Roger Letsch / 11.08.2020 / 15:00 / 49 / Seite ausdrucken

Vorsicht, “coronabockige” Bürger!

Die BILD fragt „Warum spaltet uns Corona?“ und der Ber­li­ner Psy­cho­loge Dr. Wolf­gang Krüger ant­wor­tet. Der Mann muss auch Berlin-Psy­cho­loge sein, denn seine Dia­gnose klingt wie auf mär­ki­schem Sand gebaut und muss der all­ge­gen­wär­ti­gen „großen Politik” ent­sprun­gen sein, mit der man in Berlin überall in Berüh­rung kommt. BILD assis­tiert bei der Ein­ord­nung der Pati­en­ten auf der Couch und beschwert sich laut über die Plage, von der das Land gerade über­schwemmt werde. BILD: „Beim Grill­abend, im Büro, auf Face­book – überall tauch­ten sie auf, die Ver­fech­ter von wilden Theo­rien. Und es tat sich ein breiter Corona-Graben zwi­schen Men­schen auf, die sich eigent­lich gut ver­ste­hen, Freunde sind. Wie konnte es so weit kommen?“

„Ver­fech­ter wilder Theo­rien“ dient hier als Sam­mel­be­griff für viele Men­schen, die nicht theo­re­tisch, sondern ganz prak­tisch offen­bar andere Erfah­run­gen in der Pan­de­mie gemacht haben oder anders von ihr betrof­fen sind als die BILD und ihr Psych­ia­ter. Doch der kennt die Gründe dafür:

„Corona stellt uns auf eine unend­lich harte Probe, weil wir kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Viele können das nicht aus­hal­ten und fangen deshalb an, die Gefahr zu leugnen bzw. für beendet zu erklä­ren.“

Die Tat­sa­che, dass zahl­rei­che Men­schen ange­sichts der ver­füg­ba­ren Piloten offen­bar so ihre Pro­bleme mit Blind­flü­gen haben, kommt nicht mal ins Kalkül. Die zumin­dest ver­ständ­li­che, viel­leicht sogar berech­tigte Furcht vieler wird kur­zer­hand zur Leug­nung der Gefahr umde­fi­niert. Doch nach meiner Meinung unter­schei­den sich „Corona-Leugner“ ledig­lich durch die Gewich­tung unter­schied­li­cher Gefah­ren von allen anderen – wenn wir mal groß­zü­gig jene aus­blen­den, die unter Morbus Hild­mann leiden oder in Bill Gates den ersten der vier Reiter der Apo­ka­lypse sehen wollen.

Es geht jedoch immer um die ganz indi­vi­du­elle Frage, wie hoch man die ver­schie­de­nen Lebens­ri­si­ken ein­schätzt. Die Gefahr, sich mit Corona zu infi­zie­ren, ist nur eine der Gefah­ren – und für viele nicht einmal die größte. Doch niemand fragt nach diesen anderen Risiken, weil Deutsch­land mal wieder einen „gemein­sa­men Feind“ hat, und wer sich da nicht kri­tik­los und mit klin­gen­dem Spiel in die Front ein­reiht, der wird infan­ti­li­siert, für ver­rückt oder gleich zum Volks­feind und poten­zi­el­len Mörder erklärt.

BILD: Doch warum ent­wi­ckeln sich so viele zu Maß­nah­men-Zweif­lern und Corona-Leug­nern bis hin zu rück­sichts­lo­sen Ich-gehe-ohne-Maske-demons­trie­ren-Men­schen?

„Solche Men­schen sind oft sehr kind­lich, […] Sie ver­ken­nen Gefah­ren und über­schät­zen sich selbst. Wie ein Fünf­jäh­ri­ger, der unbe­dingt vom Klet­ter­ge­rüst sprin­gen muss und nicht rea­li­siert, dass es zu hoch ist und er sich die Knochen brechen könnte, gehen sie davon aus: Ich stecke mich nicht an, ich werde von Corona ver­schont bleiben.

