Roger Letsch / 11.08.2020 / 15:00 / 49 / Seite ausdrucken

Vorsicht, “coronabockige” Bürger!

Die BILD fragt „Warum spaltet uns Corona?“ und der Ber­li­ner Psy­cho­loge Dr. Wolf­gang Krüger ant­wor­tet. Der Mann muss auch Berlin-Psy­cho­loge sein, denn seine Dia­gnose klingt wie auf mär­ki­schem Sand gebaut und muss der all­ge­gen­wär­ti­gen „großen Politik” ent­sprun­gen sein, mit der man in Berlin überall in Berüh­rung kommt. BILD assis­tiert bei der Ein­ord­nung der Pati­en­ten auf der Couch und beschwert sich laut über die Plage, von der das Land gerade über­schwemmt werde. BILD: „Beim Grill­abend, im Büro, auf Face­book – überall tauch­ten sie auf, die Ver­fech­ter von wilden Theo­rien. Und es tat sich ein breiter Corona-Graben zwi­schen Men­schen auf, die sich eigent­lich gut ver­ste­hen, Freunde sind. Wie konnte es so weit kommen?“

„Ver­fech­ter wilder Theo­rien“ dient hier als Sam­mel­be­griff für viele Men­schen, die nicht theo­re­tisch, sondern ganz prak­tisch offen­bar andere Erfah­run­gen in der Pan­de­mie gemacht haben oder anders von ihr betrof­fen sind als die BILD und ihr Psych­ia­ter. Doch der kennt die Gründe dafür:

„Corona stellt uns auf eine unend­lich harte Probe, weil wir kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Viele können das nicht aus­hal­ten und fangen deshalb an, die Gefahr zu leugnen bzw. für beendet zu erklä­ren.“

Die Tat­sa­che, dass zahl­rei­che Men­schen ange­sichts der ver­füg­ba­ren Piloten offen­bar so ihre Pro­bleme mit Blind­flü­gen haben, kommt nicht mal ins Kalkül. Die zumin­dest ver­ständ­li­che, viel­leicht sogar berech­tigte Furcht vieler wird kur­zer­hand zur Leug­nung der Gefahr umde­fi­niert. Doch nach meiner Meinung unter­schei­den sich „Corona-Leugner“ ledig­lich durch die Gewich­tung unter­schied­li­cher Gefah­ren von allen anderen – wenn wir mal groß­zü­gig jene aus­blen­den, die unter Morbus Hild­mann leiden oder in Bill Gates den ersten der vier Reiter der Apo­ka­lypse sehen wollen.

Es geht jedoch immer um die ganz indi­vi­du­elle Frage, wie hoch man die ver­schie­de­nen Lebens­ri­si­ken ein­schätzt. Die Gefahr, sich mit Corona zu infi­zie­ren, ist nur eine der Gefah­ren – und für viele nicht einmal die größte. Doch niemand fragt nach diesen anderen Risiken, weil Deutsch­land mal wieder einen „gemein­sa­men Feind“ hat, und wer sich da nicht kri­tik­los und mit klin­gen­dem Spiel in die Front ein­reiht, der wird infan­ti­li­siert, für ver­rückt oder gleich zum Volks­feind und poten­zi­el­len Mörder erklärt.

BILD: Doch warum ent­wi­ckeln sich so viele zu Maß­nah­men-Zweif­lern und Corona-Leug­nern bis hin zu rück­sichts­lo­sen Ich-gehe-ohne-Maske-demons­trie­ren-Men­schen?

„Solche Men­schen sind oft sehr kind­lich, […] Sie ver­ken­nen Gefah­ren und über­schät­zen sich selbst. Wie ein Fünf­jäh­ri­ger, der unbe­dingt vom Klet­ter­ge­rüst sprin­gen muss und nicht rea­li­siert, dass es zu hoch ist und er sich die Knochen brechen könnte, gehen sie davon aus: Ich stecke mich nicht an, ich werde von Corona ver­schont bleiben.

