@Daniel Fischer Herr Eisleben hat schon recht, wenn er sagt, dass sich die Menschrechte aus dem Christentum ableiten. Sie wiederum haben recht, wenn Sie sagen, die Kirche habe diese bekämpft und erst spät anerkannt. Christentum lässt sich eben nicht mit Kirche gleichsetzen. Die Humanisten und Aufklärer standen zwar im Widerspruch zur etablierten Kirche, aber ihr Innerstes war von den Grundsätzen des Christentums geprägt. Die Menschenrechte schwebten nicht im Äther und warteten darauf, ergriffen zu werden, obschon die Humanisten und Aufklärer das dann behaupteten (=naturgegeben), sondern sie sind ein zutiefst christliches Konstrukt. Dass dem so ist, zeigen auch die übrigen grossen Religionen (Islam, Buddhismus), welche weder Humanismus noch Aufklärung kennen.
Eine Gesellschaft kann nur dann funktionieren, wenn innerhalb der Gesellschaft ein Konsens über die Rechte und vor allem über die Pflichten besteht, welche in der Gesellschaft gelten sollen. Dazu gehört ein hohes Maß an Freiwilligkeit. Es muss ein gemeinsamer Wunsch und eine gemeinsame Anstrengung bestehen, die auf den Erhalt und die Weiterentwicklung der Gesellschaft abzielt. Innerhalb einer Nation ist diese Voraussetzungen in der Regel gegeben. Es sei denn, es bestehen innerhalb der Gemeinschaft erhebliche unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf Lebensführung, Kultur etc. Auch diese „Verschiedenheit“ bedeutet solange kein Problem, solange eine eindeutige Mehrheit besteht, deren Werte eindeutig als Richtmaß für ALLE gelten (Thema Leitkultur). Wird jedoch dieses Richtmaß seitens der Mehrheit infrage gestellt, und einer „Gleichberechtigung“ jeder vorhandenen Minderheit das Wort geredet, zerfällt der zuvor vorhandene gemeinsame Wertekanon. Regeln werden gebrochen, Vorschriften nicht mehr eingehalten, Rücksichtnahme wird zur Ausnahmesituation. Und all dieses unter dem Applaus eines Teiles der Mehrheitsgesellschaft. Regelbrecher fühlen sich bestärkt und angespornt. So eineGesellschaft erodiert an allen Ecken und Kanten. Es werden immer mehr Menschen eingeladen, die anstatt zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen, diese einzig zu ihrem persönlichen Vorteil, solange es diese Vorteile einzuheimsen gibt, ausnutzen. Diese Personen haben häufig kein Interesse daran, im Gegenzug etwas zum Erhalt der Gesellschaft beizutragen. Es ist ihnen auch gar nicht möglich, da ihnen hierzu die Grundvoraussetzungen, wie etwa Bildung, fehlen. Ihre sozialen Kontakte bleiben, bis auf Ausnahmen, auf ihren eigenen Kulturkreis beschränkt. Die Konflikte und Gefahren, die daraus für die Gesellschaft entstehen, sind offensichtlich. Der ursprüngliche Zusammenhalt, der auf der Kenntnis und dem Respekt vor als selbstverständlich angesehenen Werten beruhte, gerät ins Wanken
Gut gebrüllt, Löwe. Nur leider interessiert es niemanden und jeden, den es interessiert, der ist sich mindestens unterbewusst im Klaren darüber, dass es längst zu spät ist. Die Kaskade in die Katastrophe ist angestoßen und sie wird erst zu einem Halt kommen, wenn wirklich alles verbrannt ist. Das einzig gute daran ist, dass dann auch alle utopistischen Vorstellungen verbrannt sein werden.
Ich habe als Rentnerin Zeit, durch die Stadt in der ich wohne zu gehen. Da ich auch kein Auto habe fahre ich Öffentliche. Und ich bin nicht blind. Die Städte voller Menschen mit, ich nenne es einmal “dunkler Hautfarbe”, ich höre kaum noch Deutsch als Sprache. Und alle Frauen haben 3, 4, 5 Kinder. Manchmal denke ich zynisch: Die haben wohl alle Nachtschicht. Von mir persönlich bekannten Mitarbeitern des Jobcenters weiß ich, dass z. B. im Rhein-Main-Gebiet, bei den Hartz IV Empfängern über 70% Ausländer sind, meist Türken. Leider sind wir in D aber in der Situation, dass jede Diskussion über einen Beitrag, wie er hier veröffentlicht wurde, als fremdenfeindlich und rassistisch bezeichnet und somit jede Diskussion beendet wird. Ich wurde schon als Rassist, Rechtspopulist und Nazi beschimpft. Mir wurde schon nahegelegt, doch in ein anderes land auszuwandern usw. usw. Dabei ist meine Familie kunterbunt, die Hälfte Italiener (von 1964), ein Teil Albaner, die hier studiert haben und arbeiten. Ich fürchte um unsere Sozialsystem und dass es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen in D kommen wird.
