Johannes Eisleben / 27.06.2019 / 06:06 / Foto: Wojciech Pędzich / 95 / Seite ausdrucken

Multikulti scheitert wirtschaftlich

Die Gastarbeiter, die seit Beginn der Anwerbepolitik 1954 bis zu deren Ende 1973 nach Deutschland kamen, waren, wie sich herausstellte, teilweise Migranten, die in Deutschland blieben und seit den 1970er Jahren auch ihre Familien nach Deutschland holten oder hier Familien gründeten. Weil man frühzeitig erkannte, dass diese Migranten vor allem der Unterschicht angehörten und Gefahr liefen, dauerhaft auch in der nächsten Generation sozial benachteiligt zu bleiben, wurden Förderprogramme zur Verbesserung der Migrantenbildung umgesetzt. Diese Programme wurden seit 2005 weiter massiv verstärkt, insgesamt sind viele Milliarden in Integrationsprogramme geflossen.

Die Programme zeigten in einigen Migrantengruppen Erfolge, und zwar umso größere, je mehr die Kultur der Herkunftsländer unserer Kultur gleicht und je höher der Bildungsstatus der Migranten zum Zeitpunkt der Einwanderung ist. Insbesondere bei Migranten muslimischer Herkunft oder solchen, die aus Ländern mit vorwiegend nomadisch-tribalischen Traditionen kommen, ist die Integration weitgehend gescheitert. Dies gilt auch für Migranten, die bei ihrer Einwanderung sofort und auch nachhaltig am regulärem Arbeitsmarkt für Niedrigqualifizierte teilnahmen.

Jede arbeitsteilige, urbanisierte Gesellschaft funktioniert, weil die Individuen, die sie bilden, gemeinsame Normen und Werte teilen, mit deren Hilfe sie sich aufeinander abstimmen. Diese Normen und Werte ermöglichen so ein weitgehend friedliches Zusammenleben. Sie sind total verinnerlicht und werden zumeist unbewusst befolgt, nur selten treten sie in den Vordergrund des Bewusstseins; meistens dann, wenn sie nicht eingehalten werden oder die Auslegung einer Norm strittig ist. Die Normen und Werte werden durch Familien, Schulen, Ausbildungsplätze, Vereine und Universitäten, allesamt Institutionen, die Träger der Normen sind, vermittelt. Schon mit 12 bis13 Jahren ist der Prozess der Normprägung weitgehend abgeschlossen. Eine Gesellschaft kann nur mit Hilfe solcher historisch entstandener, verinnerlichter Normen und Werte funktionieren, wenn sie nur äußerlich verkündet werden, wirken sie nicht.

Aus ökonomischer und sozialer Sicht liegt erfolgreiche Migration dann vor, wenn Arbeitskräfte ein Herkunftsland, in dem sie keine Arbeit finden können, verlassen, um Arbeit in einem Zielland zu erhalten, in dem es Nachfrage danach gibt. Dieser Integrationsbegriff berücksichtigt die gesellschaftlichen Normen nicht, sondern orientiert sich lediglich eng am ökonomischen Ziel, Migranten zu produktiven Arbeitskräften zu machen.

Ein beschwerlicher Prozess

Doch diese rein ökonomische Integration in den Arbeitsmarkt bedeutet noch keine Assimilation. Diese liegt dann vor, wenn Migranten Normen und Werte des Ziellandes verinnerlichen. Für alle Migranten, die 14 Jahre oder älter sind, ist das ein beschwerlicher Prozess, der in der Regel nur durch eine hohe Willensanstrengung gelingt oder dann, wenn die Normen des Ziellandes denen des Herkunftslandes sehr ähnlich sind.

Wie der Wirtschaftswissenschaftler Paul Collier gezeigt hat, gelingt Assimilation nur dann, wenn der Zustrom an Migranten unterhalb der Assimilationskapazität liegt; liegt er darüber, bilden sich Parallelgesellschaften. In diesen geben Migranten die Normen und Werte ihrer Herkunftsländer weiter, anstatt diejenigen des Ziellandes zu übernehmen. Mit der Zeit wird dadurch das Populationssubstrat des Staates auf allen Ebenen erodieren. Collier differenziert dabei nicht nach der Herkunftskultur; es scheint aber so, dass muslimische Migranten sich nirgendwo assimilieren.