Der zweite, wesent­li­che Punkt ist Eigen­sinn: Immer wenn es von außen neue Vor­schrif­ten gibt, sagen solche Leute sofort: Das mache ich nicht, ich lasse mich nicht ein­schrän­ken. Dabei geht es gar nicht um die Sache an sich oder Ver­nunft, sie reagie­ren instink­tiv wie 13-jährige Kinder in der Puber­tät. Das ist eine Form von Bockig­keit.“

Der Non­kon­for­mist von einst ist der Fünf­jäh­rige von heute und der glaubt angeb­lich, Corona könne ihm nichts anhaben. Das Argu­ment ist bequem, denn es macht Hier­ar­chien deut­lich und kommt ganz neben­bei auch mit einem Erzie­hungs­auf­trag daher. Fünf­jäh­rige eben! Die einen quen­geln an der Super­markt­kasse, andere wollen keinen Spinat essen und wieder andere sind coro­nabo­ckig. Kenntste einen, kennste alle! Haus­ar­rest und Taschen­geld strei­chen! Und bloß auf keine Dis­kus­sion ein­las­sen, wenn es darum geht, ob man zur Demo darf oder ins Bett muss. Erwach­sene Deut­sche ver­hal­ten sich da anders. Immer wenn es von außen neue Vor­schrif­ten gibt, rufen sie „das mache ich sofort, ich lasse mich gern ein­schrän­ken“. Dieser Geschmei­dig­keit wäre ein Rück­grat oder ein eigenes Urteils­ver­mö­gen natür­lich im Weg. Oder handelt es sich bei derart kri­tik­lo­sem Gehor­sam ganz im Lafontain‘schen Sinn womög­lich doch nur und „ganz präzis gesagt“ um eine Sekun­där­tu­gend, die zum Schlimms­ten befä­higt?

„Es ist ver­dammt schwer, mit diesem irra­tio­na­len Eigen­sinn umzu­ge­hen. Obwohl bzw. gerade weil man diesen Men­schen gern hat, sich mit ihm ver­bun­den fühlen möchte. Zumin­dest pha­sen­weise ist das Band zer­ris­sen – genauso wie jetzt bei Freun­den, die sich nicht coro­na­ei­nig sind.“

Nicht eine Sekunde ver­schwen­det der Spit­zen­psy­cho­loge auf die Frage, ob dem bemän­gel­ten Eigen­sinn nicht viel­leicht durch­aus ratio­nale Erwä­gun­gen zugrunde liegen könnten, die er nur nicht gelten lässt oder schlicht aus­blen­det. Die Rollen sind klar ver­teilt. Auf der einen Seite der Ver­wal­ter der gül­ti­gen Corona-Wahr­heit, auf der anderen Seite das unein­sich­tige Kind, dem man mit Argu­men­ten eh nicht bei­kommt, weil es intel­lek­tu­ell dazu gar nicht in der Lage ist. Unmün­dig, dumm, emo­tio­nal unreif. Für manche mag das zutref­fen. Daraus die Ana­mnese für eine große und noch dazu extrem hete­ro­gene Gruppe abzu­lei­ten, halte ich nicht für zuläs­sig. Und was die Gül­tig­keit der „Wahr­heit” angeht, stützt sich diese auf so wenig Exper­tise wie selten zuvor in einer Kri­sen­si­tua­tion. Denn von der pos­tu­lier­ten Coro­na­ei­nig­keit ist selbst unter den Exper­ten keine Spur zu finden.

„Auf der unmit­tel­ba­ren Ebene sollten Sie sich von Freun­den fern­hal­ten, die sich nicht an die Vor­sichts­maß­nah­men halten, die für Sie per­sön­lich wichtig sind. Dadurch ver­rin­gert sich der Freun­des­kreis, aber das müssen Sie aus Gründen der Selbst­für­sorge in Kauf nehmen.“ Bei echten Her­zens­freun­den treten solche Pro­bleme eher sel­te­ner auf, sagt der Experte, weil man ähn­li­che Ansich­ten und Ver­hal­tens­wei­sen hat – wahr­schein­lich auch in dieser Krise.

