Ja, ja Herr Rogge, ‘der’ Faschismus ist ‘bunter’ als man denkt! In Ihrer Aufzählung fehlen noch Begriffe wie Alt-Nazis, Alt-Faschisten, Austro-Faschisten, der gefährliche ‘Faschismus der Mitte’, Nazi-Künstler, Nazi-Wissenschaftler und Kostüm-Nazis. Bei einer solch ‘bunten Vielfalt’ kommt man leicht durcheinander! Es wäre eine lohnende Aufgabe für eine Dissertation, die einzelnen (doch manchmal unscharfen) Begriffe sauber zu definieren, und auch voneinander abzugrenzen. Auch mengentheoretisch ist das interessant; denn wenn man Faschismus als ‘Sammel-Begriff’ versteht, waren zwar alle (deutschen) Nazis Faschisten, aber nicht alle Faschisten (die spezifisch italienischen zum Beispiel) auch gleichzeitig Nazis. Viele Aufgaben für ‘DIE’ Wissenschaft! Ein entsprechend seriöses Lexikon, welches auf Propaganda weitgehend verzichtet, würde ich mir sogar kaufen. Zu den faschistischen Bewegungen in den besetzten europäischen Ländern gibt es Arbeiten des Historikers Ernst Nolte (z.B. ‘der Faschismus in seiner Epoche’). Leider darf man Nolte heute nicht mehr zitieren; denn Nolte war - ja was eigentlich? Sagen wir so: Die ‘Anbräuner’ mochten ihn nicht! Seine These vom ‘kausalen Nexus’ war ‘umstritten’. Deshalb wurde auf Noltes Auto ein Brandanschlag verübt (1988) und er selbst von guten und gewaltfreien Antifaschisten geschlagen und mit Tränengas attackiert (1994) - während eines sogenannten ‘herrschaftsfreien Diskurses’ bei bzw. mit einer Studentengemeinde in Berlin. Man kann das (heute) sogar noch bei Bolsche-Wiki-Pedia nachlesen. Interessierte sollten sich allerdings beeilen.
@Alexander Schilling: Herzlichen Dank für Ihren Ausflug ins Persische, der mich daran erinnerte, wie Ende der 1980er Jahre in Westberlin ein persischer Bekannter, damals bereits drei oder vier Jahre in Deutschland, immer aufs neue in lautes Lachen ausbrach, wenn er im KaDeWe oder an anderer geeigneter Stelle die Lautsprecherdurchsage “Sehr verehrter Kunde!” zu hören bekam.
Das Nazi-Problem „wurde outgesourct an die AfD“, wie der Artikel sprachlich gekonnt und psychologisch scharfsinnig bemerkt. Das erklärt in der Tat den hysterischen, an mittelalterliche Bußrituale erinnernden Eifer, mit dem sich die CDU links und linksaußen andient. Man überlässt die Aufgabe, eine demokratische Rechte im Diskurs zu legitimieren, fluchtartig der AfD, diskreditiert und delegitimiert anschließend aber auch noch den Diskurs zu diesem Thema insgesamt. Wenn „die Mitte“ aber mehr als eine Trennlinie zwischen Links und Rechts sein soll, gibt es „linke“ und „rechte“ Flügel der Mitte. Eigentlich ein „No-Brainer“, hätte ich gedacht.
Heinz Herrig selig, Auschwitz-Überlebender, dessen Mutter in Auschwitz vergast worden war, reiste in höherem Lebensalter mehrere Male zu dieser Todesstätte und sagte dazu: “Über Schmerz kann ich nicht sprechen, aber ich besuche das Grab meiner Mutter.” Die Freveltaten des ZPS musste er nicht mehr erleben. Seinem Wunsch entsprechend wurde er mit Verdis Gefangenenchor als Trompetensolo zu Grabe getragen, ohne Sprechen.
Die DDR-Diktatur wird nicht nonchalant übergangen. Das ist der eigentliche Sinn des Satzes: Der realexistierende Mauer- und Stasi-Sozialismus wird zur eigentlichen “Demokratie” erklärt. Und zur einzig wahren Alternative zum “Faschismus”. Daher auch der wie besessene Kampf gegen alle Konservativen und Liberalen, den eigentlichen “Nazis” aus Sicht aller Sozialisten. Die widerlichen Aktionen dieses “Zentrums für politische Schönheit” dienen einzig dem Zweck, der nächsten sozialistischen Diktatur den Weg zu bahnen. Die aber natürlich nicht so heißen wird. Die letzte deutsche Diktatur war ja die von 1933-45.
Spätrömische Dekadenz möchte man meinen aber an einer Bleivergiftung, wird es wohl nicht liegen. Eigentlich schreibe ich nur, damit nicht wieder Irgendeiner, mit einen an der Klatsche, aus den derzeit 88 Zuschriften okkulten Scheiss herleitet. ;-)
Es ist das inzwischen omnipräsente Dilemma: sagste nix dazu, glauben die Kritisierten, du würdest es stillschweigend gutheißen. Machst was ordentliches dazu, schreit die Seite gegenüber sogleich es erhöhe nur unnötig die Aufmerksamkeit für den Gestörten und verschafft ihm unnötig Publicity. Herr Vahrenfeld, mir gefällt ihr Beitrag sehr gut, Sie haben das Themas mit Hintergrund fein ausgeleuchtet, bitte bald wieder mehr von Ihnen. Danke. Für mein Empfinden ist es ein Unding, dass eine Truppe Regierungsdarsteller für solche Anstaltsausbrecher öffentliche Fördermittel genehmigt, die wesentlichen staatstragenden Aktionen aber völlig aus dem Blick verloren hat und somit weiter das zerstört was sie aufzubauen verpflichtet wäre!
„Zentrum für Politische Schönheit“ Irgendwie hat das was von Schönheit für politische Herrenmenschen…
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