Dies liegt am strukturellen Anspruch des Islam, den vorgefundenen Staat zu beseitigen und weltweit eine Theokratie zu errichten (siehe dazu hier den Aufsatz des Historikers Egon Flaig). Und genau diese Unfähigkeit zur Assimilation beobachten wir in Deutschland auch: Die große Mehrheit der muslimischen Türken, auch derer, die in der 3. Generation hier leben, haben Erdogans antidemokratischer Verfassungsreform, die auch als „Ermächtigungsgesetz” bezeichnet wird, zugestimmt; muslimische Clans haben – auch mit Hilfe zahlreicher Mitglieder, die hier in 2. und 3. Generation aufgewachsen sind – in zahlreichen deutschen Städten eine neue, sehr hartnäckige Form des organisierten Verbrechens aufgebaut; auf deutschen Schnellstraßen blockieren muslimische Hochzeitsgesellschaften immer öfter rechtswidrig den Verkehr. Dieser Assimilationsmangel wirkt selbst-verstärkend, da schon ein leichter Anstieg normwidrigen Verhaltens den Ordnungsstaat überfordert. Die Normdelinquenten fühlen sich dadurch ermutigt.

Dies sind nur einige gut sichtbare Folgen mangelnder Assimilation, es sind in Wirklichkeit alle gesellschaftlichen Teilsysteme betroffen: Sozialversicherungen und sozialstaatliche Einrichtungen, Institutionen wie Schulen, Vereine und Betriebe, öffentliche Infrastruktur wie Verkehrssysteme, Schwimmbäder und Parkanlagen, das Gesundheitssystem, die Ordnungskräfte, die Rechtsprechung, das Steuersystem, das politische System – denn alle diese Systeme und noch viele andere funktionieren nur, wenn deren Nutzer sich in ihrem Verhalten durch gemeinsame Normen und Werte leiten lassen.

Multikulti scheitert schon wirtschaftlich

Das Scheitern der Integrationsbemühungen zeichnete sich frühzeitig ab, es gab bei Muslimen und Menschen aus tribalisch-archaischen Herkunftsländern seit den 1960er Jahren kaum Assimilation. Daher wurde bereits in den 1980er Jahren die Utopie der “multikulturellen Gesellschaft” propagiert: Da Integration nicht funktionierte, sollten Menschen unterschiedlicher Kulturen eben friedlich gemeinsam in einer Gesellschaft zusammenleben.

Diese Utopie berücksichtigt allerdings nicht, dass Zusammenleben erfordert, ständig die Grenzen der Umsetzung des eigenen Willens zu erleben. Damit dieses Erlebnis nicht als frustrierend empfunden wird und schließlich in Gewalt mündet, brauchen wir gemeinsame Normen und Werte bis hin zu einem gesunden Nationalstolz und zur Dankbarkeit und Opferbereitschaft für das Gemeinwesen.

Doch die Multikulti-Utopie scheitert schon an einer viel niedrigeren Schwelle: der rein ökonomischen Integration. Denn während der ersten Zuwandererwelle Mitte der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre gab es noch Arbeitsplätze, die ausgeübt werden konnten, ohne die Normen und Werte unseres Landes zu verinnerlichen: Hilfsarbeiten im Hoch- und Tiefbau, Kanalarbeit, Fabrikarbeit und Müllentsorgung sind Tätigkeiten, die kulturfremde unqualifizierte Arbeiter ausführen können, ohne unsere Sprache zu verstehen. Daher konnten sich diese Migranten wenigsten ökonomisch integrieren, auch wenn sie sich in ihrem Privatleben in Parallelgesellschaften abschotteten.

