Henryk M. Broder / 30.10.2007 / 14:24 / 0 / Seite ausdrucken

Nach dem Parteitag der SPD - Masal tov, Genossen!

“Es is so ein beruhjendes Jefiehl. Man tut wat for de Revolutzjon, aber man weeß janz jenau: mit diese Pachtei kommt se nich.” -
Kurt Tucholsky, Über die SPD, “Ein älterer, aber leicht besoffener Herr”, in: Die Weltbühne, 9. September 1930, S. 405

Dabei hat Tucholsky noch nichts von ALG 1 und Pendlerpauschale gewußt. Aber auch diese Meldung hätte ihn entzückt:
= Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokraten begrüßt das erstmalige Bekenntnis der SPD zu ihren jüdischen Wurzeln

Hamburg, den 28. Oktober 2007- Der Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokraten hat den historischen Verweis auf jüdische Tradition innerhalb der SPD im heute beschlossenen Hamburger Grundsatzprogramm ausdrücklich begrüßt. Darin heißt es, dass die Partei sich als linke Volkspartei versteht, die ihre Wurzeln unter anderem „im Judentum und Christentum, Humanismus und Aufklärung“ habe.

In enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand der SPD hat sich der Arbeitskreis aktiv für die Erwähnung der jüdischen Tradition im neuen Parteiprogramm eingesetzt. Die bisherige Vorlage der Redaktionskommission hatte lediglich einen Verweis auf Christentum enthalten. Die Sprecher des Arbeitskreises Peter Feldmann und Sergey Lagodinsky, die ihre Gruppe beim Parteitag in Hamburg vorstellten, zeigten sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Angesichts der historischen Rolle der Juden bei der Gestaltung der deutschen Sozialdemokratie ist ein solcher Verweis ein richtiges Zeichen,“ sagte der Frankfurter Peter Feldmann, “Wir sind stolz auf diese Tradition - und unsere Partei ebenfalls!”

Der Berliner Sergey Lagodinsky betonte insbesondere die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Parteivorstand. „Wir freuen uns, mit unseren Argumenten innerhalb der Partei auf viel Offenheit gestoßen zu haben“, so Lagodinsky. „Dass die SPD sich zu ihren vielfältigen, und nunmehr auch ausdrücklich zu ihren jüdischen Wurzeln bekennt, ist nicht nur ein Zeichen für das zutreffende Geschichtsverständnis, sondern auch ein Signal für die Zukunft“.  =

Siehe auch:
http://www.rundschau-online.de/jkr/artikel.jsp?id=1193152643097

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