Kann es sein, dass sich der demokratische Staat mit dem0 Angstthema “Erderwärmung” und dem daraus abgeleiteten, nicht enden wollenden Aktionismus ein Thema gewählt hat, um von widerständigem Bürgerwillen verschont zu bleiben? Immerhin erscheinen die teuren ökologisch angetriebenen Kampagnen zur Energieeffizienz so unglaublich unintelligent, dass einem der Atem stockt. Da hilft nur die Ansage “Alternativlos” und die Verketzerung von Kritikern als “Klimaleugner”. Es wäre zu schön, wenn man Frau Hendricks bis 2050 auf stand-by schalten könnte. Energieeffizienz unabhängig von Kostenkalkulation ist ein Schmarrn, selbst wenn man das Ganze als “Nationalen Aktionsplan” feiert. Überhaupt nicht kalkuliert ist bisher der Energiebedarf für Mobilität. Deshalb die Frage: Wie sieht es aus mit den Energiebedarfsäquivalenten, die von der Tankstelle in die Stromnetze abwandern von wo aus die Autobatterien geladen und die lustigen LKW-Oberleitungen auf Autobahnen gespeist werden sollen? Ist das aus dem Blickwinkel der Energieeffizienz vernünftig oder geht man davon aus, dass Kosten und Vernunft im Jahr 2050 - ich freu mich drauf! - keine Rolle mehr spielen? Immer wenn eine neue Ökosau durchs Dorf getrieben wird, trete ich an den Globus und suche darauf mein kleines, auf Sonderwege abonniertes, mir immer fremder werdendes Heimatland und denke: Größenwahn! Deutschland rettet die Welt und alle sind dankbar und wähnen ihr Steuergeld in guten Händen.
Ich bin mir nicht sicher, ob nicht die Umweltorganisationen, die für die Abschaffung der Glühbirne waren, durch die Wirtschaft fremdgesteuert wurden. Erinnern wir uns: Mit dem Verbot der Glübirne gingen andere Entwicklungen einher. Das älteste bestehende Kartell war das Glühbirnen-Kartell, indem sich die führenden Hersteller verpflichteten, die Haltbarkeit zu begrenzen. Diese Glühbirnen waren von hoher Qualität. aber hielten nur begrenzte Zeit. Nun strömten aber nach dem Zerfall des Ostblocks aus Osteuropa und China billige und langlebige Glühbirnen auf den Markt, die noch einen weiteren Vorteil hatten; sie waren robuster gegenüber Spannungsschwankungen. Gleichzeitig wurden Stromnetze von 220 auf 230 Volt umgestellt. Letzteres sorgte durch Spannungsschwankungen dafür, dass die tollen alten Glühbirnen noch schneller kaputt gingen, während die billigen von den Discountern aus chinesischer Produktion diese Maßnahmen schadlos überstanden. Just in diese Situation kam das Verbot und die damit verbundene Verkaufsförderung der Energiesparleuchtmittel, wo westeuropäische Firmen wieder einen technologischen und qualitativen Vorsprung hatten! Wie sagte mir einmal ein Mitglied aus dem oberen Management von Siemens am Rande einer Tagung: Manche Konzerne geben heute mehr Geld für Lobbyismus bei NGOs als bei der Politik aus, das sei vielversprechender!
Aber Herr Dudeck, LED und CF Energiesparlampen liefern auch mit Leistungsfaktoren kleiner als 100 % mehr Lumen/VA als Glühlampen, so dass die Stromkosten für Licht sinken würden (wenn auch nicht mehr so stark), selbst wenn die Blindleistung mit abgerechnet würde. Da ergibts sich dann wieder ein Beispiel für einen gerechtfertigten Eingriff des Staates: Weil es nicht praktikabel ist, Blindleistung abzurechnen (zumindest bei Privathaushalten) und der Verbraucher diese Kosten nicht internalisiert, schreibt eine EU Verordnung bzw. das Deparntment of Energy Mindestanforderungen für den Leistungsfaktor vor. Ein ähnliches Argument zur fehlenden Internalisierung externer Kosten kann man zu Vorschriften über erlaubten Schadstoffgehalt und Entsorgung der Lampen anführen. Und natürlich verfügen Politiker nicht alle über ausreichendes Wissen über Ökonomie und Elektrotechnik; dazu verlassen sie sich dann eben auf Experten und Lobbyisten, die ihnen die Zusammenhänge erklären.