Der zweite, wesent­li­che Punkt ist Eigen­sinn: Immer wenn es von außen neue Vor­schrif­ten gibt, sagen solche Leute sofort: Das mache ich nicht, ich lasse mich nicht ein­schrän­ken. Dabei geht es gar nicht um die Sache an sich oder Ver­nunft, sie reagie­ren instink­tiv wie 13-jährige Kinder in der Puber­tät. Das ist eine Form von Bockig­keit.“

Der Non­kon­for­mist von einst ist der Fünf­jäh­rige von heute und der glaubt angeb­lich, Corona könne ihm nichts anhaben. Das Argu­ment ist bequem, denn es macht Hier­ar­chien deut­lich und kommt ganz neben­bei auch mit einem Erzie­hungs­auf­trag daher. Fünf­jäh­rige eben! Die einen quen­geln an der Super­markt­kasse, andere wollen keinen Spinat essen und wieder andere sind coro­nabo­ckig. Kenntste einen, kennste alle! Haus­ar­rest und Taschen­geld strei­chen! Und bloß auf keine Dis­kus­sion ein­las­sen, wenn es darum geht, ob man zur Demo darf oder ins Bett muss. Erwach­sene Deut­sche ver­hal­ten sich da anders. Immer wenn es von außen neue Vor­schrif­ten gibt, rufen sie „das mache ich sofort, ich lasse mich gern ein­schrän­ken“. Dieser Geschmei­dig­keit wäre ein Rück­grat oder ein eigenes Urteils­ver­mö­gen natür­lich im Weg. Oder handelt es sich bei derart kri­tik­lo­sem Gehor­sam ganz im Lafontain‘schen Sinn womög­lich doch nur und „ganz präzis gesagt“ um eine Sekun­där­tu­gend, die zum Schlimms­ten befä­higt?

„Es ist ver­dammt schwer, mit diesem irra­tio­na­len Eigen­sinn umzu­ge­hen. Obwohl bzw. gerade weil man diesen Men­schen gern hat, sich mit ihm ver­bun­den fühlen möchte. Zumin­dest pha­sen­weise ist das Band zer­ris­sen – genauso wie jetzt bei Freun­den, die sich nicht coro­na­ei­nig sind.“

Nicht eine Sekunde ver­schwen­det der Spit­zen­psy­cho­loge auf die Frage, ob dem bemän­gel­ten Eigen­sinn nicht viel­leicht durch­aus ratio­nale Erwä­gun­gen zugrunde liegen könnten, die er nur nicht gelten lässt oder schlicht aus­blen­det. Die Rollen sind klar ver­teilt. Auf der einen Seite der Ver­wal­ter der gül­ti­gen Corona-Wahr­heit, auf der anderen Seite das unein­sich­tige Kind, dem man mit Argu­men­ten eh nicht bei­kommt, weil es intel­lek­tu­ell dazu gar nicht in der Lage ist. Unmün­dig, dumm, emo­tio­nal unreif. Für manche mag das zutref­fen. Daraus die Ana­mnese für eine große und noch dazu extrem hete­ro­gene Gruppe abzu­lei­ten, halte ich nicht für zuläs­sig. Und was die Gül­tig­keit der „Wahr­heit” angeht, stützt sich diese auf so wenig Exper­tise wie selten zuvor in einer Kri­sen­si­tua­tion. Denn von der pos­tu­lier­ten Coro­na­ei­nig­keit ist selbst unter den Exper­ten keine Spur zu finden.

„Auf der unmit­tel­ba­ren Ebene sollten Sie sich von Freun­den fern­hal­ten, die sich nicht an die Vor­sichts­maß­nah­men halten, die für Sie per­sön­lich wichtig sind. Dadurch ver­rin­gert sich der Freun­des­kreis, aber das müssen Sie aus Gründen der Selbst­für­sorge in Kauf nehmen.“ Bei echten Her­zens­freun­den treten solche Pro­bleme eher sel­te­ner auf, sagt der Experte, weil man ähn­li­che Ansich­ten und Ver­hal­tens­wei­sen hat – wahr­schein­lich auch in dieser Krise.

Damit wäre die Patho­lo­gi­sie­rung der Kri­ti­ker voll­stän­dig. Seine Wahr­heit, deine Lüge. Dia­gnose: man­geln­den Coro­na­ei­nig­keit, The­ra­pie: Lie­bes­ent­zug, Kon­takt­be­schrän­kung, Ver­wandte bleiben sicher­heits­hal­ber in der für sicher erklär­ten Mei­nungs­blase und halten sich so von „wilden Ideen“ fern. Tu’s für dich, aus Selbst­für­sorge. Bleib gesund, auch im Kopf! Kom­mu­ni­ziere nicht mit „Cov­idio­ten“ und schal­ten Sie um Himmels Willen die Feind­sen­der aus!

