Blau gelbes Licht, Schals und Elektrolimousine. Gab es auch Transklos und bunte Fahnen? Dann wäre alles perfekt mit Gehirnwäsche
Der Einfluss der Propheten auf die Außenpolitik der letzten judäischen Monarchie mit Sitz in Jerusalem vor dem Ende des ersten Tempels war die reinste Katastrophe gewesen.Aufgrund der theokratischen Ausrichtung des Reiches waren die Propheten die Berater in und Experten für politische Fragen. Die führende Fraktion, gegen die sich Oppositionelle wie Jeremia, Jesaja, Micha oder Uria vergeblich stellten, verlangte die Aufkündigung der Gefolgschaftsverträge mit der herrschenden babylonischen Großmacht, deren zeitnahes Ende sie prognostizierten unter der Annahme, dass Ägypten dabei die Schutzmacht von Juda stellen würde. Die oppositionellen Propheten, die uns in der hebräischen Bibel überliefert sind, stellten sich gegen diese Politik und forderten vom König, gefälligst den Ball flach zu halten. Fatalerweise entschied sich der Herrscher für die Konfrontation. Das Ergebnis war die, nach dem zu Juda bereits vorausgegangenen Fall des Parallelkönigreiches Israel dann die zweite Vernichtung von Gottes Volk. Es sollten in den kommenden Jahrhunderten weitere folgen und es ist schon bemerkenswert, wie viele Feiertage Juden feiern, an denen sie sich ihrer “irgendwie” doch verhinderten vollkommenen Auslöschung erinnern dürfen.
Wenn ich werkgetreue Oper erleben möchte (und andere interessiert mich nicht), fahre ich nach Lüttich und gehe in die Opéra Royal de Wallonie. Da gibt es so einen Humbug nicht. Wer mag, kann sich bei Youtube unter dem Suchbegriff “Aida” de Verdi à l’Opéra Royal de Wallonie-Liège” eine solche Inszenierung anschauen. Kein Ekelmobil weit und breit, und auch sonst kein modernistisches Gedöns und erst recht keine “Botschaft” und keine Erziehungsmaßnahmen. Wer das braucht, sollte der Oper fern bleiben und das deutsche Fernsehen einschalten.
Kann man so sehen, muß man aber nicht. Ich halte diesen Politbezug, der jetzt obligat sein muß, für völlig fehl am Platze , so lange jeder Zuschauer noch selbst denken kann. Ich für meinen Teil ,halte solche Inszenierungen für aufgesetzten Schwindel. Ich brauche das nicht und werde mich wie bisher bei blau-gelben-Licht sehr dezent fernhalten. Wo waren denn die Herren und Damen Künstler beim herbeigelogenen Irak-Krieg, wer kennt die Flagge von Jemen? Lobhudelei für billige Politpropaganda ! Soetwas fehlt mir gerade noch!
S. Niemeyer-genau. Stimme Ihnen voll und ganz zu.
Solche Rezensionen kann man hier derzeit nicht bringen . Jaaa , wäre Gergiev im ruschissen Kampfpanzer erschienen und hätte die ruschisse Hymne zum Abschluß gespielt , dann ....
Tut mir leid, aber mit dieser - sattsam bekannten - Form des “Regietheaters” kann und möchte ich nichts anfangen.
Weshalb lässt man Nabucco nicht Nabucco sein? Genügt es nicht, die grandiose Musik gerahmt in einer schlüssigen Inszenierung zu genießen? Wer in Verdis Oper Assoziationen zur Ukraine sehen will, bitteschön. Wer in Verdi einen Sympathiesanten der deutschen “Energiewende” sieht, wohlan. Aber warum müssen auch alle anderen an einem solchen Abend mit politisch korrekter Symbolik belästigt werden? Fehlt eigentlich nur noch das Leporello mit Impfwerbung und die Regenbogenfahne an der Severikirche.
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