Damit wäre die Patho­lo­gi­sie­rung der Kri­ti­ker voll­stän­dig. Seine Wahr­heit, deine Lüge. Dia­gnose: man­geln­den Coro­na­ei­nig­keit, The­ra­pie: Lie­bes­ent­zug, Kon­takt­be­schrän­kung, Ver­wandte bleiben sicher­heits­hal­ber in der für sicher erklär­ten Mei­nungs­blase und halten sich so von „wilden Ideen“ fern. Tu’s für dich, aus Selbst­für­sorge. Bleib gesund, auch im Kopf! Kom­mu­ni­ziere nicht mit „Cov­idio­ten“ und schal­ten Sie um Himmels Willen die Feind­sen­der aus!

„Corona ist eine emo­tio­nale Her­aus­for­de­rung, der man mit Argu­men­ten nur schwer begeg­nen kann.“

Corona ist in der Tat auch eine emo­tio­nale Her­aus­for­de­rung, doch der Experte lässt nur einen kleinen Teil, nämlich den des „Duck and Cover“ als solche gelten. Alles, was es dem Ein­zel­nen ermög­licht, die her­un­ter­ge­reich­ten Befehle treu aus­zu­füh­ren, ist gut. Gehor­sam ist gut. Coro­na­ei­nig­keit ist gut. Und da den Irren „mit Argu­men­ten nur schwer zu begeg­nen ist“, muss man sich auch nicht die Mühe machen, welche zu haben oder diese gegen Kritik zu ver­tei­di­gen.

Die „Corona-Argu­mente” können ja gut und richtig sein und zwei­fel­los sind das auch viele. Aber das müssen sie – egal wie ermü­dend das auch sein mag – im Diskurs immer wieder bewei­sen. Für diesen Diskurs braucht es stets die Infra­ge­stel­lung des Status quo. Denn wenn alle im Lock­down glück­lich, kreativ und zufrie­den sind, die Beschrän­kun­gen als Chance begrei­fen, sich alle Pro­bleme einfach mit Geld zuschüt­ten lassen, Insol­ven­zen per Ver­ord­nung ver­bo­ten sind und geplatzte Kredite einfach igno­riert werden können, warum sollte der Aus­nah­me­zu­stand dann je enden, wo er doch schein­bar die bessere Rea­li­tät ist, in der die Bestat­tungs­in­sti­tute Staats­hil­fen bean­tra­gen müssen, weil niemand mehr stirbt?

BILD: Wenn man nicht wei­ter­kommt, was dann? Das Thema aus­klam­mern und ansons­ten normal wei­ter­ma­chen? Den Freund wie auf Face­book dis­li­ken? Oder ihn nur vor­über­ge­hend unsicht­bar machen und abwar­ten, ob sich die Kluft nach Corona wieder schlie­ßen lässt?

„Ver­su­chen Sie viel­leicht erst noch einmal die Rich­tung zu ändern. Unter­hal­ten Sie sich nicht darüber, ob es Corona gibt oder nicht oder welche Maß­nah­men sinn­voll sind oder nicht, sondern darüber, inwie­fern Corona eine Chance ist. Eine Chance her­aus­zu­fin­den, wie wir mit weniger Bespa­ßung aus­kom­men. Wie wir das Zuhaus­e­sein mehr genie­ßen können. Wie wir uns mit inten­si­ven Gesprä­chen nahe sein können, obwohl wir uns nicht in den Arm nehmen dürfen. Welche Mög­lich­kei­ten gibt es, diese Situa­tion gemein­sam gut zu über­ste­hen, sodass wir im Nach­hin­ein viel­leicht sogar sagen können: Das hat mich im Leben wei­ter­ge­bracht.“

Nun sind wir end­gül­tig in der Päd­ago­gik für Klein­kin­der ange­kom­men. Corona als Chance, Ver­zicht als Chance, Schmerz als Chance, Ein­sam­keit als Chance, allein sterben als Chance, Bür­ger­krieg als Chance, Ver­schüt­tet sein, Ange­hö­rige ver­lie­ren, ent­führt werden, sich mit allem abfin­den, nichts mehr riskieren… alles ist irgend­wie „Chance“, die man sich nur inten­siv genug in die Birne prügeln muss, um sie letzt­lich toll zu finden. Hier findet sich die unaus­rott­bare Idee von einer Rea­li­tät, die sich durch Auto­sug­ges­tion rosarot färbt.