Die heutige Migrationswelle trifft aber auf einen vollkommen anderen Arbeitsmarkt. Inzwischen gibt es kaum noch Berufe für niedrigqualifizierte oder unserer Sprache nicht mächtige Migranten. Rationalisierung und Automatisierung haben einen Arbeitsmarkt geschaffen, in dem Bildung und soziale Fähigkeiten, die mit tiefer und breiter Kenntnis unserer Normen und Werte einhergehen, erforderlich sind. Selbst deutsche Niedrigqualifizierte mit Hauptschul- oder schlechtem Realschulabschluss finden kaum Anschluss an den Arbeitsmarkt, weil unqualifizierte Arbeit automatisiert oder im Rahmen der Globalisierung in das Ausland verlegt wurde. Durch den zunehmenden Einsatz von KI werden in den nächsten Jahrzehnten in OECD-Ländern sogar weitere Millionen von anspruchsvolleren repetitiven Tätigkeiten wie Feinmechanik-Monteur oder Versicherungskauffrau wegrationalisiert.

Gleichzeitig wird in der Dienstleistungsgesellschaft der Druck auf Service-Leistungen mit ausdifferenzierten kulturellen Fähigkeiten immer höher. Ein Elektroingenieur aus dem Morgenland, der als Angestellter bei seinen Elektroinstallateur-Arbeiten zwar technisch alles richtig macht, aber die kulturellen Erwartungen der verwöhnten deutschen Hausbesitzer nicht erfüllt, schadet seinem Arbeitgeber: Die Schwelle für erfolgreiche Tätigkeit in Deutschland wird immer höher, gefragt sind technische oder fachliche Kenntnisse und gute soziale Fähigkeiten, über die nur verfügt, wer unsere Kultur verinnerlicht hat. Migranten, die diese Schwelle nicht überschreiten können, sind sehr gefährdet, in ihrer Parallelgesellschaft kriminell zu werden. So sind die oben erwähnten Clans entstanden.

Nachfragestimulation durch Migranten – aber schuldenbasiert

Oft lesen wir bei Neomarxisten oder rechten Verschwörungstheoretikern, die Migration werde gefördert, um billige Arbeitskräfte für “die Wirtschaft” zu erhalten. Das ist reiner Unsinn. Denn Länder wie Deutschland brauchen hochqualifizertes Personal, Niedrigqualifizierte lassen sich gar nicht mehr als Arbeitnehmer verwerten. Zwar lösen Migranten eine Nachfragestimulation aus, weil sie mit Eintreffen in Deutschland Sozialleistungen erhalten und diese wie die gesamte Unterschicht vollständig in Konsum umsetzen –  wobei sie, das sei unseren grünen Freunden, die Angst vor dem Spurengas haben, nebenbei gesagt, auch ihren CO2-Verbrauch schlagartig dem Industrielandniveau angleichen: Sie treten mit ihrer Ankunft aus dem CO2-Schatten der Dritten Welt heraus.

Doch da sie im Verhältnis zum Konsum sehr viel weniger zur Produktion beitragen, ist diese Stimulation letztlich schuldenbasiert, denn der Staat leiht sich dafür de facto Geld, das er nicht zurückzahlen kann. Für Konsumgüteranbieter wie Sportschuh- oder Handyhersteller und den ideologisch-industriellen Flüchtlingskomplex mag sich das eine Weile lang lohnen, doch spätestens, wenn die Rechnung in Form von Inflation, Negativzinsen oder beim Platzen der Schuldenblase als Rezession präsentiert wird, evaporieren diese Effekte: Schuldenwirtschaft hat dauerhaft noch nie funktioniert.

Multikulti scheitert also rein wirtschaftlich durch eine Diskrepanz von Nachfrage und Angebot am Arbeitsmarkt. Wir arbeiten daran, diese Diskrepanz durch Rationalisierung und Steigerung der kulturellen Anforderungen an den Arbeitnehmer noch zu vergrößern. Die gesellschaftlichen Folgen der Bildung nicht in den Arbeitsmarkt integrierter Ghettopopulationen – die mehrheitlich aus jungen Männer aus Kulturen, in denen Interessenkonflikte mit Gewalt gelöst werden, bestehen – können wir jeden Tag in der Zeitung lesen.

