Manfred Knake / 03.03.2020 / 11:00 / Foto: Pixabay / 11 / Seite ausdrucken

Murphys Gesetz und die Schiffshavarie vor dem Windpark

Murphys Gesetz (englisch Murphy’s law) ist eine auf den US-amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy jr. zurückgehende Lebensweisheit, die eine Aussage über menschliches Versagen und über Fehlerquellen in komplexen Systemen macht. Murphys Gesetz lautet: “Anything that can go wrong will go wrong.” Zu Deutsch:  „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“

Am 25. Februar 2020 havarierte der unter der Flagge von Barbados registrierte Frachter „Santorini“ westnordwestlich vor Helgoland in schwerer See. Das nicht beladenen Schiff hatte das Ruder verloren und trieb manöverierunfähig in der Nordsee. Der Notschlepper „Nordic“ wurde von seiner Sturmposition zum Havaristen beordert. Es gelang, eine Notschleppverbindung herzustellen. Drei Feuerwehrleute der Feuerwehr Cuxhaven, darunter ein Notarzt, ein Einsatzleiter Feuerwehr und ein Notfallsanitäter, wurden von einem Hubschrauber der Bundespolizei auf der „Santorini“ abgesetzt. Sie stellten die medizinische Versorgung sicher. Von den 23 Besatzungsmitgliedern an Bord waren 22 Personen unverletzt. Eine leichtverletzte Person wurde ambulant versorgt. 

Am Abend des 26. Februar erreichte ein Schleppverband mit der „Santorini“ die Wesermündung, gezogen vom Schlepper „Bugsier 30“, der „Bugsier 5“ und begleitet von der „Nordic“. Die „Santorini“ wurde nach Bremerhaven geschleppt, wo sie in die Werft ging. Bemerkenswert ist dieser Passus aus der Pressemitteilung Nr. 3 des Havariekommandos in Cuxhaven: 

„Durch das professionelle Handeln aller Beteiligten konnte verhindert werden, dass die SANTORINI in das Offshore-Windpark-Cluster 8 mit den Windparks Global Tech I, Albatros und Hohe See trieb. Die dort vorsorglich vorbereiteten Evakuierungen waren nicht notwendig.“

Es ist also wieder einmal gutgegangen. Es bleibt zu hoffen, dass auch in Zukunft kein Havarist in ein Windturbinenfeld gerät. Einige Windparks wurden nicht weit vom viel befahrenen Verkehrstrennungsgebiet in der Deutschen Bucht ins Meer gestellt, die wie künstliche Riffe eine enorme Gefahr bei einer Kollision darstellen. Träfe ein steuerloser Havarist auf eine Offshore-Anlage, wäre nicht auszuschließen, dass sich die Rotorgondel beim Anprall lösen und den Schiffsrumpf durchschlagen würde. Träfe es einen vollbeladenen Tanker, wäre dies verheerend für die nahegelegene Küste. Nach Murphy´s law geht das irgendwann nicht mehr so glimpflich ab: "Anything that can go wrong will go wrong"!   

In diesen drei Windparks stehen insgesamt 167 Anlagen. Hier die Pressemitteilung des Havariekommandos in Cuxhaven dazu.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Frank Dom / 03.03.2020

Spannende Frage, was zuerst eintritt - der Tsnunami, der Biblis wegspült, oder der Frachter, der Hamburg entstromt?

Ulrich Lehmkühler / 03.03.2020

Und was wäre, wenn Ruder- oder gar Maschinenausfall mit einem „dicken Pott“ wie der „MV Stellar Banner“ auftritt, die derzeit mit knapp 300.000 t Roheisen vor der Küste Brasiliens liegt? Gibt es dann „Spargelsalat“ als Vorspeise und „Blackout“ als Nachtisch? Oder rufen wir einen runden Tisch zusammen, der überlegt, wie man an schnellsten einen Riesenschlepper konstruiert und ein extra festes Seil ‚schlägt‘? Und wenn wir Boris Vertragsideen nicht zustimmen, kommt er dann mit „Grand Fleet“?

Robert Krischik / 03.03.2020

Kann man denn nicht mal schnell einen Damm um die Windparks herumbauen? Die Kosten trägt der Verbraucher…

Wolfgang Nirada / 03.03.2020

Terroristen und Kriegsgegner können im Falle eines Falles Murphys Law auf die Sprünge helfen. Einfach einen Tanker in den Windpark steuern oder ein simpler Luftangriff und schon hat Doofmichl keinen Strom mehr…

S. Barthel / 03.03.2020

Naja, derzeit redet man ja allenorts auf einmal von ‘Schwarzen Schwänen’. Es werden dann zwar hauptsächlich Möwen sein, die schwarzverschmiert im Öl versinken, das dann aber immerhin passend zum Zeitgeist. Und wen kümmern schon ein paar millionen Liter ausgelaufenes Öl vor der Nordseeküste, um die Natur und um Umweltschutz geht es doch schon lange nicht mehr. Solange der Ölteppich kein CO2 emittiert, ist doch alles gut. Da kann man auch hektarweise Wälder abholzen, riesige Flächen auf jahrhunderte so verdichten; dass hier kein Tropfen Wasser mehr im Boden versickern kann und hunderttausende Tonnen giftigen Klärschlamm und ätzende Industrieabfälle in der weltweit größten unterirdischen Sondermülldeponie (Herfa-Neurode) einlagern, während man fröhlich Reaktoren neuester Bauart verhindert; welche nur geringste und maximal 300 Jahre strahlenden Atommüll produzieren und sogar in der Lage wären, den bereits vorhandenen Atomabfall zu verbrennen. Da muss man auch keinen komplett synthetischen und CO2-neutralen Diesel zulassen oder einmal darüber reden, welchen Einfluss die Unmengen von Windrädern selbst, zum Beispiel durch veränderte Druckverhältnisse welche für ein zu frühes Abregnen sorgen, zumindest auf das lokale Klima haben.

Heiko Stadler / 03.03.2020

Windkraftanlagen sind gute Energieerzeuger. Wenn da mal ein Unfall passiert, ein Schiff versenkt wird und sich ein Ölteppich ausbreitet, so war das ein guter Unfall. Ganz anders ist das z. B. bei einem undichten Rohr in einem Kernkraftwerk. Das wäre ein böser Unfall, an dem die AfD schuld ist.

Rex Schneider / 03.03.2020

Von X,Y,Z geenterter Öltanker fährt als fliegender Holländer die Elbmündung aufwärts….. Gomorra 2.0 ...na wenigstens keine Stromausfälle.

Horst Lange / 03.03.2020

Herr Hanisch, NDR Info hatte dies in den Nachrichten, was für einen Infosender ja grundsätzlich zu den eigentlichen Aufgaben gehören sollte. Allerdings scheint es nur ein regionales Thema gewesen zu sein…

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