Man könnte das ganze etwas biologischer betrachten und annehmen, das Menschenrechte an sich zwar etwas moralisch schönes aber per se nichts Nützliches sind. Sie tragen nicht zum Überleben der Gesellschaft bei. Das zeigen uns jene Gesellschaften, die auch ganz gut ohne diese Werte klar kommen. Die vorgebene Europäische Definition für Menschenrechte (alle gleich usw…) wird in der Regel außerhalb Europas nur bedingt akzeptiert (siehe den flächendeckend verbreiteten arabischen Rassismus gegenüber Afrikanern). Am Ende muss man feststellen, dass die nahöstliche Weltanschauung mit allen ihren (aus unserer Perspektive) negativen Begleiterscheinungen erstaunlich überlebens und ausbreitungsfähig und schlagkräftig gegenüber den westlicheren ist, welche sich in einer vermeitlich überlegenen moralischen Schockstarre befinden. Am Ende wird sich in ein paar Jahrzehnten entscheiden, ob der Europäische Weg mit Aufklärung nicht eine Irrung der Geschichte war. Momentan sieht es so aus, als ob alle Begleiterscheiungen der modernen westlichen Kultur zu ihrem Untergang beitragen und dafür Sorge tragen, das es sich wieder in Richtung Naturzustand nach nahöstlichem Vorbild normalisiert.
Vielen Dank für diese gute Analyse zum ökonomischen Aspekt der Massenmigration. Collier und andere haben auch die bekannten destruktiven sozialen Folgen von grösseren Parallelgesellschaften für das Einwanderungsland beschrieben, an deren Ende leider immer auch die Zersetzung der Solidarität zu beobachten ist - zwischen Einheimischen und Migranten und auch der Einheimischen untereinander. Wir erleben diese Beschädigung der Aufnahmegesellschaft gerade nicht nur beim Blick in die Zeitungen, sondern teils auch persönlich bis in die kleinsten sozialen Einheiten. Auch zu diesem verknüpften Aspekt - Zerstörung eines bislang weitgehend erfolgreichen Sozialmodells durch Parallelgesellschaften - würde mich eine weiterführende Betrachtung sehr interessieren.
„Oft lesen wir bei Neomarxisten oder rechten Verschwörungstheoretikern, die Migration werde gefördert, um billige Arbeitskräfte für “die Wirtschaft” zu erhalten. Das ist reiner Unsinn.“ Nö, reiner Unsinn ist das wirklich nicht. Es gibt durchaus Branchen, die auf einen solchen Zuzug angewiesen sind, z.B. die derzeit sehr boomende Baubranche oder das Gebäudemanagement. Auch ein Blick hinter die Kulissen der Gastronomie und Touristikbranche widerspricht Ihrer apodiktischen Argumentation. Die kurz- und mittelfristige Steigerung des Konsums, die ein solcher Zuzug auslöst, erwähnen Sie ja selbst. Und nicht vergessen darf man die für die Erschließung neuer Märkte wichtige Brückenfunktion, welche die Migranten zwischen Ankunfts- und Herkunftsländern einnehmen.
“Wir müssen wieder erkennen…” Das ist der neuralgische Punkt ihrer treffenden Analyse! Nur haben manche Leute in diesem Land das Problem damit, dass dieses “Erkennen”, welches diametral zu ihren bisherigen Ausrichtungen, Behauptungen und Verleumdungen “Erkennender” steht, ihren Stolz und ihre überhebliche Verblendung ins Mark trifft! Diese müssten also schon über ihren Schatten springen und das käme auf eine völlige Demontage ihres Egos hinaus! Im Widerstreit zwischen Verstand und Emotion siegt meistens die Emotion. Da bin ich extrem pessimistisch, erst wenn der Leidensdruck größer als der Stolz ist, werden sich diese Klientel dem “Erkennen” und auch Zugeben öffnen. Dann aber, sie haben es erwähnt, (Paul Collier) wird diese Dynamik bereits eine irreversible Dimension erreicht haben.
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