„Corona ist eine emo­tio­nale Her­aus­for­de­rung, der man mit Argu­men­ten nur schwer begeg­nen kann.“

Corona ist in der Tat auch eine emo­tio­nale Her­aus­for­de­rung, doch der Experte lässt nur einen kleinen Teil, nämlich den des „Duck and Cover“ als solche gelten. Alles, was es dem Ein­zel­nen ermög­licht, die her­un­ter­ge­reich­ten Befehle treu aus­zu­füh­ren, ist gut. Gehor­sam ist gut. Coro­na­ei­nig­keit ist gut. Und da den Irren „mit Argu­men­ten nur schwer zu begeg­nen ist“, muss man sich auch nicht die Mühe machen, welche zu haben oder diese gegen Kritik zu ver­tei­di­gen.

Die „Corona-Argu­mente” können ja gut und richtig sein und zwei­fel­los sind das auch viele. Aber das müssen sie – egal wie ermü­dend das auch sein mag – im Diskurs immer wieder bewei­sen. Für diesen Diskurs braucht es stets die Infra­ge­stel­lung des Status quo. Denn wenn alle im Lock­down glück­lich, kreativ und zufrie­den sind, die Beschrän­kun­gen als Chance begrei­fen, sich alle Pro­bleme einfach mit Geld zuschüt­ten lassen, Insol­ven­zen per Ver­ord­nung ver­bo­ten sind und geplatzte Kredite einfach igno­riert werden können, warum sollte der Aus­nah­me­zu­stand dann je enden, wo er doch schein­bar die bessere Rea­li­tät ist, in der die Bestat­tungs­in­sti­tute Staats­hil­fen bean­tra­gen müssen, weil niemand mehr stirbt?

BILD: Wenn man nicht wei­ter­kommt, was dann? Das Thema aus­klam­mern und ansons­ten normal wei­ter­ma­chen? Den Freund wie auf Face­book dis­li­ken? Oder ihn nur vor­über­ge­hend unsicht­bar machen und abwar­ten, ob sich die Kluft nach Corona wieder schlie­ßen lässt?

„Ver­su­chen Sie viel­leicht erst noch einmal die Rich­tung zu ändern. Unter­hal­ten Sie sich nicht darüber, ob es Corona gibt oder nicht oder welche Maß­nah­men sinn­voll sind oder nicht, sondern darüber, inwie­fern Corona eine Chance ist. Eine Chance her­aus­zu­fin­den, wie wir mit weniger Bespa­ßung aus­kom­men. Wie wir das Zuhaus­e­sein mehr genie­ßen können. Wie wir uns mit inten­si­ven Gesprä­chen nahe sein können, obwohl wir uns nicht in den Arm nehmen dürfen. Welche Mög­lich­kei­ten gibt es, diese Situa­tion gemein­sam gut zu über­ste­hen, sodass wir im Nach­hin­ein viel­leicht sogar sagen können: Das hat mich im Leben wei­ter­ge­bracht.“

Nun sind wir end­gül­tig in der Päd­ago­gik für Klein­kin­der ange­kom­men. Corona als Chance, Ver­zicht als Chance, Schmerz als Chance, Ein­sam­keit als Chance, allein sterben als Chance, Bür­ger­krieg als Chance, Ver­schüt­tet sein, Ange­hö­rige ver­lie­ren, ent­führt werden, sich mit allem abfin­den, nichts mehr riskieren… alles ist irgend­wie „Chance“, die man sich nur inten­siv genug in die Birne prügeln muss, um sie letzt­lich toll zu finden. Hier findet sich die unaus­rott­bare Idee von einer Rea­li­tät, die sich durch Auto­sug­ges­tion rosarot färbt.