Wenn alle nur positiv dächten, wenn alle ständig Masken trügen, wenn alle immer und überall korrekt gendern würden, wenn niemand mehr von „Moh­ren­kopf“ spräche, dann wäre die Welt geret­tet und Ras­sis­mus, das Patri­ar­chat und Corona würden ver­schwin­den. Oder eben auch nicht. Wer mir nach all den Monaten media­len Dau­er­alarms, Not­stands­ge­set­zen, Schul­schlie­ßun­gen, wirt­schaft­li­cher Tal­fahrt und Mil­lio­nen Men­schen, die je nach Kon­sti­tu­tion kurz vor dem Zusam­men­bruch oder der Explo­sion stehen, Corona immer noch als Chance ver­kau­fen will, sollte sich über die Injurie „Schar­la­tan“ nicht ärgern. Schließ­lich eröff­nen sich dadurch jede Menge Chancen für die Kar­riere – als Experte im öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk bei­spiels­weise oder als Inter­view­part­ner für BILD.

„Bei Unver­bes­ser­li­chen, bei denen weder Argu­mente noch Umden­ken noch die Auf­for­de­rung zur Rück­sicht­nahme hilft, gilt: auf Abstand gehen. Im echten Leben und in den sozia­len Medien. Bei der eigenen Familie ist das extrem schwer, deshalb sollten Sie sich Hilfe holen – vor allem wenn der Corona-Frust in dis­kri­mi­nie­rende Ver­schwö­rungs­theo­rien umschlägt. Es ist wichtig, in dieser Situa­tion zu lernen, wie man sich emo­tio­nal abgren­zen kann.“

Dass ein zum Umden­ken Auf­ge­for­der­ter nicht umdenkt, geht natür­lich gar nicht! Gut, dass Dr. Krüger gleich das pas­sende Hilfs­an­ge­bot zur Hand hat: Den Ber­li­ner Kri­sen­dienst. Der hilft nämlich tat­säch­lich, etwa bei Depres­sio­nen, Trau­mata, Sucht­pro­ble­men oder Suizidgedan­ken. Wenn Vater oder Mutter also mal wieder auf eine Corona-Demo gehen, kann das woke Töch­ter­lein (Sozio­lo­gie, viertes Semes­ter) sich dort pro­fes­sio­nelle Hilfe holen. Doch viel­leicht kennt man die Eltern dort bereits, denn weil deren Firma wegen der Lock­down-Maß­nah­men kurz vor der Pleite steht und der Vater sich mit Selbst­mord­ge­dan­ken trägt, hat die Mutter längst beim Kri­sen­dienst um Hilfe gebeten. Bei der nächs­ten Sitzung können die beiden sich dann gleich ihre Coro­na­ei­nig­keit glatt­zie­hen lassen, wenn sie schon mal da sind.

Ich bin ja nicht so der Demo-Typ. Das hat his­to­ri­sche Gründe, die später ins Prin­zi­pi­elle umschlu­gen. Ich halte die meisten Demons­tra­tio­nen für ziem­lich zweck­los, weil sie ent­we­der Aus­druck der Macht oder der Ohn­macht sind. Zuge­ge­ben, es gibt Aus­nah­men. Wenn ich jedoch Artikel wie dieses BILD-Inter­view mit Dr. Krüger lese, male ich im Geiste bereits ein Trans­pa­rent: „Die Kanz­le­rin sprach: ‚Lächle, es könnte schlim­mer kommen!‘ Und ich lächelte. Und es kam schlim­mer.“

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Unbesorgt.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Klaus U. Mayerhanns / 11.08.2020

