“Präambel / Die Verfassung des Deutschen Reichs / vom 11. August 1919 / Das Deutsche Volk einig in seinen Stämmen und von dem Willen beseelt, sein Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuern und zu festigen, dem inneren und dem äußeren Frieden zu dienen und den gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern, ghat sich diese Verfassung gegeben. // Das beeindruckende an der Präambel ist, daß die SPD diese als stärkste Fraktion nicht bekämpft, sondern unterstützt hat, daß wir damals unsere Identität aus den Stämmen empfingen und daß Fortschritt nicht technologisch, sondern gesellschaftlich definiert worden ist. Die Stammesgebiete, Hessen, Sachsen, Niedersachsen, Bayern, Friesland waren auch die Stammesnamen. Selbst dialektische Sprachgrenzen standen dem Volksgedanken nicht entgegen. Dabei klingen Friesisch, Bayerisch und Hessisch für den Aussenstehenden so verschiedenen wir chinesisch, suahelisch und griechisch.
“Die einzelnen indigenen Stämme hassen einander. Die Berliner hassen die Münchener.”—- Das ist nicht wahr, wir hassen keine Münchener! Wir hassen nur den FC Bayern, weil der von einem bekennenden Kannibalen angeführt wird! Viel schlimmer sind doch all die norddeutschen Hackfressen: Das sind diese verbitterten Protestanten, die morgens vor dem Spiegel stehen und anschließend den ganzen Tag lautstark verständlicherweise gegen sich selber protestieren. So etwas nervt auf Dauer unglaublich, vor allem wenn man außer “Oha!” keinen menschlichen Laut herausbekommt und auch sonst keine vollständigen Sätze bilden kann. Insgesamt muss man sagen, dass all diese indigenen Völker, die seit der Wiedervereinigung in unser beschauliches Berlin eingefallen sind, weder optisch, noch intellektuell eine große Bereicherung waren. Es ist natürlich immer hart, wenn man erfährt, dass man nicht zu denen gehört, die sich der liebe Gott unter einem zivilisierten Mitteleuropäer vorstellt, aber Sprachkurse, Schönheitsoperationen und Psychotherapien könnten den größten Schaden mildern, wenn sich diese eingewanderten, unzivilisierten Völker Deutschlands endlich dazu aufraffen würden, die Berliner Hochkultur zwischen Späti und Staatsakt zu würdigen und nicht bei jedem Witz, der auf ihre Kosten gemacht wird, empört zusammenzuzucken.
@Gerhard Mader: Deutschland heißt auf finnisch Saksa bzw. Saksamaa. Eine gemeinsame Grenze gab es freilich nie, es sei denn, man begriffe die Ostsee als solche. Denn übers Meer müssen die ersten, namensprägenden Kontakte zustandegekommen sein. Und zwar vor 1180, als Sachsen praktisch noch synonym für Norddeutschland stand. Danach mußte Heinrich der Löwe feststellen, daß er zu hoch gepokert hatte, das mächtige Sachsenherzogtum wurde zerschlagen, Norddeutschland verlor dauerhaft an Bedeutung (trotz Hanse) und der Name Sachsen wanderte schließlich - vermittelt über die Kürwürde des Restherzogtums Sachsen-Wittenberg - in die Mark Meißen. - Herrn Buurmanns Text enthält zahlreiche Ungenauigkeiten, Geschichte und Geographie werden kaum seine Lieblingsfächer gewesen sein. Aber da die Grundaussage stimmt, sollte man m.E. darüber hinwegsehen.
Ein netter Versuch, aber es ist unmöglich, ein Gutmensch in eigener Sache zu sein. Für eine eigene Sache einzutreten riecht doch sehr nach Egoismus. Und Gutmenschlichkeit und ein derartiger Egoismus schließen sich gegenseitig aus. Es kann sich kein Gutmensch vor sich selber gutfühlen, wenn er in sich egoistische Antriebe vermuten muß. Der Egoismus aber, lediglich Gutmensch zu sein, weil man in das Gutseinsgefühl einfach vernarrt ist und auch den Applaus anderer Gutmenschen goutiert, zählt nicht. Diesen Egoismus erkennen ja auch nur andere, die der Gutmensch daraufhin Bösmensch nennt. - Wie also schon gesagt, der deutsche Gutmensch kann die Problematisierung des D-Worts prinzipiell nicht betreiben. Und alle Nicht-Gutmenschen haben Besseres zu tun, als in solchen Verrücktheiten wie der Verfemung des D-Worts (oder vieler anderer Gutmenschen-Problemwörter) zu schwelgen.
Zitat: “Die Kulturen der indigenen Völker Nordeuropas wurden von den Römern unter tätiger Mithilfe des Christentums fast vollständig ausgelöscht.” Da werden die Römer wohl heftig überschätzt. Die Christianisierung der Völker Nordeuropas wurde - ja nachdem, wo man mit dem Begriff “Nordeuropa” beginnt, durch Karl den Großen mit seinem Angriffskrieg (- das muss auch mal gesagt werden) gegen die Sachsen zuerst betrieben, dann mischten die Ottonen mit. Wie die wirklichen Nordvölker, die Einwohner Skandinaviens, zunächst die Angeln, Wikinger, Dänen etc. christianisiert wurden, kann man zB in “Geschichte Skandinaviens” (Harm Schröder in Beck-Wissen) nachlesen, S. 23 ff. Maßgablich wirkte König Harald Blauzahn, der aus innenpolitischen Gründen die Christianisierung von oben betrieb.— Dann wäre für den Raum der Pruzzen der Deutsch-Ritterorden zu nennen. Die “Römer” waren daran nicht beteiligt.
Nun geht es wohl auch Indiana an den Kragen. Das ist bekanntlich ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika, die Hauptstadt ist Indianapolis. Meines Erachtens wird die dümmliche Minderheit, die diese schwachsinnige Winnetou- und Indianer - Debatte losgetreten hat, nur unnötig aufgewertet, wenn man sich mit ihr weiter beschäftigt. Also bitte : Ignorieren !
@ toni Keller: Ich denke, dass die größte kulturelle Aneignung in der Behauptung besteht, dass der Islam zu Deutschland gehört. Aber die allergrößte kulturelle Aneignung besteht in der Übernahme des Christentums.
@Christa Born, und ich komme ganau aus dem internationalem “The Länd”, ex das Musterländle und ich bin ein Ländler, nicht zu verwechseln mit Landser !?
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