Ein Mann im weißen Kittel stoppt den Straßenverkehr. Mit einer eigens mitgebrachten elektronischen Schranke. Wütende Autofahrer sind zum Hupen und Warten verdonnert. So begann es Mittwochabend an der Hauptkreuzung vor Holon bei Tel Aviv. Wie im Film “Blaumilchkanal” von Ephraim Kishon.
Doch statt Presslufthammer hatte der Weißbekittelte ein fahrbares Labor zur Analyse von Blutproben dabei. Zwei eigens für dieses Projekt angeheuerte und bezahlte Hilfskräfte regelten die Schranke und verteilten die Blasetütchen. Der Wahnsinn hatte Methode. Sylvester steht vor der Tür.
Nur einer der wartenden Autofahrer konnte sich mit seinem Schicksal nicht abfinden. Er war sauer, dass mal wieder über seinem Kopf etwas angeordnet wurde. Ohne ihn zu informieren - den für Straßenkontrollen zuständigen Polizeioffizier Holons. Es dauerte noch fast eine Stunde, bis dieser alle verantwortlichen Stellen vom Mobiltelefon aus befragen konnte: Keiner wollte es mal wieder gewesen sein.
Erst dann stellte der Polizist den vor Ort verantwortlichen Laboranten zur Rede. Alles ging dann doch noch sehr schnell: Die Schranke wurde mit wenigen Handgriffen abgebaut, das Labor geschlossen. Und der Weißbekittelte konnte so bleiben wie er war. Er kam zurück in die Psychiatrie, gleich um die Ecke. Dort war er erst vor zwei Wochen entlassen worden.