Wir waren vor einigen Jahren in Jordanien - leider auch hier das typische Vermüllungsproblem, je näher man an eine Siedlung bzw. Stadt kam, desto mehr Müll lag herum, flogen Plastiktüten durch die Gegend. Bis wir durch eine Stadt fuhren - ich glaube, es war Kerak - da war alles blitzblank, kein Müll, auch nicht in der Umgebung. Des Rätsels Lösung war bald zu sehen - eine funktionierende Müllabfuhr, die den Müll einsammelte.
Den jeweiligen Endzeit- bzw. Welterrettungssekten und all ihren Fans in Politik und Gesellschaft, sollte man ein Stück weit ihren Spass und ihre Freude an der Esoterik oder Selbstüberhebung gönnen (wie im Artikel beschrieben völlig absurdes Plastiksackverbot, Abschaltung der konstanten Energieversorgung, “Errettung” von Wirtschaftsflüchtlingen und was sonst gerade angesagt ist…). Insbesondere das Zweite kann nur heilsam wirken, wenn die Energie immer teurer wird oder gar Blackouts folgen. Das Erste ist kein Problem, da die örtlichen Supermärkte nach wie vor die grösseren, für Kleinkäufe weniger ökonomisch- und ökologischen, plastikbeschichteten Papiertüten anbieten. So besteht eine hervorragende Ausweichmöglichkeit, die nach meiner Beobachtung auch alle Kunden gerne nutzen. Wird allerdings diese auch noch genommen, dann hört der Spass selbstverständlich auf. Für alle Sektenmitglieder, die hier allenfalls mitlesen: Ich fliege so wenig wie möglich und wenn, dann natürlich nur um den Klimawandel vor Ort zu begutachten (Idee abgekupfert von C. Roth).
Sehr aufschlussreich. Es wird aber immer wieder behauptet, dass der Plastikmüll aus Deutschland exportiert werde, z. B. nach Asien und dass darüber unser Müll in Flüsse und in’s Meer gelangen würde. Gibt es dafür Belege?
Ist doch haargenau wie beim CO2. Was wir hier emittieren, ist ein Eimer Wasser im Pazifik. Trotzdem verkrüppeln wir unsere Industrie und verteuern sämtliche Produkte mit Hilfe der selbstauferlegten und garantiert kommenden CO2-Steuer - während unsere Nachbarn fröhlich AKWs und Kohlekraftwerke betreiben, neu bauen und wir von dort Strom beziehen, wann immer er bei uns knapp wird. Indien, China und die USA lachen sich schlapp über unseren Aktionismus. Und ich schäme mich fremd. // Die Plastikhysterie in Deutschland habe ich noch nicht eine einzige Sekunde lang nachvollziehen können. Ich habe mir schon vor zwei Jahren einen großen Vorrat an sog. Hemdchentüten angeschafft, die ich zum Einkaufen von Obst und Gemüse jeweils mehrmals benutze und abschließend in meine Mülltonne werfe - und nicht in den nächstgelegenen Bach! Diese Beutel haben sowohl in der Produktion als auch wegen ihrer Mehrfachverwendbarkeit eine deutlich bessere Ökobilanz als Papiertüten, die kaum jemand mehrmals benutzt.
Die Dummheit ist grenzenlos: 1) Nicht Plastik ist ein Umweltproblem, sondern das achtlose Wegwerfen in die Natur. 2) Es gibt keine effizientere und umweltschonendere Verpackung als Plastik. Bei Herstellungskosten von ca 0,08 Cent (Energieeinsatz ohne Material), kann (und wird meist) eine Plastiktüte duchschnittlich 5 Mal verwendet. Anschließend recyclet oder verbrannt hat eine Tonne Plastikmüll einen ähnlichen Brennwert wie eine Tonne Erdöl. Eine Baumwolltsasche kann 50 Mal verwendet werden, dann wird sie gewaschen (Energiekosten!) oder entsorgt. Brennwert unterirdisch, Energiekosten der Herstellung ungefähr das 25-30 fache einer Plastiktüte, CO2-Ausstoß entsprechend (falls das wichtig wäre). Ob man bei der Müllverbrennung Öl zufeuert, oder entsprechend Plastikmüll, spielt keine große Rolle. Plastikmüll ist ja im Grunde Öl, welches vorher einen kleinen Umweg über das Dasein als Verpackungsmaterial gemacht, und dabei einen hohen Nutzen entfaltet hat (z.B. Stichwort “Verpackung unter Schutzatmosphäre” d.h. Haltbarkeit von Nahrungsmitteln, die ja nicht Verderben sollen). Industrielle Nutzung von Plastikverpackungen sind ein Segen (bei industieller Müllentsorgung), Verbote bei uns dagegen umweltschädlich und Nutzlos. Dumm wie linksgrün sozusagen..
