Sind unsere Politiker wirklich so naiv? Ich fasse es nicht. Es war doch ein Grüner, der die DSGVO durchboxte und Datenschutz über alles stellte wider jegliche Praktikabilität und ohne Sinn und Verstand. (Ich sehe nicht, dass ich mich das DSGVO irgendwie schützt.) Aber solche kritischen Daten wie die Religionszugehörigkeit will man erheben? Irre! In Frankreich hatten es die Nazis 1940 ja besonders einfach, weil man über die Finanzämter erfuhr, wer Jude war und wer nicht. Die Lehre daraus: Man hat es verboten, diese Daten zu erheben, weil Schindluder damit getrieben werden könnte. Angenommen, wir in Deutschland würden erfassen, wer Jude ist. Es bräuchte nur einen Antisemiten im Finanzamt, der diese Daten klaut. Wer SQL beherrscht, bekäme das in wenigen Minuten hin. Es ist ja schon kritisch, dass wir die Christen, ob evangelisch oder katholisch, abspeichern. Aber Muslime? Ich fürchte kein antiislamisches Pogrom, sondern dass alle Nichtmuslime schnell ermittelbar wären. Nicht nur die Apostaten, die den Islam haben links liegen gelassen. Und ich befürchte innermuslimische Gewalt, denn es gibt ja nicht nur den einen Islam, sondern mehrere Auslegungen. Sunniten und Schiiten sind ja nur die zwei größten, aber es gibt ja z. B. noch die Aleviten. Die werden ja natürlich nicht in einen großen Islam-Topf einzahlen wollen, sondern - wie bei den Christen auch - nur ihre Auslegung bezahlen wollen. Und das muss man auch erfassen und abspeichern. Und es braucht nur einen Maulwurf im Finanzamt, mit Zugriff auf die Daten, und schon gehen die Pogrome los.
Nein, Herr Buurmann, Sie konnten nicht aus der katholischen Kirche austreten (genauso wenig wie ich das konnte), denn die katholische Kirche kennt keinen Austritt. Mit der Taufe ist man dabei und das endet erst mit dem Tod, so die offizielle Haltung der Kirchenfürsten (darin unterscheiden man sich gar nicht so sehr vom Islam). Unabhängig davon ob Sie sich zugehörig fühlen oder nicht. Alles was Sie und ich gemacht haben ist gegenüber dem Staat zu erklären, keine Kirchensteuer mehr zahlen zu wollen, also nicht mehr Mitglied der Körperschaft des öffentlichen Rechts zu sein, eine verwaltungsrechtliche, keine kirchenrechtliche Angelegenheit. Da dies in den Augen der Kirche eine schwere Verfehlung ist (das Gelde in der Kasse klingelt, die Seele aus dem Feuer springet), haben die deutschen Bischöfe früher alle derartigen Ketzer sofort exkommuniziert (noch früher wäre man auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden). Wahrscheinlich haben sich vor 30 Jahren Mixa und Lehmann in einem dunklen Keller getroffen, ein Pentagramm auf den Betonboden gemalt und meine Seele dem Teufel überantwortet. So hätte ich es jedenfalls gern gehabt. Nobody expects the spanish inquisition. Da man das aber in Rom nicht gern gesehen hat, nennt man es heute nicht mehr Exkommunikation, der Rest (Pentagramm, Teufel, etc.) ist aber nach wie vor gleich. Bei den Muslimen ist es dasselbe, der verwaltungsrechtliche Akt (nix zahlen wollen) und der Islam an sich sind zwei Paar Schuhe, man hat sich lediglich an Koran und Scharia zu halten, die weltlichen deutschen Gesetze und Regeln sind völlig unerheblich. Die Erhebung der Kirchensteuer basiert auf dem Reichskonkordat von 1933 zwischen Hitler und dem Heiligen Stuhl, ob Angela Merkel einen ähnlichen Vertrag mit Ayatollah Chamenei aushandeln wird? Aber machen wir uns keine Sorgen, das Regime in Berlin wird locker-flockig darüber hinweggehen und falls nicht genug Kohle reinkommt die Moscheen einfach aus Steuern finanzieren.