Der Denkfehler der Integrationsideologie

Wie ist es zu dieser krassen kollektiven Fehleinschätzung gekommen? Der Denkfehler der derzeit dominierenden Migrations- und Integrationsideologie ist die Verabsolutierung eines historisch-lokal entstandenen Wertekanons, der Menschenrechte, zum als global gültig postulierten Universalismus erklärt. Edmund Burke hat schon darauf hingewiesen, dass Menschenrechte nur dort funktionieren, wo sie historisch entstanden sind und ein kulturelles Substrat haben. Sie sind keine von Gott gegebenen oder aus der reinen Vernunft ableitbaren absoluten Werte. Vor allem funktionieren sie nur, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen Geber und Nehmer der Menschenrechte sind: Sie sind wie alle Werte auf Reziprozität ausgerichtet. Daher sind beispielsweise Teile des Kriegsrechts wie die Genfer Konvention zwischen abendländischen Staaten oftmals umsetzbar gewesen, sogar im zweiten Weltkrieg. Doch wenn eine Gruppe Pluralismus, Eigentums- und Freiheitsrechte gewährt, die Gruppe der Parallelgesellschaft dies aber nicht tut, zerfällt das dynamische Gleichgewicht der friedlichen Vergesellschaftung.

Der verabsolutierte Universalismus ist zum Glaubensdogma des Zeitgeists geworden. Doch dieser Universalismus ist dysfunktional, wie beispielsweise die universalistischen Kriege der US-Neocons in Afghanistan und dem Irak gezeigt haben.

Wir müssen wieder erkennen, dass Menschenrechte ein historisch-kulturelles Substrat brauchen und zuerst einmal nur dort gelten, wo sie entwickelt worden sind – und das auch nur, so lange die Kulturträger der Menschenrechte noch eine breite Mehrheit der Bevölkerung ausmachen. Wir müssen auch erkennen, dass die christliche Nächstenliebe nicht die ganze Welt meint, sondern immer nur den Menschen, dem wir als Mitmenschen unmittelbar begegnen.

Der Mensch als Abstraktum hingegen, beispielsweise beim Versuch, unsere Grenze zu überqueren, ist Gegenstand staatlichen Handelns, für das Nächstenliebe nicht gilt, sondern die Verfassung, derzufolge der Landweg das Asylverfahren ausschließt. Wir müssen also wieder lernen, dass Menschenrechte sich zwar aus dem Christentum ableiten, ohne dass wir aber Nächstenliebe auf alle Menschen der Welt übertragen. Denn wie alle Güter ist auch unsere Kapazität, Hilfe zu leisten, begrenzt. Wenn wir dieses Gut weiter überbeanspruchen, verlieren wir es ganz, und gleichzeitig wahrscheinlich Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

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Markus Bärtschi / 27.06.2019

@Daniel Fischer Herr Eisleben hat schon recht, wenn er sagt, dass sich die Menschrechte aus dem Christentum ableiten. Sie wiederum haben recht, wenn Sie sagen, die Kirche habe diese bekämpft und erst spät anerkannt. Christentum lässt sich eben nicht mit Kirche gleichsetzen. Die Humanisten und Aufklärer standen zwar im Widerspruch zur etablierten Kirche, aber ihr Innerstes war von den Grundsätzen des Christentums geprägt. Die Menschenrechte schwebten nicht im Äther und warteten darauf, ergriffen zu werden, obschon die Humanisten und Aufklärer das dann behaupteten (=naturgegeben), sondern sie sind ein zutiefst christliches Konstrukt. Dass dem so ist, zeigen auch die übrigen grossen Religionen (Islam, Buddhismus), welche weder Humanismus noch Aufklärung kennen.