Der deutsche Mainstream mit seiner “Musterschüler-Macke”, seinem eher peinlichen Weltführungs-Anspruch, seinem mehr oder weniger klammheimlichen Hang zu Stasi-Methoden und seiner Nazi-Vergangenheit erblödet sich trotz ständiger Demokratie- und Grundrechtsbeschwörungen auch in der Corona-Krise wieder einmal, Bürger wegen ihrer Gegenmeinung zu diffamieren, zu diskreditieren zu verfolgen und nach Möglichkeit auch noch wirtschaftlich zu zerstören. Und jedes noch so dämliche und hausgemachte weitere Thema, vom Klima über den Genderismus bis zum “deutschen Rassismus” ist nur recht und billig, um den um sich greifenden Verfolgungswahn und Gesinnungsterror aktiv weiter anzufachen - anstatt sich über Meinungsvielfalt zu freuen und engagiert und kompetent in Diskussionen seine vermeintlich erkannte Wahrheit mit wirklichen Argumenten und Fakten zu verteidigen. Grässliche Zeiten ...

Corinne Henker / 11.08.2020

Ich bin Ärztin mit über 25-jähriger Berufs- und über 50-jähriger Lebenserfahrung. Ich habe einen Mensa-fähigen IQ und eine ziemlich gute Allgemeinbildung. Und ich habe es SO SATT, mir von Leuten die dümmer sind als ich, vorschreiben zu lassen, was ich zu denken und wie ich zu leben habe.

Dr. Markus Hahn / 11.08.2020

Letztens habe ich eine Studie gelesen, wonach Psychotherapeuten doppelt so häufig an Angsstörungen leiden, wie die Normalbevölkerung. Berufswahl ist Symptomwahl. Corona scheint zumindest Herrn Krüger “im Leben weitergebracht” zu haben. Nähe auf Distanz scheint ihm prächtig zu gefallen. Und die Pathologisierung dessen, was ihm verschlossen zu bleiben scheint, auch. Er stellt die neue Normalität dar. Immerhin.

Karl Schmidt / 11.08.2020

Die Zoowärter lehnen eine Diskussion auf Augenhöhe mit anderen Bürgern ab: Weder sind sie bereit, zu akzeptieren, dass sie in der Pflicht sind, die Notwendigkeit von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen darzulegen und übrigens auch zu belegen (und zwar fortlaufend für die Dauer der einschränkenden Maßnahmen) noch nehmen sie den anderen tatsächlich ernst. Der Pseudoexperte begreift schon den (rechtlichen) Rahmen nicht, in dem er sich bewegt. Er ist nicht der, der anderen die Welt erklären könnte: Er muss sie erst einmal selbst verstehen. Hier redet ein Kind in der Pose eines Erwachsenen. Davon abgesehen verweigert er sich der Möglichkeit, dass sein Gegenüber ganz rational zu seinem Ergebnis gekommen ist und er der von Angst gesteuerte Irrationale ist, der Sachverhalte missdeutet, Gefahren nicht (nachvollziehbar und sachgerecht) einordnet und sich daraus ableitende Pflichten falsch beurteilt, der ein übertriebenes Sicherheitsdenken an den Tag legt (typisch deutsch), und zudem außer Betracht lässt, dass er keine Herrschaft über andere ausübt, nicht jede Süßigkeit bekommt – nur weil er es unbedingt (so) haben will. Seine Meinung nehme ich zur Kenntnis. Seine fehlenden Argumente, sein Unfähigkeit, die Einschränkungen zu rechtfertigen, konkrete Zielvorgaben zu benennen (Wann werden die Maßnahmen denn enden?) auch. Das ist keine (gleichberechtigte) Kommunikation, lässt kein strukturiertes Denken, keine Strategie, keine Logik erkennen. Das ist ein bisschen arg wenig, um Forderungen an andere zu stellen. Eine Anordnung bleibt eine Anordnung - auch dann, wenn man eine Schleife drum wickelt. Und sie wird nicht deshalb richtig, notwendig und überzeugend, weil sie von oben kommt. Eine Ausübung von Kontrolle lässt der Herr Krüger insoweit vermissen. Nur am Rande sei bemerkt, dass die inzwischen gern geübte Praxis, auf andere („Experten“) zu verweisen, die sich dieser Diskussion aber ebenfalls nicht stellen, keine eigene Argumentation ersetzt. Ein Akademiker sollte das wissen.