Wenn alle nur positiv dächten, wenn alle ständig Masken trügen, wenn alle immer und überall korrekt gendern würden, wenn niemand mehr von „Moh­ren­kopf“ spräche, dann wäre die Welt geret­tet und Ras­sis­mus, das Patri­ar­chat und Corona würden ver­schwin­den. Oder eben auch nicht. Wer mir nach all den Monaten media­len Dau­er­alarms, Not­stands­ge­set­zen, Schul­schlie­ßun­gen, wirt­schaft­li­cher Tal­fahrt und Mil­lio­nen Men­schen, die je nach Kon­sti­tu­tion kurz vor dem Zusam­men­bruch oder der Explo­sion stehen, Corona immer noch als Chance ver­kau­fen will, sollte sich über die Injurie „Schar­la­tan“ nicht ärgern. Schließ­lich eröff­nen sich dadurch jede Menge Chancen für die Kar­riere – als Experte im öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk bei­spiels­weise oder als Inter­view­part­ner für BILD.

„Bei Unver­bes­ser­li­chen, bei denen weder Argu­mente noch Umden­ken noch die Auf­for­de­rung zur Rück­sicht­nahme hilft, gilt: auf Abstand gehen. Im echten Leben und in den sozia­len Medien. Bei der eigenen Familie ist das extrem schwer, deshalb sollten Sie sich Hilfe holen – vor allem wenn der Corona-Frust in dis­kri­mi­nie­rende Ver­schwö­rungs­theo­rien umschlägt. Es ist wichtig, in dieser Situa­tion zu lernen, wie man sich emo­tio­nal abgren­zen kann.“

Dass ein zum Umden­ken Auf­ge­for­der­ter nicht umdenkt, geht natür­lich gar nicht! Gut, dass Dr. Krüger gleich das pas­sende Hilfs­an­ge­bot zur Hand hat: Den Ber­li­ner Kri­sen­dienst. Der hilft nämlich tat­säch­lich, etwa bei Depres­sio­nen, Trau­mata, Sucht­pro­ble­men oder Suizidgedan­ken. Wenn Vater oder Mutter also mal wieder auf eine Corona-Demo gehen, kann das woke Töch­ter­lein (Sozio­lo­gie, viertes Semes­ter) sich dort pro­fes­sio­nelle Hilfe holen. Doch viel­leicht kennt man die Eltern dort bereits, denn weil deren Firma wegen der Lock­down-Maß­nah­men kurz vor der Pleite steht und der Vater sich mit Selbst­mord­ge­dan­ken trägt, hat die Mutter längst beim Kri­sen­dienst um Hilfe gebeten. Bei der nächs­ten Sitzung können die beiden sich dann gleich ihre Coro­na­ei­nig­keit glatt­zie­hen lassen, wenn sie schon mal da sind.

Ich bin ja nicht so der Demo-Typ. Das hat his­to­ri­sche Gründe, die später ins Prin­zi­pi­elle umschlu­gen. Ich halte die meisten Demons­tra­tio­nen für ziem­lich zweck­los, weil sie ent­we­der Aus­druck der Macht oder der Ohn­macht sind. Zuge­ge­ben, es gibt Aus­nah­men. Wenn ich jedoch Artikel wie dieses BILD-Inter­view mit Dr. Krüger lese, male ich im Geiste bereits ein Trans­pa­rent: „Die Kanz­le­rin sprach: ‚Lächle, es könnte schlim­mer kommen!‘ Und ich lächelte. Und es kam schlim­mer.“

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Unbesorgt.

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Leserpost

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Wolfgang Kaufmann / 11.08.2020

Wer nicht an den Endsieg glaubt, ist des Defätismus verdächtig und somit vogelfrei. Und ganz vorne dabei bei der Hexenjagd: Frauen, Grüne und andere Leichtgläubige. Wobei mir die Artikel in der TAZ und in den Kieler Nachrichten Hoffnung machen. Ersterer ausgerechnet mitverantwortet von Lauterbachs Ex.