Werner Arning / 27.06.2019

Eine Gesellschaft kann nur dann funktionieren, wenn innerhalb der Gesellschaft ein Konsens über die Rechte und vor allem über die Pflichten besteht, welche in der Gesellschaft gelten sollen. Dazu gehört ein hohes Maß an Freiwilligkeit. Es muss ein gemeinsamer Wunsch und eine gemeinsame Anstrengung bestehen, die auf den Erhalt und die Weiterentwicklung der Gesellschaft abzielt. Innerhalb einer Nation ist diese Voraussetzungen in der Regel gegeben. Es sei denn, es bestehen innerhalb der Gemeinschaft erhebliche unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf Lebensführung, Kultur etc. Auch diese „Verschiedenheit“ bedeutet solange kein Problem, solange eine eindeutige Mehrheit besteht, deren Werte eindeutig als Richtmaß für ALLE gelten (Thema Leitkultur). Wird jedoch dieses Richtmaß seitens der Mehrheit infrage gestellt, und einer „Gleichberechtigung“ jeder vorhandenen Minderheit das Wort geredet, zerfällt der zuvor vorhandene gemeinsame Wertekanon. Regeln werden gebrochen, Vorschriften nicht mehr eingehalten, Rücksichtnahme wird zur Ausnahmesituation. Und all dieses unter dem Applaus eines Teiles der Mehrheitsgesellschaft. Regelbrecher fühlen sich bestärkt und angespornt. So eineGesellschaft erodiert an allen Ecken und Kanten. Es werden immer mehr Menschen eingeladen, die anstatt zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen, diese einzig zu ihrem persönlichen Vorteil, solange es diese Vorteile einzuheimsen gibt, ausnutzen. Diese Personen haben häufig kein Interesse daran, im Gegenzug etwas zum Erhalt der Gesellschaft beizutragen. Es ist ihnen auch gar nicht möglich, da ihnen hierzu die Grundvoraussetzungen, wie etwa Bildung, fehlen. Ihre sozialen Kontakte bleiben, bis auf Ausnahmen, auf ihren eigenen Kulturkreis beschränkt. Die Konflikte und Gefahren, die daraus für die Gesellschaft entstehen, sind offensichtlich. Der ursprüngliche Zusammenhalt, der auf der Kenntnis und dem Respekt vor als selbstverständlich angesehenen Werten beruhte, gerät ins Wanken

Wolfgang Rebers / 27.06.2019

Gut gebrüllt, Löwe. Nur leider interessiert es niemanden und jeden, den es interessiert, der ist sich mindestens unterbewusst im Klaren darüber, dass es längst zu spät ist. Die Kaskade in die Katastrophe ist angestoßen und sie wird erst zu einem Halt kommen, wenn wirklich alles verbrannt ist. Das einzig gute daran ist, dass dann auch alle utopistischen Vorstellungen verbrannt sein werden.

Susanna Bur / 27.06.2019

Ich habe als Rentnerin Zeit, durch die Stadt in der ich wohne zu gehen. Da ich auch kein Auto habe fahre ich Öffentliche. Und ich bin nicht blind. Die Städte voller Menschen mit, ich nenne es einmal “dunkler Hautfarbe”, ich höre kaum noch Deutsch als Sprache. Und alle Frauen haben 3, 4, 5 Kinder. Manchmal denke ich zynisch: Die haben wohl alle Nachtschicht. Von mir persönlich bekannten Mitarbeitern des Jobcenters weiß ich, dass z. B. im Rhein-Main-Gebiet, bei den Hartz IV Empfängern über 70% Ausländer sind, meist Türken. Leider sind wir in D aber in der Situation, dass jede Diskussion über einen Beitrag, wie er hier veröffentlicht wurde, als fremdenfeindlich und rassistisch bezeichnet und somit jede Diskussion beendet wird. Ich wurde schon als Rassist, Rechtspopulist und Nazi beschimpft. Mir wurde schon nahegelegt, doch in ein anderes land auszuwandern usw. usw. Dabei ist meine Familie kunterbunt, die Hälfte Italiener (von 1964), ein Teil Albaner, die hier studiert haben und arbeiten. Ich fürchte um unsere Sozialsystem und dass es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen in D kommen wird.