Andi Nöhren / 11.08.2020

Wie aus einem Pressebericht zu entnehmen ist, verwenden nur noch 90 Prozent der Passagiere in Münchener Bus und Bahn die Masken. Das macht Hoffnung!

Heiko Stadler / 11.08.2020

Psychologe: “... deshalb sollten Sie sich Hilfe holen”. Donnerwetter, Corona ist die erste Krankheit, für die man einen Arzt braucht, wenn man sie NICHT hat.

beat schaller / 11.08.2020

Immer mehr kann ich nur sagen: Auf die Strasse Leute, einfach in riesigen Mengen auf die Strasse. Friedlich , ohne Gewalt und mit genügend Wasser dabei. So vorbereitet sein, dass wenn abgeriegelt wird, ein neuer Platz gesucht wird um alle angereisten schön zu verteilen. Bei allem immer selber denken! Viel Erfolg. b.schaller

Sabine Lotus / 11.08.2020

Ich will doch mal schwer hoffen, daß der Psycholalliker auch gleichzeitig Therapeut mit einer Spezialisierung auf Zwangsstörungen, insbesondere obsessives Händewaschen, ist. Die haben gerade Spaß. Und Spaß scheint der gerade dringend zu brauchen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Roger Letsch / 24.04.2024 / 12:00 / 58

Meuterer auf der Energiewende-Bounty

Es wird viel über den Rückbau der Gasnetze diskutiert. Bei den Kostenbetrachtungen wird aber meist vergessen: Wenn die eine Infrastruktur rückgebaut wird, muss eine andere her,…/ mehr

Roger Letsch / 01.04.2024 / 12:00 / 58

Der große Lastenfahrrad-Test

Der Versuch einer Jugendgruppe, die nachhaltige Kaffeeversorgung der Kreisstadt Eberswalde per Lastenfahrrad-Ferntransport sicherzustellen, führte zu aufschlussreichen Erkenntnissen. Wir leben in aufregenden Zeiten, denn dank unserer…/ mehr

Roger Letsch / 27.03.2024 / 06:00 / 81

Die „Young Leaders“ werden vom Himmel geholt

In den letzten Jahren brillierten im Westen junge, aktivistische Politiker mit woker Superkraft. Nun disqualifiziert sich einer nach dem anderen selbst. In vielen westlichen Staaten…/ mehr

Roger Letsch / 11.03.2024 / 06:00 / 89

Das Phänomen Trump und die deutsche Angst

Er ist wieder da! Und in Deutschland zittern die Medienschaffenden beim Gedanken an Donald Trumps Rückkehr an die Macht. Das Grinsen von Heusgen und Maas bei der…/ mehr

Roger Letsch / 07.03.2024 / 06:00 / 55

Wer die Demokratie wirklich rettet

Demokraten-Darsteller versuchen, die Demokratie mit undemokratischen Mitteln zu retten. Doch Gerichte und Institutionen wachen langsam auf – vom Supreme Court in USA bis zum Wissenschaftlichen Dienst des…/ mehr

Roger Letsch / 05.03.2024 / 16:00 / 7

Die schiefe Verachtung nach unten

Alexander Wendt analysiert in seinem neuen Buch die Entwicklung des Kulturkampfes und zeigt auf, wie man sich dagegen wehren kann. Das macht fast ein bisschen optimistisch.…/ mehr

Roger Letsch / 20.02.2024 / 14:00 / 33

Die Risiken und Nebenwirkungen des Trump-Urteils

In New York ist Donald Trump zu einer bemerkenswert hohen Strafzahlung verurteilt worden. In dem Eifer, Trump zu schaden, riskieren die Akteure eine verhängnisvolle Entwicklung.…/ mehr

Roger Letsch / 15.02.2024 / 06:10 / 99

Notbremse: Biden soll vor der Wahl weg

Ein innerer Kreis um den Präsidenten der USA versucht, ihn aus dem Amt zu bekommen, bevor es zu spät ist. Bidens kognitive Ausfälle werden beängstigend. Das…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com