Dieser Blog kritisiert Herrschaft eben nicht nur (und macht sich so zu einem ganz besonderen Mitglied im Club der Vierten Gewalt), sondern Achgut macht ebenso auch von herrschenden Gedanken verfolgten und gequälten Lesern psychotherapeutische Ansätze verfügbar. job very well done
Zu fragen wäre, ob die Angst, dieses uralte Gefühl aus der Tiefe des Lebendigen, ob sie auch das Negative zu produzieren imstande ist, aus dem sie gewachsen ist. Recycling sozusagen auf schöpferischem Niveau. Denn alle Gottesfurcht ist erzogene Angst. Warum Jordan Peterson, warum nicht “Viva Humania”? Sehr geehrter Herr Lassahn, sind Sie ein Feigling, wovor haben Sie Angst? Was Jordan Peterson über den Loser geschrieben hat, das hat mich tief berührt. Aber es ist noch ein großer Unterschied, über den Loser zu schreiben oder über die Angst. Es ist ein Unterschied, ob jemand wegen seiner Ängste ein gefährlicher Mensch ist oder weil er ein Loser ist. Ein Mensch, ob Loser oder nicht, kann Angst haben, allein und unbewaffnet auf die Straße zu gehen. Sozusagen - das gibt hier jetzt einen Kalauer, wie ein bayrischer Wichtigtuer festgestellt hat, dass nämlich “Spaziergänge nun ihre Unschuld verloren haben” - finde ich klasse. Das stimmt nämlich schon länger. Neuerdings habe ich einen widerkehrenden Alptraum, es klingelt an der Haustüre, Altkanzler Schröder steht draußen und erklärt mit sorgenvoller Miene, mein Gasliefervertrag müsse gekündigt werden, es tue ihm leid, Ausnahmen nur noch für Geimpfte und depressive Organspender. Das sind Manifestationen der Angst arm alt zu werden oder es schon zu sein. Dazu braucht man keinen Psychologen. Was ist nun, Herr Lassahn, würden Sie, nur um ein spezielles dystopisches Buch zu besprechen, ein paar unschuldige Leute umbringen? Würden Sie natürlich nicht, oder? Wenn J. Peterson mich fragen würde, was ich nun am liebsten täte, ob das mit Ängsten zu tun hätte oder mir diese nehmen könnte, ich würde ihm antworten: Mit Atombomben spielen. Oder den Raketen, wo sie drauf sind. Das wäre das Geilste, was ich mir vorstellen könnte. Das kann man natürlich nicht wirklich sagen, da gibt es 30 Jahre Invalidenrente drauf! Ehrenwort! Also lesen wir hier lieber Ihre unbefangenen Einlassungen über Herrn Belanglos, ach, ich habe es schon vergessen.
Wissen hilt gegen Paranoia, wenn man nicht wirklich verrückt ist. Mut zur Angst ist eitle Selbstübertölpelung. Um das zu wissen, muss man echte Angst gehabt haben.
“Angst ist Trumpf. Angst vor Männern (alle Männer sind Gewalttäter), ... .” Es sei denn, es sind muslimische Männer am Hauptbahnhof zu München, wo sie Teddybären kriegen. Mensch muss das differenziert sehen. Was der einen ihr Uhl, ist der anderen ihr Nachtigall.
Mut zur Angst. Ich habe Angst vor dieser Menschheit. Ich habe auch Angst um diese Menschheit. Deshalb gehe ich nächsten Montag Abend auch wieder auf die Straße, dieses mal mit einem unguten Gefühl. Ich rechne fest damit, dass wir angegriffen werden, zumindest verbal. Wenn nicht gar in dieser Pogrom-Stimmung aus vorbeifahrenden Autos Flaschen auf uns geworfen werden. Deshalb kann ich nicht auf dem Sofa kleben bleiben.
Was Albträume angeht hilft eine Erdung nur bedingt. Die werden dann zwar kleiner, dafür aber auch wahrer. Zum Beispiel, dass Frau Baerbock doch noch (angeblich und nicht so, wie man sich das normalerweise vorstellt) unser Land vertreten darf, und der Lauterkarl Gesundheitsminister wird. Für diese Visionen bin ich im Sommer noch als Nostradamus verspottet worden. Dabei bin ich ganz ehrlich schweißgebadet aufgewacht, als ich diesen Mist zusammengeträumt hatte.
Angst ist die gefühlte Aufforderung zur Gefahrenkontrolle. Es geht nicht darum Angst zu vermeiden, wer das versucht wird wahrscheinlich bald Handlungsunfähig, weil alle Handlungen mit Risiken verbunden sind, sondern sich de jeweilige konkrete Gefahr bewusst zu machen um angemessen handeln zu können. Die Fantasie Seveso ist überall führt nicht zu weniger Gefahren sondern eher zu einer generalisierten Angst. So jemand ist dann ein Fall für den Psychotherapeuten. Zur Antiatomkraftbewegung: Paradoxer weise verliefen die Demonstrationen gegen Atomwaffen, wie der Pershing 2, viel friedlicher als jene gegen die Kernkraftwerke. Heute ist es völlig absurd. Die Bundesregierung lässt alle Kernkraftwerke abschalten, hält aber an der nuklearen Teilhabe fest. Ich halte die nukleare Teilhabe für das Problem. Damit lassen sich militärische Auseinandersetzungen die man mit konventionellen Mitteln nicht mehr gewinnen kann doch noch gewinnen. Die passendere Antwort auf militärische Bedrohungen wäre es die konventionelle Fähigkeiten zu optimieren damit man die nuklearen nicht benötigt. (und eine zurückhaltende Politik zu betreiben). Zu dem Thema findet aber so gut wie keine öffentliche Debatte statt. Ich Frage mich welche Fantasien Journalisten und Politiker haben wenn sie diese nukleare Teilhabe loben. Was stellen sich diese Leute darunter vor? Vermutlich beruhigen die amerikanischen Atomwaffen ihre Angst. Bei mir ist das nicht der Fall. Mich ängstigt eher die Vernachlässigung anderer Optionen. Ich bin für die militärische Neutralität Deutschlands und ich würde in dem Bereich, gerade deswegen, mehr Geld ausgeben.
Für Angst bracht es keinen Mut, den braucht man ,sie zu überwinden, um in, oder nach, einer akuten, realen Bedrohung wieder vernünftig denken zu können , und rationale Entscheidungen zu treffen. “Angst essen Seele auf” ,Lemminge haben kein Rückgrat und keine Seele,schaut euch nur um in Dummland, sie sind überall.
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