Sara Gold / 27.06.2019

Man könnte das ganze etwas biologischer betrachten und annehmen, das Menschenrechte an sich zwar etwas moralisch schönes aber per se nichts Nützliches sind. Sie tragen nicht zum Überleben der Gesellschaft bei. Das zeigen uns jene Gesellschaften, die auch ganz gut ohne diese Werte klar kommen. Die vorgebene Europäische Definition für Menschenrechte (alle gleich usw…) wird in der Regel außerhalb Europas nur bedingt akzeptiert (siehe den flächendeckend verbreiteten arabischen Rassismus gegenüber Afrikanern). Am Ende muss man feststellen, dass die nahöstliche Weltanschauung mit allen ihren (aus unserer Perspektive) negativen Begleiterscheinungen erstaunlich überlebens und ausbreitungsfähig und schlagkräftig gegenüber den westlicheren ist, welche sich in einer vermeitlich überlegenen moralischen Schockstarre befinden. Am Ende wird sich in ein paar Jahrzehnten entscheiden, ob der Europäische Weg mit Aufklärung nicht eine Irrung der Geschichte war. Momentan sieht es so aus, als ob alle Begleiterscheiungen der modernen westlichen Kultur zu ihrem Untergang beitragen und dafür Sorge tragen, das es sich wieder in Richtung Naturzustand nach nahöstlichem Vorbild normalisiert.

M. Haumann / 27.06.2019

Vielen Dank für diese gute Analyse zum ökonomischen Aspekt der Massenmigration. Collier und andere haben auch die bekannten destruktiven sozialen Folgen von grösseren Parallelgesellschaften für das Einwanderungsland beschrieben, an deren Ende leider immer auch die Zersetzung der Solidarität zu beobachten ist - zwischen Einheimischen und Migranten und auch der Einheimischen untereinander. Wir erleben diese Beschädigung der Aufnahmegesellschaft gerade nicht nur beim Blick in die Zeitungen, sondern teils auch persönlich bis in die kleinsten sozialen Einheiten. Auch zu diesem verknüpften Aspekt - Zerstörung eines bislang weitgehend erfolgreichen Sozialmodells durch Parallelgesellschaften - würde mich eine weiterführende Betrachtung sehr interessieren.

Frank Pressler / 27.06.2019

„Oft lesen wir bei Neomarxisten oder rechten Verschwörungstheoretikern, die Migration werde gefördert, um billige Arbeitskräfte für “die Wirtschaft” zu erhalten. Das ist reiner Unsinn.“ Nö, reiner Unsinn ist das wirklich nicht. Es gibt durchaus Branchen, die auf einen solchen Zuzug angewiesen sind, z.B. die derzeit sehr boomende Baubranche oder das Gebäudemanagement. Auch ein Blick hinter die Kulissen der Gastronomie und Touristikbranche widerspricht Ihrer apodiktischen Argumentation. Die kurz- und mittelfristige Steigerung des Konsums, die ein solcher Zuzug auslöst, erwähnen Sie ja selbst. Und nicht vergessen darf man die für die Erschließung neuer Märkte wichtige Brückenfunktion, welche die Migranten zwischen Ankunfts- und Herkunftsländern einnehmen.

Paul J. Meier / 27.06.2019

“Wir müssen wieder erkennen…” Das ist der neuralgische Punkt ihrer treffenden Analyse! Nur haben manche Leute in diesem Land das Problem damit, dass dieses “Erkennen”, welches diametral zu ihren bisherigen Ausrichtungen, Behauptungen und Verleumdungen “Erkennender” steht, ihren Stolz und ihre überhebliche Verblendung ins Mark trifft! Diese müssten also schon über ihren Schatten springen und das käme auf eine völlige Demontage ihres Egos hinaus! Im Widerstreit zwischen Verstand und Emotion siegt meistens die Emotion. Da bin ich extrem pessimistisch, erst wenn der Leidensdruck größer als der Stolz ist, werden sich diese Klientel dem “Erkennen” und auch Zugeben öffnen. Dann aber, sie haben es erwähnt, (Paul Collier) wird diese Dynamik bereits eine irreversible Dimension erreicht haben.

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