Hannover geht mit "gutem" Beispiel voran. Jahrzehntelang hat Rotgrün vom Sparen geredet und die Schulden erhöht, auch bei besten Steuereinnahmen. Erst vor zwei Monaten hat die Stadt noch einmal bekräftigt, einen strengen Sparhaushalt verabschieden zu wollen.Die Landeshauptstadt hat 1,5 Milliarden "offizielle" Schulden, in denen die etwa 500 Millionen Kassenkredite nicht enthalten sind. Dazu hat die Stadt es verstanden, in den langen Jahren unter der SPD, seit Gründung der BRD ununterbrochen an der Macht, Schulden zu verstecken, so etwa in Verbindlichkeiten stadteigener Unternehmen.Doch jetzt ist alles anders. Der OB Schostok mit seinem Kämmerer Hansmann haben verkündet, daß es an der Zeit sei, sich auch mal etwas zu gönnen. Deshalb werden man 500 Millionen neue Kredite aufnehmen, und zwar für Schulen und Kindergärten (na klar doch).Sollte je die Zinsen wieder steigen, werden viele Städte bankrott gehen, daruner sicher auch Hannover. Oder man beraubt die Sparer mittels Inflation.
Als Normalbürger hat man angesichts des täglichen Wahnsinns sowieso den Eindruck, dass Politik nur aus "Geldausgeben" sowie aus gegenseitigen Beschimpfungen und Erpressungen besteht. Wohin eine solche Politik führt, das sieht man ganz deutlich am Beispiel Griechenland, wo ein Praktikant!!! bereits vor 30 Jahren das festgestellt haben soll, was viele unserer politischen und ökonomischen "Spitzenkräfte" auch heute noch nicht wahrhaben wollen. Der französische Präsident Hollande hat in seinem Wahlkampf ganz klar "versprochen", dass er eine Politik betreiben wird, die gar nicht funktionieren sich nur verheerend auswirken kann. Aber, er ist gewählt worden! Und in Deutschland wurde nicht begriffen, dass man ganz einfach die erfolgreiche Wirtschafts- und Sozialpolitik aus den Anfangsjahren der Bundesrepublik unter den veränderten Bedingungen und auch Möglichkeiten variabel fortsetzen müsse. Stattdessen haben wir ein Millionenheer von Arbeitslosen und Hartz4-Empfängern ganz bewusst gezüchtet, suchen dafür aber Fachkräfte in aller Welt und haben kein Geld, um Schulen und Infrastruktur in Ordnung zu halten. Hinzu kommen die Gefahren, die durch den nationalen und unternationalen Terrorismus entstehen und wo einem erschreckt der Eindruck vermittelt wird, dass unsere ewig Unverantwortlichen nichts hören, sehen und sagen, aber jeden Tag zwecks Ablenkung von den erschreckenden Tatsachen auf eine "rechte Gefahr" hinweisen.
Lieber Herr Metzger, danke für Ihre fundierte Einschätzung. Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich verstehe die Welt nicht mehr. Obwohl ich gut informiert bin, die Grundlagen der Ökonomie und Politik kenne, und auch sonst komplizierte Sachverhalte verstehe. Egal wohin ich schaue, ich habe allergrößte Bedenken, dass das "ganze" gut weitergeht/ausgeht. Ich denke sogar oft, dass "dies alles" übelste Konsequenzen hat. Aber wie schon ohne Sarkasmus gesagt: Ich verstehe die Welt nicht mehr. Nein, ich verstehe es einfach nicht. Ihnen und allen Lesern hoffentlich noch viel gute Jahre.
Danke, es wird immer sehr gerne von denen, die sich selbst Keynsianer nennen, vergessen, dass John Maynard Keynes Schulden nur als ein notwendiges Übel ansah, dass es zu beheben galt, wenn die Konjunktur wieder am laufen war. Der Kardinalfehler Keynes war es, die menschliche Natur nicht zu berücksichtigen. Es vergass das Phlegma der Regierenden, wenn es um unschöne Entscheidungen, wie die Rückzahlung von Schulden geht. Eher hat er ihnen das vorgeschobene Argument gegeben, nochmehr Schulden zu machen. Krugman und Stiglitz sind die Inkarnation der Vulgärkeynsianer.
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