Thousand Seven Hundred and Sixty-Six Seconds – A Short Cut To Teenage Fanclub“ wärmstens ans Herz gelegt. Songverliebter Gitarrenbeat mit mehrstimmigem Harmoniegesang at its very best!

 

YouTube-Link zu Neil Youngs ganz großem Wurf „Heart of Gold"

YouTube-Link zum Titelsong „Harvest“

YouTube-Link zum Album-Track „Old Man“

YouTube-Link zu einer Live-Version von „The Needle and the Damage Done“ während eines TV-Auftritts um das Jahr 1972

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Leserpost

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Hans Reinhardt / 13.02.2022

@Sabine Schönfelder: Sie zitieren mich? Dabei ist doch erst morgen Valentinstag :-))

Pedro Jimenez / 13.02.2022

Mir war Angus Young (AC/DC) immer lieber, als der lange Lulatsch. Auch mit seinen Songs konnte ich nie etwas anfangen, obwohl ich 70er Sound liebe (allerdings mehr den englischen). Und diese politische Korrektheit nervte auch damals schon. Der Gipfel der Frechheit war dann aber, dass Young nicht etwa den Rückzug von Spotify antrat, weil dort der beliebteste Podcast der Welt (Joe Rogan Experience) auch coronamaßnahmenkritische Leute zu Wort kommen ließ. Nein, er forderte der Podcast möge verschwinden. Das ist so ziemlich das Gegenteil von “Rocking in a Free World”.

Rolf Menzen / 13.02.2022

So’ne Pedal Steel Guitar ist schon ein geil klingendes Gerät. Sehr gut auch das Solo auf Willin’ vom Little Feat-Album Sailin’ Shoes. Übrigens mW auch von 1972.

A. Iehsenhain / 13.02.2022

“In jüngster Zeit geriet Young in die Schlagzeilen wegen seines Boykotts der Streamingplattform Spotify, von der er aus Protest gegen die vermeintliche Desinformation bezüglich der Corona-Impfung seine gesamte Musik abzog.” Erinnert sich zufällig noch jemand an “Dr. Z” (nicht den Zahnarzt, sondern die Prog Rock-Band)? Deren einziges Album “Three parts to my soul” von 1971 eröffnet mit dem treibenden “Evil woman’s manly child”. Eine der dortigen Textpassagen gibt ganz gut den zwischenmenschlichen Corona-Wahnsinn wieder: “Set your fellow man against his friend, Torment him till the end”. Schade, dass bei Neil Young jüngst ‘Haltung of Gold’ das “Heart of Gold” überwog…

Wolfgang Heinrich Scharff / 13.02.2022

Warum hofiert die “Achse” einen “Künstler”, der als das Urbild aller “woken” Stars durchgehen könnte?? Hier wünsche ich mir etwas mehr Disziplin, gerade an einem solchen Tag: “Bundespräsideten”-Wahl, Dresden.

Stephan Bender / 13.02.2022

Neil Young hatte indianische Vorfahren und hat das esoterische Weltfriedensklima der siebziger Jahre musikalisch perfekt bedient: Das, seine markante Stimme und der systematische Aufbau bei unglaublicher Genauigkeit der Melodieführung in den Songs bleiben sein Verdienst. Was auch immer Neil Young anfing zu spielen, er brachte es zu Ende, Abseits davon hatte Neil Young eigentlich in Wirklichkeit nur einen wirklichen Welthit, der empörender weise im Artikel gar nicht erwähnt wird: “Like a Hurrikan”. Wegen der etwas verworrenen Lage gebe ich hier für die Youtube-Suche mal das Crypt “pv01SyWshmk” an.

Sabine Schönfelder / 13.02.2022

Und weil es so schön war, noch einmal Hans@Reinhard zum ZWEITEN. „Na ja, der jahrzehntelange Gebrauch von bewusstseinsverändernden Substanzen fordert halt seinen Tribut. Und nicht nur äußerlich. In ganz schlimmen Fällen endet es damit, dass man als Parodie seiner selbst sein Gnadenbrot verzehrt. Hätte Neil Young doch statt nach einem “goldenen Herzen” besser nach etwas Verstand gesucht. Gebrauchen hätte er ihn damals schon können.“  - Goldene Worte. War NIE ein Anhänger von Youngs ´wackeliger Fistelstimme ˋ Lieber noch James Taylor, der driftete zwar politisch auch direkt aus dem Baumhaus ab zu den linken, woken Dämokräts, dafür verströmt seine Musik wenigstens ein wenig kontemplative Genügsamkeit. Amerikanische Landluft mit Lagerfeuer-Philosophie…oder die Little-River-Band, als Australien noch ein f r e i e s Land war, „It’s a Long Way There“, oder „Reminiscing“, besonders mit John Farnham…doch schließlich hörte ich bevorzugt amerikanische Sender und damit traten die Temptations und der Soul auf den Plan….Frage an den Autor: Hören Sie auch klassische Musik ?

Karl Wenz / 13.02.2022

Dass Young eine Gehirnoperation hatte, wußte ich ich nicht, es erklärt jedoch einiges. Vorderlappen oder Hinterlappen, fragt meine Frau…“I´m looking for a heart of gold…” sangen meine musikalisch begabten Freunde mit betont süßlicher Stimme, wenn sie mich wegen meiner N.Young-Affinität aufziehen wollten.  Der Mann war groß, schade, dass es so endet. “Down by the river” oder Songs wie “Cowgirl in the sand”, das wird bleiben.

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