Die beste Propaganda um den Menschen in eine bestimmte Richtung zu lenken, besteht aus einer Melange aus Politik und Volksbelustigung. Daher gleich morgens um 8:00 Uhr die neusten Fußballergebnisse. Die Tätowierungen sind das Verbundene, sozusagen das Gütesiegel des neuen Guten deutschen Menschen. Und schon ist das Volkswunder vollbracht.
Was bitteschön soll denn Moscheen davon abhalten, trotz Steuer Gelder aus dem Ausland, insbesondere der Türkei anzunehmen? Muslime identifizieren sich zuerst mit dem Islam, also ihrem Glauben und erst in zweiter Linie über ihre Herkunft. Den Einfluss von außen wird dies nicht mindern. Im Gegenteil. Man hat noch mehr Geld zur Verfügung, um ggf. Islamisten, die die Islamisierung und den Kampf gegen die westliche Lebensart vorantreiben sollen, zu unterstützen. Ich kann einer solchen Steuer nichts gutes abgewinnen. Das ist im schlimmsten Falle Geld für den Terror. Ditib und Konsorten reiben sich jetzt schon die Hände und lachen sich über die doofen Appeasement-Deutschen ins Fäustchen. Wenn eine Katrin Göring-Eckardt sich begeistert zeigt, sollte man hellhörig werden…
“Es ist somit für Menschen lebensgefährlich, eine in Deutschland ausgestellte Beglaubigung zu bekommen, die erklärt, sie seien aus dem Islam ausgetreten.” - Das würde ich leidenschaftslos sehen. Die Frage ist eher, was diese Tatsache für die ganze Idee einer Islamsteuer impliziert. Was würde passieren? Ein Run auf Deutschland, weil hunderte Millionen Muslime hier endlich legal aus dem Islam austreten könnten? Iranische Atombomben auf diesen blasphemischen Staat, der den Abfall vom Glauben per einfacher Unterschrift ermöglicht? Eher nicht. Wie Leser Leo Anderson schrieb, kann jeder Austritt pro forma erfolgen, nur um Steuern zu sparen. Wem die Beglaubigung zu belastend ist, verbrennt sie einfach. Das führt zu der wichtigeren Frage, wie man denn überhaupt hineinkommt. Es müsste ja erstmal einen formalen freiwilligen Eintritt in die Islamsteuer geben, denn wie soll man sonst exakt ermitteln, wer Moslem ist? Und wer reißt sich schon darum, Steuern zu zahlen? Das würde dazu führen, dass der offizielle Muslimanteil in Deutschland plötzlich extrem niedrig ausfallen würde, und der Hauptteil spielte sich noch mehr als bisher in einem Paralleluniversum ab. Die formale Islamzugehörigkeit reflektierte nicht die Wirklichkeit, hätte nichts mit dem Islam zu tun (wie so vieles andere) und würde nicht ernstgenommen, ebenso wenig wie ein Austritt aus ihm.
Ochja, dann dürfen es Moslems wie Katholiken erleben, auf einmal auf einer Abschußliste zu stehen. Die Kirchensteuer ist ein Fehler, der schon lange ausgemerzt hätte werden können, eine Moscheesteuer einfach nur ne Schippe mehr auf den Sauhaufen. KEIN Staat sollte für IRGENDEINE Religionsgemeinschaft die Mitgliedsbeiträge einheben. Naja, dann wird halt das Versäumnis der Ossis, mehr in das Grundgesetz einzubringen in verschärftem Maß fortgeschrieben.
Warum nicht? Mit Rechten gehen auch Pflichten einher. Auf den Geldstrom von außerhalb hat das eh keinen Einfluss. Und wer das vom Staat eingetriebene Geld haben möchte, muss sich offenbaren.
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