Schweden setzt wie Deutschland seine Haushaltsregeln außer Kraft, Spanien will dagegen nichts von dem 3,5 Prozent-Ziel wissen.
Schweden plant, 300 Milliarden Kronen (etwa 27 Milliarden Euro) Schulden zu machen, um seine Aufrüstung zu finanzieren, meldet theeuropeanconservative.com. Damit will das neue NATO-Mitgliedsland bis 2032 3,5 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung ausgeben, wie es die Nato fordert. Schweden hat bereits seine Verteidigungsausgaben stark auf 2,4 Prozent des BIP erhöht. Finanzministerin Elisabeth Svantesson betonte, dass dies geschieht, damit zukünftige Generationen kein Russisch lernen müssen. Finanziert wird dies durch Kredite, wobei die derzeit strengen Haushaltsregeln vorübergehend ausgesetzt werden, mit dem Ziel, die Finanzen bis 2035 wieder auszugleichen.
Spanien dagegen lehnt kurz vor dem Nato-Gipfel in Den Haag eine deutliche Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben, um das anvisierte 3,5 Prozent-Ziel zu erreichen, ab, meldet welt.de. Ministerpräsident Pedro Sánchez nannte dies unvernünftig und kontraproduktiv. Spanien hat bisher das im Jahr 2014 vereinbarte 2-Prozent-Ziel nicht erreicht, plant jedoch, es bis Jahresende zu erfüllen. Auch die Slowakei hat Kritik geäußert, und ihr Regierungschef drohte sogar mit einem Austritt aus der Nato (Achgut hatte berichtet).