Es ist mal wieder ein Klassenkampf von oben gegen unten. Den erleben wir auch in politisch-ideologischer Version, wenn etwa unsere sozialrevolutionären Staatsfunk-Nomenklaturisten mal wieder edle Rebellionen gegen die “Privilegierten” vom Palastbalkon aus nach unten brüllen. Allerdings wird ein schwerer, finanzieller Crash mehr Folgen haben als ein Agitprop-Tatort oder eine Lektion in politischer Korrektheit durch die “tagesthemen”-Redaktion. Und die Frage, warum wir uns unsere Zukunft rauben lassen, ist leider leicht zu beantworten: weil wir viel zu gefügig sind, und weil sich unser ewiges Schuldgefühl sehr leicht gegen uns instrumentalisieren lässt. Mit den sehr gefügigen Völkern, z.B. Deutschen, Russen, Chinesen und Japanern, lässt sich jeder revolutionäre Wahn durchsetzen, bis er an der absoluten Wirklichkeit scheitert. Danach sollen allein die Völker schuld sein, und zumindest in D klären eine hochbezahlte und selbstverständlich finanziell abgesicherte politische und mediale Klasse uns Tag für Tag über unsere Schuld-an-allem auf. Das Schuldgefühl macht uns noch lenkbarer, noch unfähiger zum allgemeinen NEIN, und dementsprechend drücken die Etablierten bei wirklich jeder Gelegenheit auf die Tube mit dem Schuldgefühl. Unmittelbar bevor die Auswirkungen einer irrealen Finanzpolitik für jeden außerhalb der Spitze massiv spürbar werden, kommen dann halt endlose Belehrungen darüber, dass wir aus reiner Bosheit die südeuropäischen Volkswirtschaften ruiniert haben.
Obwohl ich durch diese Politik bereits große Verluste hinnehmen musste befürchte ich auch, dass es noch viel schlimmer kommt. Die Leute, die sich verschulden sind auch im Kleinen die Gewinner. Früher spielten wir oft ein Gesellschaftsspiel, welches sich Monopoly nannte. Dieses Spiel stelle man sich einmal unter jetzigen Bedingungen vor: Ich kaufe eine Straße und mehrere Hotel`s ohne Geld, anschließend scheide ich aus, weil ich Gewinner bin und lasse die doofen Anderen weiterspielen. Dann nach einer kleinen Pause wenn alle am Ende sind spiele ich wieder mit und verkünde den Sozialismus, anschließend wird das Spiel feierlich verbrannt und sämtliche Spieler liegen sich in den Armen und sind glücklich und Christin La Garde kommt nach Kampehl. Dort wird sie für alle Ewigkeiten ausgestellt neben den Ritter Kahlbutz, wobei Ähnlichkeiten rein zufällig sind. Nun zur Realität: ich hasse dieses System weil ich schon tausende Euro Verlust gemacht habe und die Politik nicht eher ruhen wird bis alles verbrannt ist.
Aber hat die Nullzinspolitik der EZB nicht auch Vorteile? Sie ebnet doch auch die Unterschiede zwischen arm und reich. Bisher war doch ein armer Unternehmensgründer gegenüber einem reichen Unternehmensgründer im Nachteil, weil der arme Unternehmensgründer viele Zinsen aufwenden musste. Er musste also mit höheren Aufwendungen und Preisen kalkulieren oder sich mit einer niedrigeren Gewinnmarge begnügen. Jetzt haben sie die gleiche Ausgangslage. Und warum soll es überhaupt Einkommen (hier Zinsen) ohne Arbeit und Risiko geben? Wer Rendite für sein Kapital will muss halt einfach in Immobilien oder Aktien investieren. Ich finde es fair, auch wenn ich durchaus auch einige Gefahren durch die Nullzinspolitik sehe.
Dazu eine ernste Frage: Im Verwandtenkreis gibt es einen mit 30000 Bankschulden und einen mit 30000 Bankguthaben. Wie sollten sie sich verhalten?
wir sind alle am durchgeknallten Christentum erkrankt. Dieses durchgeknallte Christentum lehrt, dass der der nichts ist und nichts kann und nichts hat der Gute ist und der der etwas kann und hat und ist, prinzipiell der Böse. Es ist sozusagen die Kehrseite des white anglo-saxon protestant der glaubt dass der, der etwas ist und hat und kann der Gute ist und der der nichts hat und kann und ist der Böse. In Wahrheit ist Besitz per definitionem der Bibel per se ungerecht und es kommt alleine darauf an, was man draus macht. Aber die calvinistische Form des Christentums forderte den Menschen heraus, will, dass der sich anstrengt, fördert Kreativität und Risikobereitschaft und forderte das auch ein und heraus, ist, wie man an der Schweiz, Schwaben und den USA sehen kann, erfolgreich, aber auch mühsam für den einzelnen und führt zu dem was man “soziale Ungerechtigkeiten” nennt. Die andere Form, dass man davon ausgeht, der der nichts hat, ist der Gute, ist für die Mehrheit angenehmer, weil sich kaum einer, und wenn er selbst zur oberen Mittelschicht oder der unteren Oberschicht gehört, hält sich für wirklich reich (einfach mal im Reallife sich unterhalten und staunen, wenn die Professorengattin und selber Lehrerin von dem nötigen Einkauf beim Discounter und dem Urlaubsschnäppchen schwärmt). Nur führt ein solches Denken, logischerweise, zu Stillstand, weil man ja nicht zu den Reichen, Erfolgreichen und somit Bösen gehören will. Andererseits jeder Cent den man vom Staat kriegt, dem Staat das Recht gibt über einen zu bestimmen. Es war von vorneherein klar dass es nicht funktionieren kann, ein System dass auf Wettbewerb aufgebaut ist und nur Gewinner generiert, aber der Traum war einfach zu schön! In der Politik soll man nicht träumen!
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