“Am Beispiel von Energiesparlampen kann ich gut die Berechtigung der Förderung/Forderung von Energieeffizienz durch den Staat zeigen: “ Der ist gut! Gerade die Energiesparlampen zeigen, was für ein Unfug passiert, wen ausgrund falscher staatlicher Zielsetzungen unausgereifte Techniken gefördert werden. Zunächst ist der staatliche Zwang zum Energiesparen sinnlos, da es dafür keinen Grund gibt: Öl, Kohle und Uran sind noch für viele 100 Jahre in ausreichender Menge vorhanden, so daß es eines Energiesparens um jeden Preis nicht bedarf. Zudem ist die Technik der Energiesparlampen in mehrfacher Hinsicht problematisch: Durch den hohen Quecksilberanteil sind sie eigentlich Sondermüll und sorgen dafür, daß der normale Müll mit Quecksilber angereichert wird, da mit Sicherheit ein großer Teil der Lampen über den normalen Müll entsorgt wird. Desweiteren sind sie auch elektrisch problematisch, da sie in hohem Maße Blindströme verursachen (sehr gut erläutert wird das hier: http://www.gluehbirne.ist.org/leistungsfaktor.php ). Ich zitiere Herrn Dr. Wolfgang Zängl - Gesellschaft für ökologische Forschung - von dieser Seite: “Das Verbot der Glühbirne und die erzwungene Durchsetzung der Energiesparlampe ist ein unglaublich dreister Vorgang. Es ist wohl das erste Mal in der Geschichte der Industrieproduktion, dass ein harmloses durch ein ungleich schädlicheres Produkt ersetzt und auch noch mit einem offiziellen Verbot belegt wird.” Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Vergleichbares gilt für die erzwungene Wärmedämmung. Fazit: Die Gesundheit der Menschen und deren wirtschaftliches Wohlergehen wird einer totalitären Wahnidee geopfert, erzeungen von Personen, die nicht einmal über simpelste physikalische Kenntnisse verfügen!
Am Beispiel von Energiesparlampen kann ich gut die Berechtigung der Förderung/Forderung von Energieeffizienz durch den Staat zeigen: Ich nehme an, Energiesparlampen besitzen das Potential, Licht gleicher Qualität zu geringeren Gesamtkosten bereitzustellen als herkömmliche Glühlampen. Allerdings ist anfänglich die Technik noch nicht ausgereift genug, um Energiesparlampen in guter Qualität zu geringen Kosten herstellen zu können, so dass für Verbraucher ein hoher Anschaffungspreis die möglichen Einsparungen kaum lohnenswert erscheinen lässt und Hersteller nicht kostendeckend produzieren können. Erst durch Erfahrungskurveneffekte und Produktion in großem Maßstab sinken die Kosten und verbessert sich die Qualität so weit, dass die Energiesparlampen den herkömmlichen deutlich überlegen sind. Dieser Punkt wird aber ohne Eingriff des Staats (sehr viel) später erreicht, weil Lampenhersteller risikoscheu sind und Entwicklungsfortschritt bei Lampen ein öffentliches Gut ist. Wenn Verbraucher nach einer Investition in Energieeffizienz ihr Verhalten ändern und mehr von der nun zu geringeren Kosten (effizienter) bereitgestellten Dienstleistung nachfragen, dann tun sie dass, weil ihnen daraus ein größerer Nutzen erwächst als wenn sie ihre Nachfrage unverändert ließen. Der beobachtete Rebound steigert deswegen die Wohlfahrt und ist nichts schlechtes. Wenn trotz dieses positiven Effekts auf die Wohlfahrt durch die Erhöhung von Abgaben auf Energie einem Reboundeffekt aus politischen Gründen (oder wegen externer Kosten) entgegengewirkt werden soll, verhindert dies nicht automatisch Energieeffizienzsteigerungen, wenn diese Abgabenerhöhung nicht ausschließlich energieeffizient erstellte Güter trifft. Typischerweise werden neben den energieeffizienten erstellten auch herkömmlich erstellte Güter am Markt sein, deren Preis durch eine Abgabenerhöhung noch stärker steigt. Damit wird ein zusätzlicher Anreiz für die Investition in Effizienzsteigerungen gesetzt. Schließlich wird der Reboundeffekt in den meisten Fällen nur zu relativ kleinen Defiziten bei der Energieeinsparung führen. Viele Technologien zur Effizienzsteigerung sind kaum wirtschaftlich. Gerade hier wurde oft dargestellt, dass die Kosten der Dämmung von Gebäuden praktisch nicht innerhalb der Nutzungsdauer durch die Einsparungen bei den Brennstoffkosten amortisiert werden. Damit gibt es keinen (oder sogar einen negativen) “Einkommenseffektrebound”, weil der Nutzer kein zusätzliches Budget zur Verfügung hat. Was dann noch an “Substitutionseffektrebound” übrig bleibt, macht selten viel aus. Vor allem bei Flugreisen ist es unwahrscheinlich, dass sinkende Treibstoffkosten die Nachfrage explodieren lassen, weil Verbraucher hier in anderer Hinsicht eingeschränkt sind (zur Verfügung stehende Urlaubszeit). Gillingham et al. fassen in Nature die Argumente kurz zusammen und kommen zu einer ähnlichen Einschätzung (“The rebound effect is overplayed”). Eine gute Analyse gibt auch Borenstein (2015), der tatsächlich für Lampen und Autos den Rebound mit seinem Modell abschätzt (“A MICROECONOMIC FRAMEWORK FOR EVALUATING ENERGY EFFICIENCY REBOUND AND SOME IMPLICATIONS”).
Unter dem allgemeinen Diktat grassierender Unverunft haben Sie sicherlich recht. Aber in konkurrierenden Systemen setzen sich aus physikalischen Gründen immer diejenigen durch, die ihren Energievorrat am effizientesten haushalten. Das gilt sogar für Planeten und Sonnen. Nicht nur in lebendigen Sytemen oder deren Assoziationen. Betrachten Sie einfach mal Ihren Haushalt, Ihre Familie, und stellen Sie Sich vor, Ihre am häufigsten genutzte Energie ist das Geld. Lässt sich auch ganz simpel umrechnen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.