Hjalmar Kreutzer / 11.08.2020

Je suis coronabockig :-) Immer wieder hört und liest man: „Ja, wer recht behalten hat, Gegner oder Befürworter der Corona-Maßnahmen, wird sich erst nachher zeigen, wird sich nach Corona zeigen. Wann bitte soll „nachher, nach Corona“ sein? Nicht die Fiktion einer Pandemie, sondern durch die Regierung verhängten Freiheitsbeschränkungen und deren zunehmend fragwürdige Zweckmäßigkeit und Angemessenheit verursachen die „psychische Herausforderung“. Ich fühle mich an meine Kindheit erinnert; mein Opa trug mir auf, meine Spielsachen aufzuräumen. „Nachher, Opa!“ Nach einer Weile mein Opa: „Vorhin hattest Du versprochen, Deine Spielsachen aufzuräumen, dieses „Nachher“ ist aber jetzt.“ - „Aber Opa, Nachher ist Nachher, also später, jetzt ist doch jetzt!“ Ja, der Opa ist das deutsche Volk, wer der widerborstige Enkel ist und was die Spielsachen sind, die er endlich wegräumen soll, das, liebe Kinder, findet Ihr selbst heraus, nicht wahr?

Thomas Taterka / 11.08.2020

Früher ist man durch halb Berlin gefahren, um sich im Kino ” Planet der Affen ” anzuschauen. Heute reicht ein Gang vor die Tür zum nächsten Supermarkt.

Klaus Kalweit / 11.08.2020

Wenn der Ber­li­ner Psy­cho­loge Dr. Wolf­gang Krüger mit den Menschen wie mit Fünfjährigen spricht, dann mangelt es ihm offenbar selbst an Intelligenz. Kluge Menschen dagegen nehmen all die Informationen aus verschiedensten Quellen auf, sieben die offenkundig stark ideologisierten aus, beachten die Widersprüche und bilden sich dann eine Meinung. Das kann sich dieser Psychomensch offenbar nicht vorstellen. Anfangs habe ich Corona auch für eine große Gefahr gehalten, doch inzwischen ist viel Zeit vergangen, es gibt mittlerweile Tage in Deutschland ohne einen einzigen Corona-Toten. Ob die Opfer überhaupt an dem Virus gestorben sind, wird in aller Regel gar nicht festgestellt, und die Zahl der Neuinfizierten, in den letzten Tagen um die 400 täglich, ist nicht relevant ohne die Frage nach tatsächlichen Erkrankungen und möglichen falsch positiven Tests zu beantworten. Da dies nicht geschieht, die Panik-Welle aber stets weiter getrieben wird, muß ich ganz finstere Absichten vermuten. Herr Psychologe, bin ich nun ein Corona-Leugner, ein Unverbesserlicher, bin ich von irrationalem Eigensinn erfaßt? Schade, daß ich nicht mal eine Sitzung bei Ihnen machen werde. Das würde ich mir nämlich wünschen, so ein richtig schönes und faires Duell mit Worten.

Tina Kaps / 11.08.2020

Selbst die vermeintlich nicht zu instrumentalisierende Zahl der Sterbefälle 2020 wird instrumentalisiert werden. Egal ob es weniger oder mehr Tote am Ende des Jahres sein werden – Angela Merkel wird uns so oder so als nationaler Schutzengel (© Web.de) präsentiert werden. Meine mentalen Schutzengel dieses Jahres, auch das zeichnet sich schon jetzt ab, waren, sind und bleiben die wortgewaltigen, hoch gebildeten, fachkompetenten und mutigen Autoren der Achse.

Karla Kuhn / 11.08.2020

Mathias Rudek,  “Es wäre sehr viel hilfreicher, wenn sie ihre Leser nicht immer wieder aufschreckt und in Panik versetzt wie ein Eichhörnchen unter Ecstasy,....” wahrscheinlich nur ein kleiner Ausrutscher der BILD. Ich vermute,  Merkel hat ihr “das ist gar nicht hilfreich” vorgetragen und schon wurde die “moralische Maske” wieder aufgesetzt.  Ich glaube allerdings, es wäre NOCH viel hilfreicher, das Blatt gar nicht erst zu lesen. Heinrich Schöneseifen, “... wer sich als die Bekloppteren der beiden Gruppen qualifiziert haben.”  Das frage ich mich seit einiger Zeit ständig. B. Oelsnitz, mit LOGIK kommen sie bestimmt nicht ans Ziel. Harald Unger, “Die kleine Minderheit der in nur 15 Jahren nicht voll-infantilisierten Bevölkerung, wird der Infantilität bezichtigt. Das Merkel Regime zeigt seine heimtückische, totalitäre Visage inzwischen ganz ungeniert her. ”  Ist das ein Wunder ?? Viele dieser   Polittypen, allen voran Merkel, können doch so locker vom Hocker Gesetze brechen, viele Wähler wählen sie trotzdem. also wird die Dreistigkeit immer größer. Ich habe mal geschrieben, am Ende landen wir immer wieder bei Merkel. Das stimmt nur bedingt, am Ende landen wir immer wieder bei DENEN, die sie gewählt haben. Das ist Kausalität in Reinformat und von ihrer üblen Seite.