Fortsetzung: Bleibt die Frage, warum die Studie nicht genannt wird, warum ARD und ZDF die entsprechenden Fragen nicht stellen. Als eine unabhängige Institution müssten sie die doch stellen und vor allen Dingen auf die Fakten hinweisen (90%). Man stelle sich mal vor, die Zuschauer hätten die vorher die Bilder sterbender Tiere nicht gesehen. Herr Öttinger hätte einfach im Fernsehen das Verbot des Einwegplastiks ausgesprochen. Es wäre wahrscheinlich ein Aufschrei ob des in Brüssel verzapften Unsinns durch das Land gegangen. Zu Recht. So aber denken sich viele, durch den Verzicht auf Plastikstrohhalme etc. retten sie die Welt, respektive die Wale. Es soll eine Zustimmung zu den Entscheidungen aus Brüssel erzeugt werden. Dafür ist es anscheinend nötig, den zahlenden Zuschauer emotional (sieh: sterbende Wale) und faktenfrei (90% des Mülls stammen aus Asien und Afrika) auf die Entscheidungen vorzubereiten. Gelinde gesagt stimmt mich diese Entwicklung der ÖR traurig.
Woran liegt es eigentlich, dass die ehemaligen deutschen Kolonien verhältnismässige Erfolgsstories sind was Fortschritt, Stabilität, Organisationsgrad angeht und wieso sind Deutsche dort relativ beliebt, anders jedenfalls als Buren in Südafrik?
Etwa Mitte Dezember 2018 wurde für eine Woche lang in ARD und ZDF intensiv über das Plastikmüllproblem in den Meeren berichtet. Uns wurden an Plastikmüll verendete Tiere, z.B. Robben gezeigt. Man erfuhr nicht, wo die Aufnahmen gemacht worden waren. Ich wusste, dass diese riesigen Plastikmüllansammlungen in bestimmten Wirbeln der Ozeane zu finden sind. Ich fragte mich folgende Fragen: Unsere Flüsse fließen in die Ostsee, in die Nordsee und das Schwarze Meer. Wie soll etwas, das in der Ostsee oder im Schwarzen Meer gelandet ist, jemals in diese Wirbel gelangen? Die Nordsee ist eingefasst zwischen GB, Skandinavien und Deutschland. Es klingt sehr unwahrscheinlich, dass Müll aus Deutschland überhaupt aus unseren Flüssen zu den im Fernsehen gezeigten Müllteppichen gelangen kann. Des Weiteren müssten Menschen ihren Müll ja aktiv in die Flüsse oder Meere werfen. Ich erlebe die Flüsse und Meere als sauber. Warum sollte auch jemand seinen Müll in den Fluss werfen, wenn die Mülltonnen vor dem Haus stehen und regelmäßig abgeholt wird? Ich begann zu recherchieren und fand im Netz diese Studie, die besagte, dass 90 % des Mülls aus Afrika und Asien kommen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 10 % aus den beiden Amerika zusammen, Europa (mit einem kleinen Deutschland), Russland, Australien, Polynesien usw. ergeben. Der deutsche Anteil an diesen Müllteppichen muss (!!!) also sehr gering sein. Die nächste Frage, die bei mir auftauchte, war diese: wenn die Verhältnisse so sind, warum erfahren wir das nicht durch ARD und ZDF? Warum muss ich als kleiner Bürger diese Zusammenhänge herausfinden? Die Antwort erhielt ich, nachdem die Woche Dauerbefeuerung um war. EU-Kommisar Öttinger teilte den Beschluss des Verbots von Einmal-Plastik mit. Die EU rettet also durch das Verbot von diesem Einwegplastik die Robben, Wale und Seevögel. Dumm nur, dass kein Wal und keine Robbe weniger sterben wird, weil es ja gar nicht unser Müll ist. Fragen dieser Art vom ZDF an Herrn Öttinger vermisse ich.
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