Stephan Bujnoch / 11.08.2020

Diskurs ist nur dort erlaubt, wo die Obrigkeit Änderung will. In diesem Sinne muß das Miteinander der autochtonen Bevölkerung mit den “Geschenken” (KGE) täglich neu ausgehandelt werden, damit so die Bevölkerung Gelegenheit und Zeit erhält, sich an die Lebensweise der Geschenke anzupassen, was offensichtlich erwünscht ist und gelebte Integration darstellt. Bei der Einstufung der Gefährlichkeit von Corona soll die Gefahrenlage, wie von den Virologenvasallen definiert und der Regierung gewollt, erhalten bleiben. Deswegen gibt es seit neuestem Coronidioten, weil, wer Angela nicht folgt, mit Sicherheit psychisch krank sein muß! Es gibt nur eine Deutungshoheit und die liegt bei der Regierung. Wäre ja auch nicht auszudenken, welche oszönen Fragen die Bürger ohne Coronaangst den Regierenden angesichts des 500 Mrd Geschenks an den Club Med (Italien, Frankreich, Griechenland) stellen würden. Denn es geht hier nicht um den post Corona Wiederaufbau, sondern um den selbstverschuldeten vor Corona Schuldenabbau. Es ist hier eine klare Parallele zum “Klimawandel” zu sehen. Da gibt es auch nur eine politisch gültige Meinung, nämlich die des PIK mit seinen Vertretern Schellnhuber, Rahmstorf und Edenhofer. Letzteren dürfte seine Einlassung in 2010 bei der Vorbereitung der IPCC Sause in Cancun in 2011 die Nachfolge auf Schellnhuber gekostet haben. Es geht ja auch nicht, daß ein prominenter PIK Vertreter im Interview von sich gibt, wer die Arbeit des IPCC und des PIK mit Klimawandel in Verbindung brächte, wohl etws naiv wäre. Im Grunde ginge es um die internationale große politische Transformation. Aus arm mach reich und vice versa. Das ist gerecht und wir schaffen das.

thomas Regentrop / 11.08.2020

Also wenn es mir gelingt, bei meinen “Lieblingen” bis in den kommunikativen Bereich des Argumentierens vorzustoßen, dann haben sie schon verloren, denn außer, dass man wegen der “Infektionszahlen” vorsichtig sein müsse, oder dass es im Ausland ganz schlimm sei, können sie auch nichts vorbringen. Und da sie dies wissen, wird bei meiner Anwesenheit das Thema “Corona” in der Regel vermieden. Obwohl es mir im Grunde wirklich unangenehm ist, gehe ich aber im Hinblick auf meine Verantwortung für mein soziales Umfeld und die momentan gefährdete Gesamtgesellschaft schon bei der Begrüßung in einer Besuchssituation recht offensiv vor, indem ich beispielsweise die Ellenbogenbegrüßung durchaus schon mal mit dem Stinkefinger beantworte, oder wenn es mir angemessen erscheint die früher übliche Umarmung einfordere. Ansonsten verlange ich eine Erklärung für die Distanz, und schon kann man ins plaudern geraten… Ja gut, natürlich setze ich nicht gleich hart nach und lasse es erstmal laufen, aber im großen und ganzen kommt keine dieser Mainstream-Phrasen unkommentiert an mir vorbei. Eigentlich nett, dass dieser “BILD-Psychologe” mir meine in der Zeit verronnene Jugend zurück diagnostiziert… Ja, unverbesserlich sein, ist das Gebot der Stunde, wenn dir jemand eine Ideologie aufzwingen will! Und 13-Jährige sollen ja auch praktisch immun gegen das Killer-Virus sein; Die ideale Therapie für alle…!

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